Aktionswochen zum Klimaschutz: Kindertagesstätten sparen CO2 ein
Bei den diesjährigen Aktionswochen des Klima-Kita-Netzwerks haben über 3.000 Kita-Kinder in ganz Deutschland für mehr Klimaschutz engagiert, nun stehen die Ergebnisse fest: 190 Kita-Gruppen machten mit und sparten mit ihren Ideen rund um klimafreundliches Gärtnern mindestens 18 Tonnen CO2 im Aktionszeitraum ein. Hinter dem Klima-Kita-Netzwerk stehen Innowego – Forum Bildung & Nachhaltigkeit eG, die Umweltstation Lias-Grube, die NAJU (Naturschutzjugend im NABU) und die S.O.F. Save Our Future – Umweltstiftung. Viele der Projekte aus den Aktionswochen tragen auch langfristig dazu bei, klimaschädliche Emissionen zu vermeiden.
Zum Beispiel in der Kindertagesstätte „Raum für Kinder Grüne Halle“ in Fürth: Jeden Tag bringt das Mittagessen ein Lieferant, 28 Kilometer ist er dafür mit dem Auto unterwegs. Dass es auch anders geht, zeigte die Einrichtung in den Aktionswochen: Drei Tage lang versorgten sich die Kita-Kinder mit Unterstützung der pädagogische Fachkräfte selbst. Sie besuchten einen Wochenmarkt, um nachhaltige und regionale Lebensmittel zu finden, wählten Rezepte aus und kochten zusammen. Knapp 12 Kilo CO2-Emissionen sparte die Einrichtung allein deshalb ein, weil das Auto des Lieferanten ungenutzt blieb. Auch in Zukunft kommen in Fürth regelmäßig Lebensmittel mit kurzen Lieferwege auf den Tisch: In den Hochbeeten der Kita wurde von den Kindern Gemüse angepflanzt. Für ihr Engagement gewann die Einrichtung einen der vier Hauptpreise, die das Klima-Kita-Netzwerk für die Aktionswochen ausgelobt hatte.
Klimafreundliches Gärtnern stand im Mittelpunkt
73 Kitas beteiligten sich bundesweit an der Aktion, die dieses Jahr mit dem Motto „Kinder-Gärten für den Klimaschutz“ vor allem zum klimafreundlichen Gärtnern und Pflanzen aufgerufen hatte. Viele Einrichtungen sammelten Regenwasser für die Bewässerung ihrer Beete und Wiesen, stellten auf torffreie Blumenerde um, begrünten ihre Dächer oder übernahmen eine Gießpatenschaft für einen Baum.
Die Fragen und Ideen der Kinder standen dabei im Mittelpunkt. „Wo kommt eigentlich unser Tee her?“, wollten die Kinder in der Städtischen Kita Jägersfreude in Saarbrücken wissen. In den Aktionswochen lernten sie nicht nur, dass Tee oft eine weite Reise hinter sich hat, sondern probierten auch einheimische Sorten wie Pfefferminze und kreierten dabei ihre eigen Kita-Teemischung. In der WABE Kita Trabrennbahn in Hamburg setzten sich die Kinder dafür ein, dass wir auch in Zukunft genug Insekten haben und gestalteten dafür ihr Außengelände um: Sie entwarfen ein „Insekten-Paradies“ aus Stauden und Kräutern und pflanzten einen „Bienen-Teppich“ aus insektenfreundlichen Blumen. Auch Gemüse landete in den Hochbeeten der Kita – beim Anbau von einem Kilo Gemüse werden bis zu zwei Kilo CO2 eingespart.
Motivierend für Kinder und Kita-Teams
Schirmherr des Klima-Kita-Netzwerks ist André Gatzke, den viele Kinder als Moderator der „Sendung mit dem Elefanten“ kennen. „Die Aktionswochen zeigen, wie viel Kitas zum Klimaschutz beitragen können“, zeigte er sich von dem Erfolg begeistert. „Und für Kinder ist es toll zu sehen, dass Klimaschutz kein ‚Erwachsenenthema‘ ist, sondern sie selbst mitmachen und etwas bewegen können – mit ihren eigenen Ideen und dem, was ihnen Spaß macht.“
Susanne Schubert, Projektleiterin des Klima-Kita-Netzwerks, freut sich über die vielen positiven Rückmeldungen auch von pädagogischen Fachkräften: „Dass sich an den Aktionswochen so viele Kita-Teams beteiligen, ist für alle Einrichtungen eine gute Erfahrung, die dazu motiviert, an dem Thema dranzubleiben.“ In vielen Kitas werden die Aktionswochen auch langfristig Wirkung zeigen, denn die gepflanzten Bäume und begrünten Dächer tragen auch in Zukunft zum Klimaschutz bei.
Gefördert wird das Projekt „Klima-Kita-Netzwerk – Nachhaltiges Handeln zu Klimaschutz ausbauen und verstetigen“ durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI). Innowego – Forum Bildung & Nachhaltigkeit eG kooperiert dafür mit der Umweltstation Lias-Grube, der NAJU (Naturschutzjugend im NABU) und der S.O.F. Save Our Future – Umweltstiftung.
Quelle: Klima-Kita-Netzwerk c/o Innowego – Forum Bildung & Nachhaltigkeit eG