
Besser reich und gesund....
"Besser reich und gesund als arm und krank" - so ironisch geht der Volksmund mit der sozialen Ungleichheit um. Leider ist die Kombination "arm und krank" auch für Kinder schon Realität. Die Süddeutsche Zeitung berichtet unter Berufung auf die Leiterin der Abteilung Epidemiologie und Gesundheitsberichterstattung des Robert-Koch-Instituts folgende Unterschiede:
- Kinder und Jugendliche aus benachteiligten Familien werden zu zwei Dritteln, Kinder der Oberschicht zu 90 % gestillt,
- sie haben schlechtere Zähne,
- sie leiden im Alter von 11-13 Jahren mehr als dreimal so häufig unter krankhaftem Übergewicht,
- sie haben häufiger psychische Probleme,
- sie werden häufiger Opfer von Verkehrsunfällen,
- sie erhalten seltener Medikamente als Kinder aus Mittel- und Oberschichtfamilien
Zitiert wird ferner der Berliner Kinderarzt Ulrich Fegeler, der betont, dass es kaum möglich sei, in einer Familie mit Hartz-IV-Regelsatz ein Kind (und vermutlich sich selbst, so wollen wir hinzufügen) gesund zu ernähren. Wichtig sei eine frühzeitige Förderung außerhalb der Familie, weshalb das geplante Betreuungsgeld komplett kontraproduktiv sei. Quelle: Süddeutsche Zeitung vom 18. März, S. 16.