Baden-Württemberg: Knapp 600 Personen haben jetzt an 26 Fachschulen für Sozialpädagogik ihre praxisintegrierte Erzieherausbildung (PIA) begonnen
"Das Modell ist ein wichtiger Schritt dafür, den steigenden
Personalbedarf in den Kitas nachhaltig erfüllen zu können", erklärte
Staatssekretär Dr. Frank Mentrup MdL. Damit gelinge es dem
Kultusministerium auch, den vorschulischen Bereich weiter zu stärken.
Durch das neue Ausbildungsmodell zählt Baden-Württemberg im Bereich der
frühkindlichen Bildung zu den Vorreitern in Deutschland. Bereits jetzt
ist Interesse an diesem vergüteten Ausbildungsmodell auch über die
Landesgrenzen hinaus vorhanden.
Knapp 600 angehende Erzieherinnen
und Erzieher haben in diesem Schuljahr mit der praxisintegrierten
Ausbildung (PIA) an 13 öffentlichen und 13 privaten Fachschulen für
Sozialpädagogik begonnen. Damit werde deutlich, dass PIA von den Schulen
und den Bewerberinnen und Bewerbern als attraktive Form der
Erzieherausbildung sehr gut angenommen werde, sagte der Staatssekretär.
Von den fast 600 Auszubildenden haben 55 Prozent Abitur oder die
Fachhochschulreife, rund 21 Prozent haben im Vorfeld eine andere
Berufsausbildung abgeschlossen und der Männeranteil konnte mit PIA auf
rund 15 Prozent gesteigert werden. Staatssekretär Dr. Frank Mentrup MdL:
„Der große Erfolg von PIA zeigt sich auch darin, dass wir über 50
Prozent höher qualifizierte Auszubildende, wesentlich mehr männliche
Bewerber und Quereinsteiger aus anderen Berufen gewinnen konnten.“
Insgesamt
hat sich durch PIA die Schülerzahl in der Erzieherausbildung im
Vergleich zum Vorjahr um 542 erhöht. Außerdem stieg die Zahl der
Schülerinnen und Schüler in den Eingangsklassen im einjährigen
Berufskolleg für Praktikantinnen und Praktikanten um 64 und in der
Fachschule für Sozialpädagogik in Teilzeitform um 126. An der Fachschule
für Sozialpädagogik, an der in Vollzeit unterrichtet wird, sank die
Anzahl in der Eingangsklasse um 244 Schülerinnen und Schüler im
Vergleich zum Vorjahr. Unter den rund 600 PIA-Auszubildenden sind auch
151 Schülerinnen und Schüler, die im vergangenen Schuljahr das
einjährige Berufskolleg für Praktikantinnen und Praktikanten besucht
haben, und nun mit einem Ausbildungsvertrag in der Tasche ihre
Ausbildung an der Fachschule für Sozialpädagogik praxisintegriert
fortsetzen.
Der Staatssekretär hebt den vergleichsweise hohen
Männeranteil unter den PIA-Auszubildenden hervor. „Es zeigt sich, dass
die Vergütung über alle drei Ausbildungsjahre hinweg für viele
Interessenten besonders attraktiv ist. Hinzu kommt der intensive
Praxisbezug von PIA. Wir haben es mit dieser neuen Ausbildung geschafft,
ein breiteres berufliches Spektrum an Personen anzusprechen“, betont
Dr. Mentrup. So seien dieses Jahr auch Bewerberinnen mit abgeschlossener
Berufsausbildung, wie zum Beispiel Krankenschwestern, Bürokauffrauen
oder Apothekenhelferinnen, aber auch Menschen mit abgeschlossenem
Studium darunter.
„Diese erfreuliche Bilanz macht deutlich, dass
die praxisintegrierte Ausbildung zur Erzieherin/zum Erzieher auch in den
nächsten Jahren parallel zur bisherigen Form der Erzieherinnen- und
Erzieherausbildung ausgebaut werden muss, um zusätzliche Zielgruppen für
dieses Berufsfeld zu gewinnen. Hierdurch wollen wir unterschiedliche
Ausbildungswege anbieten, die für unterschiedliche Zielgruppen attraktiv
sind“, erläutert Dr. Mentrup. Erste Städte hätten bereits angekündigt,
auch im kommenden Schuljahr zusätzliche Ausbildungsplätze
bereitzustellen. Und weitere Fachschulen für Sozialpädagogik wollen
diese neue Form der Ausbildung zum Schuljahr 2013/2014 anbieten. Das
Kultusministerium stellt in den Fachschulen für Sozialpädagogik 48
zusätzliche Lehrerstellen bereit, um die Bewerberinnen und Bewerber
aufnehmen zu können. „Damit haben wir genügend Lehrkräfte, um die ersten
Jahrgänge der PIA-Auszubildenden qualitativ hochwertig zu
unterrichten“, erklärt Dr. Mentrup.
Ihre Meinung ist gefragt!
Diskutieren Sie über diesen Beitrag.
Kommentare (2)