
Berliner Senat: Ja zu Vergleichsarbeiten
Über 1000 LehrerInnen und ErzieherInnen an Berliner Grundschulen haben sich für ihre SchülerInnen stark gemacht. Sie wollten Vergleichsarbeiten in der dritten Klasse verhindern, weil ihre SchülerInnen andere Spracherfahrungen haben und dabei schlecht abschneiden. Der Berliner Senat ist darauf nicht eingegangen. Die Senatssprecherin verwies darauf, dass im letzten Jahr beim Vera-Test zum Leseverständnis durchschnittlich 58 % richtige Antworten gegeben worden seien (Quelle: Tagesspiegel vom 16.4., S. 10). Darauf war sie stolz. Dazu besteht u.E. kein Grund: Über 40 % der Kinder haben sich einen üblen Misserfolg eingehandelt durch diesen Test. Und keine Auskunft darüber, ob andere Spracherfahrungen vorlagen, wenn sie aus einem nicht deutsch sprechenden Elternhaus kamen. Wenn die Senatsverwaltung es mit der Integration ernst meinen würde, müsste sie zumindest dafür sorgen, dass auch Kompetenzen von Migrantenkindern abgefragt werden. Und außerdem: Kitas und Grundschulen müssten noch besser mit entsprechend qualifiziertem Personal ausgestattet werden, um die Sprachkompetenzen der Kinder zu verbessern.