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BAG Mehr Sicherheit für Kinder: „Kinder und Tiere. Sicher geht das!"

17.06.2015 Kommentare (0)

Anlässlich des diesjährigen Kindersicherheitstages richtet die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e.V. den Fokus auf das Thema „Kinder und Tiere". Unfälle mit Tieren sind selten und verursachen nur einen geringen Anteil an den Gesamtverletzungen von Kindern. Kommt es jedoch zu einem Hundebiss oder einem Sturz vom Pferd, resultieren daraus oft mehrtägige stationäre Behandlungen.

„Drei Viertel der Kinder, die durch einen Hund verletzt werden, sind jünger als zehn Jahre", weiß Stefanie Märzheuser, Präsidentin der BAG und Kinderchirurgin an der Charité in Berlin. „Kleinkinder werden aufgrund ihrer geringen Größe und aufgrund ihres Spielverhaltens häufiger Opfer von Bissverletzungen im Kopfbereich als ältere Kinder." Die amtliche Todesursachenstatistik zeigt, dass jährlich ein bis zwei Tierunfälle tödlich enden. Die Zahlen zu nicht tödlichen Tierunfällen aus unterschiedlichen Studien schwanken beträchtlich. Reitunfälle sind die häufigste Unfallart. Betroffen sind vor allem Teenager, doch auch bereits Mädchen im Alter von fünf bis neun Jahren erleiden gehäuft schwere Unfälle mit Pferden. Neben Stürzen vom Pferd sind Tritte und Bisse ein typischer Verletzungsmechanismus.

„Viele Unfälle lassen sich verhindern. Eltern sollten sich an drei Grundsätze der Prävention halten: Respekt, Regeln und Rücksicht", sagt Stefanie Märzheuser. Größere Kinder können von den Eltern lernen, auf die Signale eines Hundes oder einer Katze zu achten. Kinder verstehen sehr schnell, wann sie ein Haustier besser in Ruhe lassen und welches Fehlverhalten eine kritische Situation provozieren kann.

Die Auftaktveranstaltung zum Kindersicherheitstag 2015 fand am 10. Juni im Knauber-Freizeitmarkt in Bonn statt. Die Unternehmensgruppe Knauber hat sich entschieden, in Zukunft auf den Verkauf von lebenden Tieren in den Filialen zu verzichten. Knauber bietet ein neues nachhaltiges Sortiment für Hunde, Katzen und Nager an. Zusammen mit der BAG Mehr Sicherheit für Kinder e.V. setzt sich das Bonner Familienunternehmen für die Vermeidung von Kinderunfällen durch Tiere ein. Nach dem Auftakt wird es außerdem in den kommenden Monaten eine Veranstaltungsreihe zum Thema „Kinder und Tiere" für Kinder bis 12 Jahre und Erwachsene im Knauber-Markt in Bonn-Endenich geben. Bundesweit folgen zudem weitere regionale Mitmach-Aktionen durch Partner der BAG.

Im Rahmen des Kindersicherheitstages 2015 veröffentlichte die BAG zusammen mit dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) eine Broschüre, die sich mit potenziellen Gefahren für Kinder durch Tiere auseinandersetzt. Außerdem sind darin Tipps zu finden, wie Risiken zu vermeiden sind und Eltern herausfinden können, ob das Wunschtier wirklich zur Familie passt.
„Mit Tieren zusammenzuleben ist eine Bereicherung für die ganze Familie", sagt Bernhard Gause, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des GDV. „Auch wenn die Bindung zum Tier noch so groß ist, besteht immer die Gefahr, dass etwas passiert, für diesen Fall sollten Eltern mit dem richtigen Versicherungsschutz vorbeugen – wichtig sind die Haftpflichtversicherung und die Kinderunfallversicherung."

Die Entscheidung für ein Haustier kann einen wichtigen Beitrag zur kindlichen Entwicklung leisten. Vor allem Hunde und Katzen werden als Beschützer und soziale Lebewesen oft zu prägenden Begleitern im Leben eines Kindes. Doch die Anschaffung eines Haustieres will gut vorbereitet sein. Der Kindersicherheitstag möchte Eltern anregen, sich einige grundsätzliche Fragen zu stellen, bevor sie sich ein Tier zulegen:

Können wir die Zeit aufbringen, uns ausreichend um einen Hund zu kümmern? Erfüllen wir die Voraussetzungen, um eine Katze artgerecht zu halten? Ist unser Kind alt genug, um sich an der Pflege eines Kaninchens zu beteiligen? Erst wenn die Voraussetzungen günstig sind, ist die Entscheidung für ein Heimtier sinnvoll und für alle Seiten befriedigend.

Bei aller Vorsorge müssen die Eltern sich darüber bewusst sein, dass die Sorge um ein Haustier in der Regel eine Verantwortung über viele Jahre bedeutet. Kinder können zwar entsprechend ihrem Alter in die Sorge um das Tier eingebunden werden, die generelle Verantwortung liegt aber stets bei den Erwachsenen.

Wer sich gewissenhaft auf den Einzug eines Hundes oder einer Katze vorbereitet, hat bereits einen ersten Schritt vollzogen, um eventuellen Unfällen mit Kindern vorzubeugen. Sobald ein Tier in den eigenen vier Wänden lebt, geht es jedoch auch darum, die Kinder vor kritischen Situationen und unliebsamen Begegnungen zu schützen.

Quelle: Pressemitteilung der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e.V. vom 10.6.2015

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