
Blick in die Fachzeitschriften Juli 2010
Uns liegen vor die Hefte 3/10 von frühe Kindheit, 4/10 von Welt des Kindes und 5/10 von TPS.
Frühe Kindheit befasst sich schwerpunktmäßig mit der psychosexuellen Entwicklung. Peter Fiedler befasst sich in seinem Beitrag vorwiegend mit Störungen der Geschlechtsidentität, wobei ein relativ starres Konzept von Geschlechtsidentität zugrunde gelegt wird. Immerhin rät der Autor zu einer durchgängig unterstützenden Haltung gegenüber allen Erscheinungsformen von kindlicher Geschlechtsidentität. Katinka Schweizer und Hertha Richter-Appelt beschreiben die verschiedenen Dimensionen der Geschlechtsidentität und beziehen sie auf die frühkindliche Lebensphase. Auf die Intersexualität geht vor allem Jörg Woweries ein. Mit dem Begriff wird eine biologisch uneindeutige Geschlechtsidentität beschrieben, wobei man heute nicht mehr unbedingt Eindeutigkeit mit operativen Maßnahmen herstellt. Uwe Sielert, Mitbegründer der Deutschen Gesellschaft für Sexualpädagogik, beschreibt Kindersexualität und weist auf die Bedeutung sexueller Bildung hin. Konkret auf die Kita sind drei Artikel bezogen: der Beitrag über Sexualaufklärung bei Vorschul- und Grundschulkindern, der Artikel über Sexualerziehung im Kindergarten und der Bericht über eine Untersuchung zum Umgang mit Sexualität in Kindertageseinrichtungen. Wir haben den Artikel von Christa Wanzeck-Sielert zur Sexualerziehung im Kindergarten übernommen. Schließlich wird auch über „Doktorspiele oder sexuelle Übergriffe“ reflektiert. In dem mit mir geführten Interview gehe ich auf die aktuelle Problematik des sexuellen Missbrauchs ein. Informativ sind ferner die Angaben zur Kinderliedertour der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, die sehr viele brauchbare Materialien, auch für die Kita, herausgibt.
Der Schwerpunkt in Welt des Kindes ist die gesunde Kita. Rainer Strätz setzt sich als Erstes mit dem Gesundheitsbegriff auseinander und analysiert die Bildungspläne unter diesem Aspekt. Was Gesundheitsförderung in der Kita bedeutet beschreibt Antje Richter-Kornweitz. Auch über eine aktuelle Untersuchung zur Gesundheit von ErzieherInnen wird berichtet. Wie ErzieherInnen im Beruf für ihr eigenes Wohlbefinden sorgen können, darüber schreibt Christine Weiner. Schließlich wird aus einer Kita berichtet, in der „Bürsten, Wassertreten und Wollsocken“ als gesundheitsfördernde Faktoren eingesetzt werden. Ein Bericht über einen Kindergarten in Tansania öffnet den Blick für andere Welten. Eine andere Welt ist aber auch das Industriedenkmal der Zeche Zollverein, in dem Kinder über Kohleförderung und Bergwerke viel erfahren können. Wir haben aus diesem Heft wieder die Rubrik „Ansichtssache“ übernommen, diesmal wird kontrovers über Schließungszeiten diskutiert.
Das Thema von TPS ist „Erzieher/innen studieren“. Hier weist zunächst Thomas Rauschenbach auf die Paradoxie des ErzieherInnenberufs hin, der sich zwischen Mütterlichkeit und Akademisierung bewegt. Dann berichten einige ErzieherInnen, was ihnen das Studium – neben einem sozialen Aufstieg - gebracht hat. Zum Miteinander von studierten und nicht-studierten ErzieherInnen äußert sich Sonja Hees. Über europäische Studienabschlüsse im Bereich Frühe Kindheit schreibt Charis Förster. Auf den Seiten 30/31 wird über alle Studiengänge, in weiteren Artikeln über die Kooperation zwischen Fachschule und Hochschule berichtet. Des Weiteren bereichern Artikel über Jesper Juul, über das Qualitätsmanagement und den „Garten der Kindheit“ in Sizilien das Heft. Wir haben daraus den Artikel von Rahel Dreyer zum Nebeneinander von Kindheitspädagogin und ErzieherIn, von pädagogischen Fachkräften mit und ohne Studium übernommen.