
Bildung und Erziehung lassen sich nicht trennen
Klaus Hurrelmann weist auf die Untrennbarkeit von Erziehung und Bildung hin und gibt den Eltern, die, wenn sie erziehen, auch immer Bildungsprozesse inittieren (oder hemmen) ihre Verantwortung zurück, die ihnen abhanden kommt, wenn man davon ausgeht, dass Bildung nur außerfamilial stattfindet. Von daher müssen Eltern mehr als bisher in ihrer Erziehungs- und Bildungsarbeit unterstützt werden.
D'accord, Herr Hurrelmann. Leider machen Sie einen entscheidenden Fehler bei der Nennung der außerfamilalen Bldung. Die fängt bei Ihnen nämlich erst in der Schule an. Das ist nun wirklich nicht der state of the art. In der Kita - nachzulesen in unendlich vielen Beiträgen auf www.ErzieherIn.de - finden seit geraumer Zeit eine Unmenge von Bildungsprozessen statt, die auch dokumentiert werden und nachweisbar sind. Hurrelmann schreibt:
"Eltern sind nicht nur die Erzieher der Persönlichkeit ihrer Kinder, sondern sie sind auch "Bildner", indem sie bei ihrem Kind die Grundlagen für das Verstehen der Welt und die Kompetenzen im Umgehen mit Lebensherausforderungen legen. Damit legen sie das Fundament für die schulische Performance ihrer Kinder."
An späterer Stelle seines Artikels erwähnt der Autor en passant, dass Kinder durch vorschulische Einrichtungen nachgewiesenermaßen gefördert werden.Diese Aussage setzt aber die Betonung auf Schule nicht außer kraft.
Die Leistungen von frühpädagogischen Fachkräften fallen unter den Tisch. Sie sind das Bindeglied zwischen Eltern und Schule, und auch dafür gibt es eine Vielzahl von Projekten. Schade, dass Herr Hurrelmann die Kita als Bildungsort zu wenig kennt.