mehrere Kinder

Ablehnung der Petition #rettetdiekitas durch den Petitionsausschuss

03.07.2024 Kommentare (1)

Mit Bestürzung mussten wir erfahren, dass unsere Petition „Stoppt den Kollaps des Kita-Systems! #rettetdiekitas“ am 16.05. vom Sozialausschuss abgelehnt wurde. Der Petitionsausschuss entschied die Petition als „erledigt zu betrachten“. Lediglich die SPD stimmte dafür, die Petition weiter zu verfolgen.

Die Petition hatte folgende Forderungen gestellt:

  1. Flächendeckende Bereitstellung von Verwaltungskräften und Hauswirtschaftskräften, um das Personal ab sofort von fachfremden Aufgaben zu entlasten (umgehend und ohne bürokratische Hürden)

  2. Ausbau und Vergütung von Ausbildungsplätzen der Erzieher- und Kinderpflegeausbildung, sowie diverser Studienplätze, die für Kitas relevant sind (Sicherstellung einer hohen Qualität und Nachschulungen in notwendigen Bereichen).

  3. Bessere Anerkennung ausländischer Abschlüsse unter Beachtung einer hohen Qualität und Nachschulungen in notwendigen Bereichen.

  4. Besserer gesetzlich vorgeschriebener Anstellungsschlüssel von aktuell 11,0 auf 8,0 ab September 2026. Hier bietet sich eine jährliche und gestaffelte Verbesserung an (2024 sollte der gesetzliche AS bei 10,0, 2025 bei 9,0 und 2026 bei 8,0 liegen).

  5. Kleinere Gruppengrößen zur Entlastung des noch vorhandenen Personals und zum Wohle der Kinder. An dieser Stelle fordern wir ebenfalls eine jährliche und gestaffelte Verbesserung (mittelfristig in Krippengruppen 10 Kinder, in Kindergartengruppen 20 Kinder, in Hortgruppen 25 Kinder).

Mitsamt der Ablehnung legte das Sozialministerium eine Stellungnahme zur Petition bei. Diese kann unter folgendem Link nachgelesen werden: https://www.openpetition.de/pdf/blog/stoppt-den- kollaps-des-kita-systems-rettetdiekitas_der-petition-wurde-nicht-entsprochen_1718706991.pdf.

Wir bedauern sehr, dass die Petition vom Petitionsausschuss nicht weiter verfolgt wird und uns dadurch auch die Möglichkeit verwehrt bleibt, uns zu den Forderungen im Ausschuss zu äußern. Außerdem ist es in erster Linie tragisch, dass die Forderungen nicht umgesetzt werden, die in erster Linie den Kindern zu Gute gekommen wären.

An dieser Stelle möchten wir uns zudem bei den 14.812 UnterzeichnerInnen und 29 Vereinigungen bedanken, die zusammen die Petition unterstützt haben. Diese Menge an Unterschriften zeigt, dass es ein flächendeckendes Problem in bayerischen Kitas gibt, das dringend behoben werden muss.

Wir werden uns weiterhin politisch für Verbesserungen zu engagieren, um die Qualität und die Arbeits- und Rahmenbedingungen in den Kindertageseinrichtungen zu Gunsten der Kinder zu verbessern. Wir hoffen, dass die Staatsregierung in den kommenden Monaten mehr Offenheit für Vorschläge zeigt und die Notlage des Personals, der Familien und Kinder in diesem Land erkennt und handelt.


Quelle: Verband Kita-Fachkräfte Bayern e.V.


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Kommentare (1)

Angelika Mauel 03 Juli 2024, 20:04

Wie schade - und wie vorhersehbar, dass die Politik weiterhin mit größtmöglicher Ignoranz die Belange von Kitafachkräften nicht wirklich an sich heranlassen will! Nachdem gerade der bayrische Kitafachkräfteverband klar und unmissverständlich Stellung bezieht, hat mich diese Reaktion auf die Petition aus dem Bundesland in dem schön länger "scharf kritisiert" wird, nicht überrascht. Gewiss sind die Forderungen immer noch zu moderat und es dürften noch weiter gehende Forderungen hinzukommen. Der letzte Absatz der Petition deutet in diese Richtung...
Wie wäre es mit einem Ehrenkodex der Kitafachkräfte, der Ziele und Fristen nennt, die festlegen, ab wann gewisse Zustände zumindest von Verbandsmitgliedern nicht mehr hingenommen werden? So könnte erklärt werden, dass dem Nachwuchs im Beruf empfohlen wird für seine erste Stelle als Fachkraft unbedingt im Arbeitsvertrag bessere Konditionen zu verlangen, als sie derzeit geboten werden. Auch für ältere und/oder gesundheitlich angeschlagene Fachkräfte, die man ja partout halten und nicht vergraulen will, wären weniger Kinder pro Gruppe ein Lichtblick. Dass die gestiegenen Gehälter angesichts nicht minder gestiegener Arbeitsbelastungen dazu führen, dass erfahrene Kräfte ihre Arbeitszeit reduzieren (und entsprechend weniger Geld verdienen), das ist doch eine Fehlentwicklung, gegen die etwas unternommen werden könnte! - So wie es früher für ältere Altenpfleger möglich war, keine Nachtdienste mehr zu übernehmen, so sollten die derzeitigen belastenden Arbeitsbedingungen zumindest für Berufsanfänger abgemildert werden, damit der Nachwuchs nicht überfordert und erschöpft vorzeitig aus dem Beruf aussteigt. Auch etlichen älteren Kitafachkräften müssten aus pragmatischen Gründen und aufgrund der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers gewisse Privilegien zugestanden werden. Und zwar offiziell! Nicht bloß nur nach Teamabsprachen.

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