mehrere Kinder

Bldungshäuser in Baden-Worttemberg

17.05.2012 Kommentare (0)

Im Rahmen der Bremer Fachgespräche „Bildung von Anfang an“ sprach am Donnerstag, den 10. Mai 2012 Frau Constanze Koslowski über die baden-württembergische Variante eines konstruktiven Ausbaus der Kooperation von Kindergarten und Grundschule zur Verbesserung des Bildungsübergangs vom Kindergarten in die Grundule.

In Baden-Württemberg gehört der Kindergarten anders als in Bremen zum Bildungsbereich und nicht zur Kinder- und Jugendhilfe. Deshalb hat das Kultusministerium Baden-Württemberg das Modellprojekt "Bildungshaus für Drei- bis Zehnjährige" am Übergang vom Kindergarten in die Grundschule angesiedelt. Es strebt an, das gemeinsame Betreuungs- und Bildungsangebot für Kindergarten- und Grundschulkinder zu verbessern, den Übergang vom Kindergarten in die Grundschule zu verbessern und das Jahrgangsübergreifende Lernen zu fördern.

Die wissenschaftliche Begleitforschung, an der die Referentin im "ZNL - Transferzentrum für Neurowissenschaft und Lernen" an der "Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie III der Universität Ulm" beteiligt ist, wird seit Herbst 2008 aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und aus dem europäischen Sozialfonds der Europäischen Union (ESF) finanziert.

Das Fachgespräch informierte über Studiendesign, aktuelle Zwischenergebnisse und öffnet vielschichtige Einblicke in die Entwicklungsprozesse an den Modellstandorten, d. h. in deren Erfolge, Perspektiven und Schwierigkeiten auf den jeweils individuellen Wegen hin zum „Bildungshaus 3-10“

Die Bremer Fachgespräche "Bildung von Anfang an" und auch dieser Vortrag finden seit 2006 statt im Rahmen des von der Universität Bremen entwickelten gemeinsamen Studiengangs von Elementar- und Grundschulpädagogik.

Zum Vortrag:

Das baden-württembergische Modellprojekt "Bildungshaus für Drei- bis Zehnjährige" (2007 bis voraussichtlich 2013) ist ein Nachfolgeprojekt des Modellvorhabens "Schulanfang auf neuen Wegen" (1996-2005). Die Kooperation zwischen Kindergarten und Grundschule mit verlässlicher Kooperationszeit auf beiden Seiten, Kooperation zwischen Kindergarten - Gesundheitsamt - Grundschule und ein Netzwerk der Förderung mit gezielten individuellen Fördermaßnahmen sowie der vertrauensbildende Dialog mit den Eltern wurden als die entscheidenden Gelingensbedingungen für einen erfolgversprechenden Schulstart definiert. Insgesamt 33 Modelleinrichtungen (33 Grundschulen und 48 Kindergärten) in der wissenschaftlichen Begleitung und aus den 161 weiteren Bildungshäusern (161 Grundschulen und 262 Kindergärten) haben sich inzwischen auf einen gemeinsamen intensiven Kooperationsweg begeben (Stand Februar 2011).

Das Landesmodell strebt an, ein innovatives Betreuungs- und Bildungsangebot für Kindergarten- und Grundschulkinder zu entwickeln, das im Schul- und Kindergartenalltag inhaltlich und organisatorisch neue Akzente setzt. Die wissenschaftliche Begleitung wurde dem 2004 gegründeten, neurowissenschaftlich orientierten "Transferzentrum für Neurowissenschaft und Lernen, Ulm (ZNL)" an der "Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie III der Universität Ulm" von Prof. Dr. Manfred Spitzer übertragen. Die ZNL-Begleitung wird seit September 2008 aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und aus dem europäischen Sozialfonds der Europäischen Union (ESF) finanziert. Projektpartner sind das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung Mannheim (ZEW) und das Institut für Epidemiologie der Universität Ulm.

Der im Modellprojekt angestrebte pädagogische Verbund zwischen Kindergarten und Grundschule zielt auf die Herausbildung institutions- und jahrgangsübergreifender Lern- und Spielgruppen, in denen Kinder ihren Alltag verbringen. Dadurch soll den Kindern der Übergang vom Kindergarten in die Grundschule erleichtert erden. Außerdem sollen Kinder vom Austausch zwischen ErzieherInnenn und LehrerInnen auch auf der Ebene der individuellen Förderung profitieren.

Kooperation und Austausch werden von ZNL-MitarbeiterInnen - wie der Referentin - gecoacht. "Das Coaching für die Bildungshäuser 3-10 verbindet die empirische Forschung mit der Prozessberatung. Es besteht in einer regelmäßigen Begleitung und Beratung der Einrichtungsleitung sowie der kooperierenden Pädagogen/ Teams bei der Erreichung ihrer pädagogischen und standortbezogenen Projektziele. Orientiert am jeweiligen Bedarf unterstützt die wissenschaftliche Begleitung die Modelleinrichtungen in ihren individuellen Entwicklungsprozessen" (aus der "Zusammenfassung der Präsentation der wissenschaftlichen Begleitung >Bildungshaus 3-10<" auf dem Kongress 'Auf dem Weg zum Bildungshaus' im März 2010 in Ulm).

33 ausgewählte Modellstandorte in Baden-Württemberg, jeweils bestehend aus einer Grundschule und einem oder mehreren Kindergärten, haben sich zu pädagogischen Verbünden zusammengeschlossen. Weitere 37 Standorte wirken als Vergleichseinrichtungen an der wissenschaftlichen Evaluationsstudie mit. Der Forschungsauftrag umfasst neben der Evaluation des Modells auch die Prozessbegleitung in Form von regelmäßigem Coaching der Modelleinrichtungen, bei dem eine Verbindung von Wissenschaft und Praxis geschaffen werden soll.

Obwohl jeder dieser pädagogischen Verbünde seine pädagogische Arbeit auf spezifische Rahmenbedingungen wie z. B. Größe des Verbundes, Größe der Einrichtungen, sozialräumliche Umgebung, Entfernungen zwischen den Einrichtungen, unterschiedliche Trägerschaften aufbaut, haben alle Modellstandorte eine annähernd übereinstimmende inhaltliche Ausrichtung. ErzieherInnen und LehrerInnen arbeiten über berufsständische Grenzen hinweg daran, auf der Basis von Orientierungs- und im Bildungsplan Baden-Württembergs für altersheterogene Kindergruppen aus beiden Einrichtungen regelmäßig und systematisch Orte des Spielens und Lernens zu schaffen.

Hierüber informierte die Referentin in ihrem Vortrag: über das Studiendesign der wissenschaftlichen Begleitung, über aktuelle Zwischenergebnisse und öffnet vielschichtige Einblicke in die Entwicklungsprozesse an den Modellstandorten in Baden-Württemberg, d. h. in deren Erfolge, Perspektiven und Schwierigkeiten auf den jeweils individuellen Wegen hin zum "Bildungshaus 3-10".

Quelle: http://www.fruehpaedagogik.uni-bremen.de/fachgespraeche/20120510/PEP_FG20120510.html

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