Aktion der Rothenfelder Waldstrolche (Waldkindergarten) im Rahmen der Klima- Aktionswochen 2023
Die „Müll-Aktion“ fand Donnerstag und Freitag, den 01.06 und 02.06. bei uns im Kindergarten statt. Am Donnerstagmorgen fragte ich die Kinder Morgenkreis warum wir unseren Müll hier im Wald nicht einfach auf den Boden schmeißen. Ein Kind sagte, dass der Müll den Tieren schade, da sie sich daran verletzen oder ihn fressen könnten. Ein anderes Kind fügte hinzu, dass mancher Müll nicht verrottet. Ich fragte die Kinder welche unterschiedlichen Sorten von Müll es überhaupt gibt. In der Kreismitte hatte ich unsere vier Müllbehälter hingestellt. Schnell kamen die Kinder darauf, dass wir Papier, Plastik, Biomüll und Restmüll trennen. Ich hatte vorher für jeden Müllbehälter ein Papierschild vorbereitet, auf dem einige Dinge/ Lebensmittel abgebildet waren, die man in den jeweiligen Müllbehälter werfen solle. Die Kinder ordneten die Schilder den passenden Müllbehältern zu und dann spielten wir ein Spiel. Jedes Kind bekam eine Papierkarte auf der ein Produkt dargestellt war, z.B. eine Zeitung oder eine Bananenschale. Nacheinander durften die Kinder, im Austausch mit den anderen und mit Hilfe der Erzieherinnen, ihre Karte einem der Müllbehälter zuordnen und diese dort hineinwerfen. Bei manchen Abbildungen, z.B. den aufgebrauchten Filzstiften, waren die Kinder sich nicht einig, ob man diese dem Plastikmüll oder dem Restmüll zuordnen müsse.
Im Anschluss an das Müll-Trennungs-Spiel fragte ich die Kinder, was wir gegen den herumliegenden Müll im Wald tun könnten. Viele Kinder hatten sofort die Idee, den Müll aufzusammeln. Also beschlossen wir, nach dem Frühstück Müll sammeln zu gehen.
Beim Essen las ich den Kindern die Geschichte „Mupf das Müllmonster vor“, bei der es um ein Müllmonster geht, welches die Umwelt verschmutzte in dem es überall Müll ablegte, bevor es schließlich einsah, dass dies der Natur und den Lebewesen schadete und gemeinsam mit den anderen Tieren den Müll wieder einsammelte.
Nach dem Frühstück wurden Holzgrillzangen verteilt, welche die Kinder als Müllzangen nutzten. Ein Kind wurde mit einer Mülltüte ausgestattet und auf ging es in den Wald. Auf den Wanderwegen fanden die Kinder unterschiedlichsten Müll, z.B. Zigarettenstummel, Taschentuchverpackungen und Glasflaschen. „Hier war wohl ein Müllmonster unterwegs“, kommentierte ein Kind. Jedes Mal, wenn ein Kind Müll fand, rief es ganz laut „Müll!“ und schon kamen die anderen Kinder aufgeregt angerannt, um den Müll einzusammeln.
Am Ende des Spaziergangs waren die Kinder sehr stolz auf die Menge an Müll, die sie an nur einem Tag gesammelt hatten und freuten sich darüber, dass sie den Tieren und Pflanzen damit geholfen hatten. Der gesamte Müll wurde im Abschlusskreis von den Kindern natürlich noch in die richtigen Behälter eingeordnet.
Am zweiten Tag, reflektierte ich mit den Kindern im Morgenkreis noch einmal den vorherigen Tag und erklärte, dass wir jetzt zwar wüssten, wie man Müll trennt, wenn man ihn wegwerfen möchte, dass man ihn jedoch manchmal auch weiter verwenden könne. Ich fragte die Kinder, ob ihnen einfällt, wo wir im Kindergarten schon einmal Müll wiederverwendet, bzw. aus Müll etwas anderes hergestellt haben. Schnell kamen wir auf ein Dosentelefon, Rasseln aus Toilettenpapierrollen, und alte Kochtöpfe und Löffel, welche wir als Eimer und Schaufeln benutzten.
Ich kündigte an, dass ich mit allen Kindern, die darauf Lust haben, nach dem Frühstück etwas aus Müll und ungenutzten Gegenständen herstellen würde.
Nach dem Frühstück breitete ich draußen ein Basteldecke aus und legte kaputte Fahrradklingeln, ein altes Holzstück aus dem Schuppen, Schaschlikspieße und ein paar Handbohrer hin. Unter Anleitung der Erzieherinnen bohrten die Kinder mit den Handbohrern Löcher in das Holz und steckten dort unterschiedlich lange Schaschlikspieße hinein. Oben drauf wurden dann die kaputten Fahrradklingeln gesetzt. Zuletzt verpassten die Kinder dem neuen Klanginstrument mit Fingerfarbe noch den passenden Anstrich. Es fiel den Kindern schwer zu warten, bis die Farbe getrocknet war, aber am Ende des Tages konnten die Klänge der unterschiedlich großen Fahrradklingeln bereits ausgetestet werden. Hierzu verwendeten die Kinder unterschiedliche Gegenstände als Klangstäbe, z.B. Stöcke oder Stifte und probierten aus, wie es am besten klang.
Im Abschlusskreis erstellten wir zum Ende der Müllaktion gemeinsam ein Müllplakat, welches wir an einem abgebrochenen Schaufelstiel auf unsere Bauwagenlichtung stellten. Die Kinder einigten sich auf den Text „Müllwegwerfverbot (bitte den Mülleimer benutzen)“. Dann klebte jedes Kind ein Stück Müll, welches wir am Tag zuvor gefunden hatten auf das Plakat, welches inzwischen seinen Platz auf unserer Wiese gefunden hat.
Quelle: Rothenfelder Waldstrolche S.O.F. Save Our Future – Umweltstiftung / KKN-Projektbüro Region Nord