Blick in die Fachzeitschriften Juni 2011
Uns liegen vor: die Hefte 3 und 4 von TPS, Heft 5 von Betrifft Kinder, Heft 6 von klein & groß, sowie Heft 2 von DJI Impulse. Neu hinzugekommen ist die Zeitschrift Kleinstkinder in Kita und Tagespflege, von der wir Heft 3 besprechen.
TPS hat in Heft 3 das Thema Erfahrungen teilen – Bildung transparent machen. Das Anliegen drückt sich aus im Leitartikel „Gemeinsamen Erfahrungen einen Ausdruck geben“ von Jutta Hauser und Herbert Vogt. Den HerausgeberInnen geht es um die Sichtbarmachung der Bildungsarbeit durch Dokumentieren, Erzählen, Fotografieren und Gruppengespräche. Fotografieren wird in zwei Beiträgen dargestellt (Barbara Fahle bzw. Margret von Allwörden), wie Kinder ihre eigene Bildungsgeschichte dokumentieren beschreiben Martina Teschner (Annehmen, anerkennen, anregen) bzw. Torsten Krey Gerve („Hör mal...“) , wie sie den Eltern nahe gebracht werden Gerlinde Ries-Schernainda (Das Entwicklungsgespräch). Wir haben einen sehr unkonventionellen Beitrag übernommen, in dem das gemeinsame Putzen als Bildungstätigkeit dargestellt wird.
In Heft 4 von TPS ist das Thema die Fachberatung. Sieht man sich in Bibliotheken nach Literatur zu diesem Thema um, so hat man seine Liste sehr schnell zusammen: Es gibt kaum tragfähige Veröffentlichungen. Umso bemerkenswerter dieses Heft, in dem eine Vielzahl von AutorInnen die unterschiedlichen Aspekte von Fachberatung beleuchten. Maria Eleonora Karsten analysiert Fachberatung als soziale Vermittlungs- und Verknüpfungsdienstleistung. In einem Interview sagen Kita-Leiterinnen, was sie von der Fachberatung erwarten. Was Fachberatung für Träger (Beitrag von Waltraud Kirchmeier) und Bildungspläne („Ein Bildungsplan für die Stadt“ von Monika Wilhelm) bedeuten, wird ebenfalls berichtet. Erfreulich, dass die Fachberatung auch für die Kindertagespflege thematisiert wird (Beitrag von Michaela Maris-Scheffczyk und Anne Hesse). Zur Beruflichkeit von Fachberaterinnen nehmen Melanie Göb („Von der Leiterin zur Fachberaterin“) wie auch andere Beiträge Stellung. Karin Beher und Michael Walter präsentieren eine empirische Untersuchung zur Tätigkeit von Fachberaterinnen, Margarita Hesse zur Wirksamkeit. Wir haben aus diesem Heft den Artikel „Fachberatung – zwischen Etablierung und Veränderungsdruck“ von Sabine Herrenbrück, Sylvia Kägi, Maria Eleonora Karsten und Jens Müller übernommen.
Betrifft Kinder bringt erneut einen Beitrag von Reinhard Kahl, dieses Mal über „ Das Geheimnis guter Schulen“, das in der Individualisierung gesehen wird. In einer Leseprobe geben Rüdiger Hansen, Reingard Knauer und Benedikt Sturzenbrecher einen Einblick in ihr neues Buch zur Partizipation in Kindertageseinrichtungen. Gerlinde Lill ist mit einem ironischen Beitrag zu „Haltungsänderun“ vertreten, wie auch mit der Fortsetzung ihrer Artikelreihe zur Offenen Arbeit, in diesem Heft für die Kinder von Null bis Drei. Herbert Österreicher stellt die Nutzpflanze Sauerampfer vor und Cora Eichele berichtet über ein Projekt mit Maikäfern. Weitere Projekte, die vorgestellt werden, befassen sich mit einer Baustelle und mit Metall. Wir konnten nicht widerstehen und haben erneute eine Glosse von Micha Fink übernommen: „Die Kinder vom K2 oder: Die Schnelläufer-Kita“. Lassen Sie sich zum Schmunzeln einladen.
Das Beiheft von Betrifft Kinder „Kinder in Europa“ befasst sich mit der institutionellen Betreuung und Bildung von unter Dreijährigen in Skandinavien, Finnland, Italien, Portugal. Die Verlautbarungen der Europäischen Kommission über frühkindliche Betreuung, Bildung und Erziehung werden kommentiert, die Elternzeiten in Europa dargestellt. Wir haben aus diesem interessanten Beiheft den Beitrag von Bronwen Cohen über die unterschiedlich integrierten Bildunssysteme in Europa übernommen
Das neue Heft von klein & groß widmet sich einem bislang völlig vernachlässigten Thema. Man könnte auch sagen: Das Thema wird im Zuge der Entwicklung der Frühpädagogik erst entdeckt: Hochsensitivität. Hochsensitive Kinder sind besonders wahrnehmungsbegabt, woraus sich auch Probleme ergeben können. In mehreren Artikeln wird auf die Facetten des Themas eingegangen, allgemein, in der Kita (Julie Leuze), in der Familie (Jana Bayer) und im Umgang mit Erwachsenen (Rolf Sellin). Den Überblicksartikel von Hedi Friedrich „Die Welt der tausend Reize“ haben wir übernommen. Für die Praxisebene beschreibt u.a. Petra Kruppe ein Projekt zur Körper- und Farbwahrnehmung für unter Deijährige, andere Artikel befassen sich mit einem Theaterprojekt, in dem naturwissenschaftliche Erkenntnisse vermittelt werden und mit Naturerlebnissen von Kindern. Über die Grenzen schaut der Artikel über Kindheit auf Tahiti und Bora Bora von Horst Küppers.
Kleinstkinder in Kita und Tagespflege behandelt das Thema Übergänge von sehr kleinen Kindern: von der Familie in die Tagespflege, von der Tagespflege in die Kita (Jutta Hinke-Ruhnau), von der Krippe in den Kindergarten (Interviews mit dem Leiter einer Kita, der Leiterin einer Kita und der Leiterin eines Familienzentrums). Mehrere Artikel stellen vor, wie mit Kleinstkindern gespielt und pädagogisch gearbeitet werden kann – sei es mit Einwickeln, Schieben und Ziehen oder mit Sand oder Wasser. Wir haben aus diesem Heft den Beitrag zum „Sommerfest der Sinne“ von Petra Gutsmuths-Dietrich übernommen.
DJI-Impulse thematisiert den „Mythos Prävention – Chancen und Grenzen präventiver Konzepte“. Christian Lüders analysiert die scheinbare Selbstverständlichkeit präventiven Denkens und stellt die Frage nach der Voraussetzung und den Implikationen. Heinz Kindler und Alexandra Sann denken über die Nachteile und unbeabsichtigten Wirkungen von Frühen Hilfen und Frühwarnsystemen nach. Diesen Artikel haben wir übernommen. Jens Pothmann bilanziert die Effektivität der Expansion von Hilfen zur Erziehung. Zur Weiterentwicklung von präventiven Programmen gegenüber Gewalt im Kindes- und Jugendalter schreiben Bernd Holthusen und Sabrina Hoops. Ein weiterer Artikel reflektiert den Präventionsdiskurs als solchen. Das gesamte Heft kann heruntergeladen werden unter http://dji.de/cgi-bin/bulladmin/panel.php?sprache=D