mehrere Kinder

Bewegung für Grundschulkinder

11.09.2012 Kommentare (0)

Die Schule spielt eine maßgebliche Rolle dabei, wie Zweit- und Drittklässler Bewegung bewerten. Dies ist ein Ergebnis der Elefanten-Kindergesundheitsstudie, für die rund 5.000 Kinder zwischen 7 und 9 Jahren befragt wurden. „Kinder, die in der Schule mit Bewegung konfrontiert werden, kennen mehr Bewegungsspiele, bewegen sich mehr an der frischen Luft – und sie fühlen sich wohler und vor allem glücklicher“, so Anja Beisenkamp, Leiterin des PROSOZ-Instituts für Sozialforschung, das die repräsentative Studie bundesweit durchgeführt hat.
Ein weiteres Ergebnis der Studie: Die weit überwiegende Mehrheit der Grundschüler findet Bewegung bereits wichtig und bewegt sich häufig und aus eigenem Antrieb – „weil es mir Spaß macht“, so die häufigste Erklärung der Kinder. Entgegen landläufiger Meinung fahren 88 Prozent häufig Fahrrad, skaten oder bewegen sich auf andere Art draußen; nur 4 Prozent der Kinder tun dies selten oder nie. „Die Elefanten-Kindergesundheitsstudie zeigt, dass der natürliche Bewegungsdrang bei den 7- bis 9-Jährigen noch stark ausgeprägt ist. Wir müssen uns daher fragen, warum er in späteren Jahren bei so vielen Kindern verkümmert“, erklärt Friedhelm Güthoff, Sprecher des Deutschen Kinderschutzbundes (DKSB).
Die Elefanten-Kindergesundheitsstudie zeigt klare Zusammenhänge zwischen Schule und Bewegung auf: „Je mehr die Schule auf Bewegung und Gesundheit achtet sowie das Thema im Unterricht angeht, umso wichtiger wird die Bewegung von den Kindern eingeschätzt“, erklärt Anja Beisenkamp vom PROSOZ-Institut. Der Deutsche Kinderschutzbund sieht daher auch die Schulen in einer besonderen Verantwortung: „Die Grundschule kann eine zentrale Rolle spielen, indem sie die Bewegungslust der Kinder aufgreift und Erfahrungsräume schafft, in denen Kinder sich frei von Leistungsdruck entfalten und erproben können“, so Güthoff.
Ob Kinder mit dem Auto zur Schule gebracht werden oder nicht, beeinflusst ihren Bewegungsdrang offenbar kaum: „Wir haben keinerlei Hinweise darauf gefunden, dass sich diese Kinder weniger bewegen oder ungesünder leben“, sagt Anja Beisenkamp. „Kinder, die es gut finden, mit dem Auto gebracht zu werden, konsumieren allerdings mehr Süßigkeiten, beziehen ihr Wissen über Gesundheit stärker aus dem Fernsehen und dem Internet und spielen etwas häufiger am Computer.“ Aus Sicht des Deutschen Kinderschutzbundes sollte Bewegung schon auf dem Schulweg beginnen – und das funktioniert offenbar auf dem Land genauso gut wie in der Stadt: Sowohl im eher ländlichen Baden-Württemberg als auch in der Großstadt Berlin werden Kinder deutlich seltener mit dem Auto zur Schule gebracht als zum Beispiel in Sachsen.
Während der Schulweg per Auto vergleichsweise wenig Auswirkungen hat, zeigte sich ein anderer vermuteter Zusammenhang relativ deutlich: Je häufiger Kinder am Computer spielen, desto schlechter ist ihr körperliches Wohlbefinden. Zudem trinken Computerspieler öfter Limonade, essen mehr Süßigkeiten und weniger Obst und Gemüse.

Quelle: Gemeinsame Presseerklärung des Deutschen Kinderschutzbund, der Elefanten-Kindergesundheitsstudie und vom PROSOZ-Institut für Sozialforschung – PROKIDS vom 4.9.2012

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