
Blick in die Fachzeitschriften Februar 2015
Der Blick in die Fachzeitschriften gibt ein- bis zweimonatlich einen Überblick über aktuelle Themen und neue Ansätze in der Frühpädagogik. Er umfasst insgesamt 10 Zeitschriften mit monatlicher bis vierteljährlicher Erscheinungsweise, die für die Frühpädagogik relevant sind. Aus allen besprochenen Zeitschriften werden Artikel für www.ErzieherIn.de ausgewählt und hier veröffentlicht.
Die Redaktion dankt allen Verlagen und Redaktionen, die sich zu dieser einmaligen Form der Kooperation und der Information für die monatlich bis zu 86.000 NutzerInnen von ErzieherIn.de bereit erklärt haben und wünscht eine anregende Lektüre. Im folgenden Überblick wird berichtet über die neuen Ausgaben der Zeitschriften: Betrifft KINDER, Frühe Bildung, kinderleicht!?, KiTa aktuell Recht, klein & groß, MUSIK in der KITA, Praxis der Psychomotorik, TPS und weltwissen Sachunterricht.
Betrifft KINDER
Betrifft KINDER widmet sich dem Thema „Flüchtlingskinder". Lieselotte Kathrin Schrader lässt die Flüchtlingssozialarbeiterin Evelyn Nörenberg zu Wort kommen, der es wichtig ist, den Kindern einen geregelten Alltag und eine Atmosphäre des Vertrauens und der Normalität zu geben.
Nahla AlChanaah kam vor 14 Jahren aus Syrien zum Studium nach Deutschland und macht jetzt künstlerische Workshops mit Flüchtlingskindern. Die eindrucksvollen entstandenen Kunstwerke sind in Betrifft KINDER abgedruckt. Eine Ausstellung ist buchbar unter wattasir@hotmail.de.
Barbara Leitner führte ein Interview mit Judit Costa, Kinderrechtsexpertin und Referentin bei der National Coalition Deutschland. Judit Costa setzt sich dafür ein, die riesige Leistung der Zwei- oder sogar Mehrsprachigkeit der ausländischen Kinder anzuerkennen. Noch sind es nicht sehr viele Flüchtlingskinder, die eine Kita besuchen. Ein Grund wird sein, dass die Eltern nicht wissen, wie man einen Kita-Gutschein bekommt. Die Kinderrechtsexpertin betont, dass Kinderrechte für alle Kinder gelten.
Jutta Gruber porträtiert Klaus Dieter Oldenburg, dessen Weg ihn vom studentischen Putzjob in der Kita über die Erziehertätigkeit und Kita-Leitung zum Fachberater für ErzieherInnen geführt hat. Bernhard Eibeck von der GEW ergänzt den Artikel mit einer Tarif-Info über Fachberaterinnen.
Betrifft KINDER hat mit Susanne Viernickel, Professorin an der Alice Salomon Hochschule Berlin, über das Thema Fachkraft-Kind-Relation und über Gruppengrößen in Kindertageseinrichtungen gesprochen. Betrifft KINDER lädt ein zur Diskussion, ob wir ein Bundesqualitätsgesetz für die Kita brauchen. Einmischen in das Pro und Contra kann man sich mit einem Beitrag an service@verlagdasnetz.de.
Im Projekt „Auf Wolke 7" gestalteten Grundschüler der Klassenstufen eins und vier zusammen mit Gästen unter freiem Himmel eine Wolkeninstallation. Margarete Rettkowski-Felten und Michael Jordan berichteten.
Michael Fink hat gute Tipps für „Krempelkunst". Daniel Duchert zeigt viele Gestaltungsmöglichkeiten mit Lehm. Die Kapuzinerkresse wird von Herbert Österreicher vorgestellt. Änne Buschek steuert ihr Wissen über Lichtmess bei.
In seiner Reihe über bedeutende Thüringer stellt Heinz Stade den Stiftungsbegründer August Hermann Francke vor.
Michael Fink behandelt in seiner Glosse „Pädagogik für Anfänger" von Professor Peter Gogik. Neue Kindermedien werden vorgestellt. Das Familienpflegegesetz wird erörtert.
Frühe Bildung
Wir haben die Beiträge zu zwei der Themen im neuen Heft rezensiert: zum Thema Übergang Kita-Grundschule und zum Thema Männer in Kitas und über den Artikel zu den Arbeitsplatzwünschen von KindheitspädagogInnen und FachschülerInnen berichtet.
Kinderleicht!?
Titelthema ist Traumberuf Erzieher/-in!? Armin Krenz lässt in seinem Beitrag Kathrin Nürge zu Wort kommen, die aufgeschrieben hat, warum sie ihren Beruf trotz der vielen Widrigkeiten liebt. Es verdient allerhöchste Achtung, dass die meisten ErzieherInnen bei ihrer Berufsentscheidung bleiben und sich regelrecht durch den Alltag kämpfen.
Über HIV in der Kita schreibt Corinna Weinert. Übrigens: HIV wird nicht übertragen durch Anhusten oder Anniesen, Benutzen derselben Bestecke, Gläser, Teller, Benutzen von Bädern, Saunen und Toiletten, Händedruck, umarmen, streicheln, Insektenstiche oder Haustiere, Kaugummis und Lutscher, die „von Mund zu Mund" gehen, Kontakt mit Stuhl beim Po-Abwischen und Urin beim Windeln wechseln, Tränen und Zahnbürsten.
Herbert Renz-Polster diagnostiziert im Interview, dass immer auch diejenigen in der Erziehungsdebatte mitreden, die den späteren Nutzwert der Kinder im Auge haben. Das, was am Kind verwertbar ist, wird zum Kern der Pädagogik geadelt, so seine These. Armin Krenz hat das Buch „Die Kindheit ist unantastbar" sehr positiv gewürdigt.
In der Rubrik "aktuell und kritisch" geht es um das Betreuungsgeld. Bereits in Skandinavien hat sich nach Rudolf Nottebaum das Betreuungsgeld als Flop herausgestellt. Es wirkt sich nachteilig aus auf die Geschlechtergerechtigkeit. Es behindert die Erwerbstätigkeit von Müttern. Es verzögert den weiteren Ausbau von Betreuungseinrichtungen. Es hält Zuwanderer davon ab, ihre Kinder in Betreuungseinrichtungen zu schicken. Nottebaum bezeichnet das Betreuungsgeld als einen Kuhhandel auf Kosten von Kindern und Müttern.
Monika Krumbach präsentiert erweiterte Spielideen für Kindergruppen.
Rechtsanwältin Tanja von Langen widmet sich noch einmal dem abwehrenden Brandschutz in der Kita.
Kitas sind Dienstleister und die ErzieherInnen geben sich Mühe, auch auf die Eltern einzugehen. Wie unterschiedlich Eltern „ticken", erklärt Eike Ostendorf-Servissoglou. Zu den wichtigsten Elternmilieus gehört die „Bürgerliche Mitte" (19,8%),. Diese strebt gesicherte harmonische Verhältnisse an. Die „Performer" (16%) sind eine professionell orientierte Nachwuchselite mit Freude an einem hohem Lebensstandard. Die „Expeditiven" (10,2%) bilden eine unkonventionelle, kreative Avantgarde. Die „Hedonisten" (12,7%) sind freizeit- und spaßorientiert. Die Zahl der Alleinerziehenden in dieser Gruppe ist hoch; die Hedonistenväter sind teilweise „einfach mal weg". Die „Benachteiligten" (17,4%) erleben sich vielfach als ausgegrenzt.
Andrea Steinmann schreibt über ihre Philosophie bei der Erziehungsberatung. Das Heft enthält Medientipps.
KiTa aktuell Recht
Matthias Hugoth veröffentlicht den zweiten Teil seines Aufsatzes über Inklusion, die Kinderrechte und den Capability-Ansatz. Er gibt zu bedenken, dass die Kinderzahlen demnächst zurückgehen werden. Dies bedeutet für die Kitas höheren Konkurrenzdruck und es dürfte einen Marktvorteil bedeuten, wenn man sich als „Inklusions-Kita" bezeichnen kann.
Die Rechtsanwälte Lars Ihlenfeld und Holger Klaus erläutern die Auswirkungen des Mindeslohngesetzes auf den Kita-Bereich. Ihr Fazit: „Kita Verantwortliche werden ihre arbeitsvertraglichen Verhältnisse auf den Prüfstand zu stellen haben und insbesondere bei Leistungserbringung durch Drittunternehmen mit Kostensteigerungen rechnen müssen."
Es wird von Rechtsanwältin Sybille Schwarz ein Fall dargestellt, bei dem ein Kind sich in einer Kita in freier Trägerschaft öfter „daneben" benahm, so dass eine außerordentliche Kündigung des Betreuungsvertrages ausgesprochen wurde. Die Daten über das Kind wurden gesetzeskonform vernichtet. Monate später beschwerten sich die Eltern bei einem Amt. Das Amt forderte eine umfangreiche Stellungnahme der Kita. Als die Dokumente nicht herausgegeben werden konnten und keine Stellungnahme abgegeben wurde, drohte das Amt mit Entzug der Betriebserlaubnis. In einem solchen Fall sollte in der kurzen zur Verfügung stehenden Frist ein erfahrener Verwaltungsrechtler eingeschaltet werden.
Wenn kommunale Kitas privatisiert werden, liegt es oft im Interesse der Beschäftigten, im Öffentlichen Dienst zu bleiben. Häufig wird zur Realisierung dieses Anliegens das Mittel der Personalgestellung verwandt, wonach die Kita zum Freien Träger geht, die ArbeitnehmerInnen jedoch im Öffentlichen Dienst verbleiben. Über Tücken bei der Personalgestellung schreibt Rechtsanwalt Joachim Schwede.
Das Arbeitszeugnis ist ein wichtiges Dokument. Was beachtet werden muss, wenn man ein Zeugnis schreibt, erläutert die Vorsitzende Richterin am Arbeitsgericht Tanja Keller.
Bei Trennung und Scheidung müssen ErzieherInnen den Überblick über die Rechtslage behalten. Die Rechtsanwältin und Fachanwältin für Familienrecht Christina Sieger und Franziska Breitfeld von der Deutschen Kinderhilfe e.V. erläutern, dass Kitawechsel und Abmeldung von der Kita eine Einigung der Sorgeberechtigten voraussetzen. Wenn nichts mehr geht und keine Einigung möglich ist, empfiehlt sich die Anrufung des Familiengerichts. Hier gibt es auch die Möglichkeit der schnellen Entscheidung im Wege der einstweiligen Anordnung.
Bei Problemen mit dem Umgang kann die Kita sehr hilfreich sein, so dass sich in strittigen Fällen die Eltern nicht begegnen müssen. Die ErzieherInnen können unterstützen, indem sie in der Abholsituation helfen, damit das Kind unbelastet in den Umgang mit dem anderen Elternteil geht.
Markus Rainer ist Rechtsanwalt und Mitglied eines Gemeinderats, der sich darüber ärgert, dass Beschäftigte bei kirchlichen Arbeitgebern diskriminiert werden dürfen. So entsprechen Schwule und Lesben nicht dem Sittenbild der katholischen Kirche und auch wiederverheiratete Geschiedene haben es bei der katholischen Kirche schwer. Er schreibt: „Eine besondere Dimension erhält diese Problematik angesichts der Tatsache, dass sämtliche sozialen Einrichtungen der christlichen Kirchen und der ihnen zugeordneten Einrichtungen in Deutschland in erheblichstem Maße Subventionen durch die öffentliche Hand erhalten; nach neuesten Berechnungen sind dies etwa 3,9 Mrd. Euro jährlich."
Um diesem Dilemma zu entgehen, hat der Gemeinderat von Gröbenzell (Landkreis Fürstenfeldbruck) auf Antrag von Markus Rainer „mehrheitlich beschlossen, dass Trägerschaften für gemeindliche Kindertagesstätten nur noch an Träger vergeben werden, die sich verpflichten, keine Mitarbeiter wegen ihrer sexuellen Orientierung, ihres Familienstandes oder dessen Wechsel oder wegen ihrer Zugehörigkeit bzw. Nicht-Zugehörigkeit zu einer Glaubensgemeinschaft zu diskriminieren bzw. zu entlassen. Ebenso sollen Zuschüsse an Träger von Kindertagesstätten nur unter der Bedingung gewährt werden, dass diese eine entsprechende Verpflichtungserklärung abgeben.
Es geht auch um die Kosten eines selbstbeschafften Platzes in einer privaten Kindertagesstätte. Hierüber berichtet Axel Schwarz.
Auch die Eingruppierung im Sozial- und Erziehungsdienst - Tarifrunde 2015 wird behandelt. Autor ist Bernhard Eibeck von der GEW.
klein & groß
Schwerpunktthema ist „Ich male meine Welt! Kreative Prozesse von Kindern wertschätzen". Karin Scholz legt Wert auf viel Kommunikation in der prozessorientierten Arbeit. Gut ist, wenn man den Kindern möglichst professionelles Arbeitsmaterial anbietet, immer auch mal wieder eine Leinwand. Die Erzieherin sollte nicht in die künstlerische Gestaltung eingreifen. Man sollte dem Kind ein zusätzliches Stück Pappe oder Papier geben, damit es experimentieren kann.
Sibylle Münnich hat Marielle Seitz interviewt, eine Künstlerin, die mehr als 4.000 Liebesbriefe von Kindern initiiert hat. Die Kinder haben diese Liebensbriefe an verstorbene Menschen oder Tiere geschrieben.
Von Picasso stammt der Ausspruch: „Ich habe ein Leben lang gebraucht, um wieder malen zu können wie ein Kind." Diesen Satz ruft Knut Phillips in Erinnerung. Er will die kindlichen „Sinnzeichen" verstehen und fördern und sagt, dass es höchste Zeit sei, der Kinderkultur und somit auch der Kindermalerei den ihr gebührenden Platz einzuräumen.
Malen kann stark machen und persönlichkeitsbildende Prozesse fördern, erklärt Hille Reick. Das Heft lebt nicht nur von den interessanten Texten, sondern auch von den reichhaltigen Illustrationen.
Die Krippenerzieherin Tea behandelt in ihrem Blog die Kochlöffel-Musik. Geeignete Gegenstände aus dem Haushalt sind Plastikeimer und -schüsseln, mit Stoff umwickelte Deckel, Plastiktassen, Löffel in einem Stoffbeutel, Plastikteller u.a. m.
Die Redaktion hat ein schönes Poster entwickelt über die wirklich wichtigen Dinge, die man in der Krippe erleben kann.
Ursula Günster-Schöning stellt die stärkeorientierte Entwicklungsbeobachtung und -dokumentation in der Krippe vor. Von einer Geschichtenwerkstatt in der Kita, bei der die Wörter Flügel bekommen, erzählt Birgit Hägele.
Die Psychomotorikgruppe (Integrationskinder im Alter von drei Jahren) von Simone Nabra und Marita Riedel hat einen Igel aus Pappmaché gebaut, und dem Igel Würmer, Käfer, Schlangen und Schnecken aus Salzteig zu fressen gegeben. Die Kinder waren sehr stolz auf das Geschaffene.
Die Kita von Susanne Röllig-Silex hat sich konzeptionell verändert und ist den Weg in die offene Arbeit gegangen. Die Eltern gehen den Weg mit, deshalb ist die Veränderung so gut gelungen.
Ob sie es wissen oder nicht, ErzieherInnen sind ExpertInnen für Resilienzförderung. Sie stärken die psychische Widerstandsfähigkeit von Kindern z.B., indem sie Grundbedürfnisse erfüllen, Orientierung und Wertschätzung geben und Spaß und Humor versprühen. Anna Bachem zeigt, wie Resilienz noch gelebt und gefördert werden kann.
In der Ideenkiste Februar/März geht es rund um das Ei. Horst Küppers schildert das luxemburgische Kita-System.
Was ist, wenn junge Vorgesetzte ältere Erzieherinnen führen? Es klappt und wird akzeptiert. Irmgard Schroll-Decker, Andrea Kramer und Lioba Scherer haben sich mit diesem Thema beschäftigt.
Christiane Wagner schreibt über das Projekt Teamentwicklung zur Verbesserung des Teamklimas. Hierzu gehört das Ansprechen von Problemen ohne Schuldzuweisungen. Die Problemlage sollte nicht übertrieben werden.
Die Kitarechtler kommen zu Wort – es geht um Beißen in der Krippe. Das Heft schließt mit einem Debattenbeitrag von Evelin Steinke-Leitz zum Thema „Irrweg Lernfeldkonzeption in der Erzieherausbildung" und mit Medientipps.
MUSIK in der KITA
Wilma Osuji beschäftigt sich mit der Prosodie, also der Melodie, Akzentuierung und dem Rhytmus von Sprache. Zur musikalischen Winterzeit gehören Lieder, die Klaus W. Hoffmann in Skandinavien entdeckt hat und dann ins Deutsche übersetzen ließ. Klaus W. Hoffmann hat die schönen Nachdichtungen übernommen. So gibt es ein Lied über Igel im Winterschlaf und über einen Braunbären, der Schlitten fahren möchte – beides mit den dazugehörigen Bastelideen.
Drei Bausteine für Klassik zum Mitmachen werden von Renate Kühnel beigesteuert: Tortanz mit Händels „Wassermusik" zum Geburtstag, Instrumentalorchester mit Händels „Concerto grosso" im Morgenkreis und Schwungbänder-Choreografie zu Brahms' „Ungarischen Tänzen" in der Sport-/Bewegungsstunde.
Die Tanzpädagogin Elke Gulden und die Grundschulpädagogin Bettina Scheer präsentieren den Pophit „Sonnentanz" von Klangkarussell mit einer Choreografie.
Im U3-Teil von Tanja Draxler-Zenz spielen körperliche Klangerfahrungen eine Rolle, wie Kinder sie mit Klangschalen oder Trommelklängen oder bei Experimenten mit der Stimmgabel machen können.
Die Geschichte zum Vorlesen heißt diesmal „Das Glöckchen" und ist ein Märchen von Susanne Steffe über Klänge, die glücklich machen.
Das Heft gibt gute Tipps zum Märchen erzählen und für einen Glöckchentanz.
Tobias von Stuckrad hat einen Schneeflockentanz beigesteuert und Hartmut Höfele einen bunten Karnevalsspaß mit tierischen Tänzen in der Kita.
„Der Frühling ist da" ist ein Begrüßungslied von Dorle Ferber zum Singen und Spielen.
Auf Ostern in der Kita bereiten Elke Gulden und Bettina Scheer vor: „Osterhasen hoppeln" ist ein Lied, das mit Klanghölzern begleitet werden kann und in einer Variante als Kreistanz möglich ist.
Die kleine Geschichte von zwei Hasen und einem Fuchs macht ebenso Freude wie die Suche nach dem Ei, die es auch in einer Variante für Krippenkinder gibt.
Der Diplom-Pädagoge und Kinderliedermacher Wolfgang Hering inspiriert zum musikalischen Gehen mit dem Reihenlied „Ja, wir laufen, ein Lied mit Spielpausen". Medientipps, die auch Lust auf Musik machen, runden die Ausgabe ab.
Dem Heft liegt eine CD mit sämtlichen vorgestellten Liedern bei.
Praxis der Psychomotorik
„Freude an Bewegung – Stärken von Anfang an" ist das Thema eines Aufsatzes von Julia Höke: „ Eine gute motorische Entwicklung in den ersten Lebensjahren ist nicht nur die Basis für eine gesunde körperliche Entwicklung, sie ermöglicht dem Kind die Entdeckung der Welt, da z.B. durch das gezielte Greifen nach Gegenständen und das Bewegen im Raum die Umgebung besser erforscht werden kann als visuell." Die Autorin unterstreicht, dass Entwicklung sehr unterschiedlich verlaufen kann. Um sicher zu gehen, dass Förderbedarfe nicht verpasst werden, orientiert sie sich an Grenzwerten der Fähigkeiten und Fertigkeiten eines Kindes.
Mit Yoga kann man ins Gleichgewicht kommen. Wählt man wie Alexia Kaiser einen spielerischen Zugang, ist Yoga auch für Kinder geeignet. Die Autorin erzählt dafür eine Yogageschichte mit Katze Kasi.
Dagmar Pflug stellt Gefühlskarten vor, die ein Türöffner für gelingende Gruppen- und Einzelarbeit sowie bei Konfliktbewältigungen sind.
Henning Rosenkötter liefert Grundlagenwissen über Wahrnehmung und Lernen.
Die taktile Wahrnehmung kann gut mit dem Streichelspiel gefördert werden. Es wurde von Ergotherapeuten entwickelt.
Für den Kita-Alltag eignet sich die Bewegungsgeschichte von Stephanie Trommelen. Es gibt auch eine Bewegungsgeschichte mit Sportgeräten „im Urwald sind die Affen los" und eine phantasievolle Entspannungsgeschichte „der Ausflug des Igels".
In der Praxis der Psychomotorik geht es auch um Schaukeln, Klettern und andere Abenteuer. Peter Bentele zeigt sichere und einfache Aufbauten in der Halle.
ErzieherInnen haben mannigfache Einsatzgebiete, darunter auch im Beherbergungsgewerbe, das sich um eine professionelle Kinderbetreuung bemüht. Ulrich Grothus schreibt über Bauen und Konstruieren als Kompetenzziele für Kinder am Lernort Hotel.
Gruppenspiele für Senioren werden von Heide und Gernot Tille vorgestellt.
Medien und Termine finden sich im Schlussteil des Hefts.
TPS
TPS steht ganz im Zeichen des Spiels. Ina Schenker erinnert daran, dass Spielen im Sinne des Als-ob-Spiels die wichtigste und spezifischste Lernform kleiner Kinder ist. Der Spieltrieb ist angeboren. Spielen unter Kindern ist der erste Ablöseprozess von der Erwachsenenwelt. Die Kinder machen Erfahrungen der Autonomie, entwickeln unter Gleichaltrigen demokratisches Verhalten und einen Sinn für Gerechtigkeit.
Spiel ist wichtig und soll den Tag bestimmen. Unterbrechungen des Spiels sind zu vermeiden. So hat die Kita von Gerlinde Ries-Schemainda den Morgenkreis auf die Zeit vor das Ende des Vormittags verlegt, damit es für Kinder, die sehr früh in die Kita kommen, keine Unterbrechung der Spielzeit gibt.
Wenn man Spielsituationen beobachtet, kann man Kinder als besondere Persönlichkeiten kennenlernen. Eine Schwierigkeit der Beobachtung ergibt sich beim Alleinspiel. Erika Kazeni-Veisari versteht Beobachtungen als Türöffner zum Kind.
Vor einem hohen Reizniveau warnt Hedi Friedrich. Sie plädiert für ausreichend Zeit zum eigenen Handeln und aktivem Verarbeiten im in sich versunkenen Spiel. Die Kinder sollten sich ohne Bewertung von außen in ihrer Eigeninitiative erfolgreich erleben.
Spielsachen sind bedeutungsvolle Entwicklungsbegleiter und wichtige Wegbereiter auf dem Weg zum Erwachsenwerden. Kinder sind begehrte Konsumenten, denn sie haben eine „Quengelkraft", wie Margit Franz darlegt.
Für Annette Drüner ist das Spiel der Kinder Anlass zur Selbstreflexion der Erzieherin. Nimmt sie sich selbst genügend Zeit zum „Chillen"? Das „Einfach-nur-da-sein" ist notwendig, um innere Verarbeitungsprozesse ablaufen zu lassen und neue Ideen zu bekommen.
Annette Gallmann trägt Beobachtungen aus dem Hort bei und Claudia Frey schöpft aus der Fülle der Spielerfahrungen draußen, denn „in jedem Garten liegt ein Paradies".
Das freie Spiel ist eine wichtige Säule der Pädagogik nach Emmi Pikler. Hierüber schreiben Wiebke Wüstenberg und Kornelia Schneider.
Spiel ist auch ein Schlüssel zu erfolgreicher Inklusion, wie Veronika Baur dem Leser nahe bringt. Wenn Kinder im Spiel Schwierigkeiten haben, einander zu verstehen, ist „Spieltutoring" eine Möglichkeit der Unterstützung. Dabei spielt die Bezugsperson mit und versucht, das Spiel durch Vorschläge und Fragen anzuregen und zu erweitern. Eine weitere Strategie ist die Kommentierung und Interpretation des Spiels.
Elke Heller erklärt, wie man Eltern den Sinn kindlichen Spiels erlebbar machen kann. Auf gutes Spielzeug wird vom Verein Spielgut e.V. hingewiesen; www.spielgut.de.
„Kinder spielen aus Notwendigkeit", denn Spiel ist ein Entwicklungsbedürfnis, so die These von Gabriele Pohl. Claudia Neumann hat zehn Argumente für das Spiel:
"1. Kinder haben ein Recht auf Spielen!
2. Kinder brauchen Freiräume!
3. Manche Dinge lernen Kinder nur ohne Erwachsene!
4. Fallen lernt man nur durch fallen!
5. Kinder, die rückwärts balancieren, können auch rückwärts rechnen!
6. Spielen überwindet Grenzen!
7. Spielen bildet!
8. Kein gesundes Aufwachsen ohne Schreien, Toben, Lachen!
9. In Deutschland gibt es viermal so viele Autos wie Kinder!
10. Kinder wollen ihre Spuren hinterlassen!"
Rebecca Naumann ermutigt, dem Stress lächeld entgegen zu treten. Singen Sie! Tanzen Sie! Lachen Sie!
Es geht auch um Dialoge in der Kunstwerkstatt (Karl Gebauer, Beatrix Schminke-Gebauer, Lisa-Marie Vollwein-Semmelroggen, Ute Wieder).
Im Modellprojekt „Ich habe was zu sagen und werde gehört" wurden Beschwerdeverfahren für und mit Kindern entwickelt. Hierüber berichten Michael Regner und Franziska Schubert-Suffrian.
TPS enthält ein Interview mit dem 1. Vorsitzenden der BETA, Georg Hohl, über das Bundesqualitätsgesetz. Buchtipps und Termine runden das Heft ab.
weltwissen Sachunterricht
weltwissen Sachunterricht hat das Thema „Tiere in unserer Umgebung". Beate Blaseio zeigt, wie Kinder die heimische Fauna kennenlernen. Als Hilfsmittel gut geeignet sind USB-Mikroskope, die die Kinder nach einer kurzen Einführung selbst bedienen können.
„Jedes Schulgelände bietet einen vielfältigen Lebensraum für Insekten, Spinnen, Vögel oder kleine Säugetiere", schreiben Meike Waldow und Iris Weigt. Sie präsentieren u.a. eine Anleitung, wie man ein kleines Insektenhotel selber bauen kann. Weltwissen Sachunterricht ist generell sehr stark in guten Arbeitsblättern, die diese Zeitschrift zur Verfügung stellt. In dieser Ausgabe gibt es auch Steckbriefe vom Saftkugler und vom Ohrwurm.
Welches ist das gefährlichste Tier Deutschlands? Dorothee Benkowitz und Maria Stegmeier meinen, es sei die Zecke. In sechs Unterrichtsstunden wird erklärt, wie und wo eine Zecke lebt, wie ihr Lebenskreislauf ist. Zecken werden unter dem Mikroskop betrachtet. Krankheiten, die Zecken übertragen, werden benannt und es wird erklärt, wie man Werkzeuge zum Entfernen von Zecken benutzt. Auch der Schutz vor Zecken spielt eine Rolle.
Tiere aus dem Tümpel werden gekeschert und beobachtet. Dafür werden auch eine Lupe und ein USB-Mikroskop benutzt. Beate Blaseio zeigt, wie das Thema im Sachunterricht behandelt werden kann.
Wie Kinder die heimische Vogelwelt erforschen können, erklärt Elisabeth Voß-Isenbeck. Hierzu gibt es als Beilage eine wunderschöne Bildkartei über heimische Vögel.
Der Wolf ist nach Deutschland zurückgekehrt. Ein Grund, das Thema Wölfe im Sachunterricht zu behandeln. Vier Arbeitsblätter behandeln den Körperbau, die Geschichte des Wolfs in Deutschland, die aktuelle Verbreitung der Wölfe in Deutschland.
Auch Rechercheaufgaben in Büchern oder im Internet stehen bereit, damit sich die Kinder selbständig Sachwissen erarbeiten können. Empfohlen werden Suchmaschinen wie www.blindekuh.de, www.fragfinn.de und www.helles-koepfchen.de. Aufgaben sind z.B. Wie viele Welpen können in einem Wurf geboren weerden? In welchem Alter verlassen junge Wölfe das Rudel der Eltern?
Tilmann Dreher hat die „Frage der Woche" beigesteuert. Hierfür müssen die Kinder eigenständig recherchieren, in Büchern und Lexika nachschauen und Eltern und Großeltern befragen. Die Beantwortung der Frage der Woche ist eine echte Gemeinschaftsleistung, z.B. Was bedeuten die Punkte eines Marienkäfers? Wie baut die Schnecke ihr Haus? Warum juckt ein Mückenstich? Wie viele Beine hat ein Tausendfüßler?
Zum Philosophieren wird von Kerstin Michalik eingeladen. Sollten Tiere ein Recht darauf haben, wie Menschen behandelt zu werden? Oder sollten wir uns darauf beschränken, ihnen keine Schmerzen zuzufügen und sie artgerecht zu behandeln? Dieses Thema wurde auch kürzlich auf www.ErzieherIn.de in einem Leitartikel ausführlich behandelt.
Beate Blaseio gibt einen Überblick über die sehr vielfältige Fauna in Deutschland. Medientipps und bundesweite Adessen von Tieren der Umgebung als Thema außerschulischer Lernorte ergänzen das Heft.