
Bildung für nachhaltige Entwicklung
Bildung befähigt Menschen, das Leben in einer komplexer werdenden
Welt im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung zu gestalten. Sie versetzt
in die Lage, Kenntnisse, Fertigkeiten und Werte zu erwerben, die für
eine zukunftsfähige Gesellschaft und eine nachhaltige Entwicklung
erforderlich sind, heißt es in einem gemeinsamen Antrag der Fraktionen
CDU/CSU, SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen (17/9186). Das Thema
„Bildung als nachhaltige Entwicklung“ (BNE) ist laut Antrag „ein
wichtiges Leitbild für alle Bildungsbereiche“.
Die Fraktionen fordern die Bundesregierung auf, sich international für
Folgeaktivitäten zur UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“
einzusetzen. Das solle vor allem im Rahmen der Unesco und auf der
kommenden UN-Konferenz zur nachhaltigen Entwicklung „Rio + 20“
geschehen. Deutschland solle seinen Einfluss nutzen und auch auf der
Grundlage der „Bonner Erklärung“, des Abschlussdokuments der
Unesco-Weltkonferenz 2009, die weitere Verbreitung einer zukunftsfähigen
Bildung international vorantreiben. In Bonn berieten damals 900
Experten aus 150 Staaten.
Zudem soll BNE unter anderem als Themenfokus in der
Entwicklungszusammenarbeit mit zehn Partnerländern mit Schwerpunkt
Bildung integriert werden. Insbesondere in Afrika sollte daraufhin
gewirkt werden, dieses Thema zu verankern.
Das übergreifende Ziel der UN-Dekade in Deutschland sei ebenfalls eine
umfassende Verankerung der BNE in allen Bereichen der Bildung, heißt es
in dem Antrag. Nachhaltigkeitsrelevante Themen würden vom Kindergarten
bis zur Erwachsenenbildung stark an Relevanz gewinnen. Der Erfolg gehe
auf die deutsche Umsetzung der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige
Entwicklung“ zurück. Sie werde seit 2005 auf der Grundlage eines
einstimmigen Bundesstagbeschlusses (15/3472) und mit der Förderung des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung von der Deutschen
Unesco-Kommission koordiniert und gilt laut Antrag als modellhaft. BNE
sei damals als wichtiger Beitrag zur Steigerung der Bildungsqualität
anerkannt worden. Politik und Zivilgesellschaft kooperieren seitdem eng
bei der Umsetzung und es konnten neue Partner aus der Privatwirtschaft
für das Anliegen gewonnen werden, argumentieren die Antragsteller.
Bisher seien über 1.400 qualitativ hochwertige Praxisbeispiele als
„Offizielle Dekade-Projekte“ ausgezeichnet worden. 13 Kommunen hätten
sich in ihrem Leitbild auf die Umsetzung der BNE verpflichtet.
Quelle: heute im bundestag vom 5.4.2012