Kind beim Lesen von Bilderbüchern

Blick in die Fachzeitschriften November 2010

Hilde von Balluseck

05.11.2010 Kommentare (0)

Uns liegen vor das Heft 8/2010 von TPS, von Betrifft Kinder die Hefte 8/9-2010 und 10/2010, Heft 11 von klein & groß sowie Heft 05/10 von frühe Kindheit. Wie immer gebe ich Ihnen – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – einen kleinen Überblick über die Inhalte der Hefte.

TPS, Heft 8, hat das Thema „Teilhabe, Einfluss, Mitbestimmung: Kinder mischen sich ein“. Den Tenor des ganzen Heftes könnte man zusammenfassen in der Forderung: Traut Kindern mehr Partizipation zu, das tut ihnen und euch gut. Zunächst lässt Gaby Virnkaes Kinder zu Wort kommen, die sich klug, aber kontrovers über das Bestimmen und Einigungsprozesse äußern. Die für Partizipationsprozesse erforderlichen Kompetenzen von ErzieherInnen beschreiben Lothar Klein und Herbert Vogt. Es ist vor allem die Angst vor der fehlenden Steuerung und Kontrolle, die Fachkräfte an einer echten Einbeziehung der Kinder behindert. Selbst für Kinder unter drei Jahren sind Beteiligungen an Entscheidungsprozesse möglich, das beschreiben Rosy Henneberg und Steffi Roth. Wie Projekte mit Kindern gestaltet werden, wie Portfolio-Arbeit mit Kindern aussehen kann, dass das Wollen und Können der Kinder Ausgangspunkt der pädagogischen Arbeit sein sollte und welche Rolle Macht bei Partizipation spielt, behandeln weitere Beiträge. Auch das Aufräumen wird in einem Artikel unter dem Aspekt der Partizipation gesehen. Das Gespräch zwischen verschiedenen Fachkräften zur Entstehung von Partizipationsprozessen haben wir übernommen. Das Thema Partizipation wird aber auch noch unter anderen Aspekten, z.B. im Hinblick auf die Bildungspläne behandelt. Ein Heft, das m.E. alle Dimensionen des Themas behandelt, auch die kritische Frage, wo die Grenzen der Partizipation liegen. Wer dieses Heft gelesen hat, weiß, wo und wie er/sie ansetzen kann, um kindliche Partizipation zu realisieren.

Heft 08/09 von Betrifft Kinder nennt als Hauptsache „Die Dinge – Wunderkammern des Alltags“. Donata Elschenbroich befasst sich in diesem Zusammenhang mit „Expeditionen zu den Gegenständen des täglichen Lebens“. Erneut enthält das Heft eine Vielzahl von Beiträgen zu unterschiedlichen Themen. Gerlinde Lill schreibt über die Offene Arbeit, die derzeit sehr aktuell ist. Unter diesem Aspekt wird auch die Arbeit mit Zweijährigen von Cornelia Bosinski separat behandelt, Mit botanischen Fragen befassen sich zwei Artikel (über Gärten und über Nutzpflanzen). Wie Kinder mit Feuer umzugehen lernen, beschreibt Johanna Pareigis in einem spannenden und hochdifferenzierten Artikel, aus dem man lernen kann, wie naturwissenschaftliches Forschen mit Kindern geht. Der Artikel von Michael Fink „Warum man kleine Tyrannen schon an der Frisur erkennt“ könnte allerdings missverstanden werden – dass es eine Glosse ist, bemerkt man nur bei gründlichem Lesen.

Heft 10 von Betrifft Kinder betont die „Lust auf Lerngeschichten“. Es wird über Gespräche mit Expertinnen aus Neuseeland berichtet, in deren Heimat das Konzept der Lerngeschichten entstanden ist. Mit (Bilder-) Büchern befassen sich drei Artikel. Der Erziehungswissenschaftler Thorsten Herbst befasst sich in einem ersten Artikel, dem weitere folgen sollen, mit dem Thema der kindlichen Einsamkeit. Hier werden neue Denk-Wege beschritten, denn in der Tat dürfte Einsamkeit gerade heute für viele Kinder ein Problem darstellen.

Wir haben die Artikel von Gerlinde Lill in beiden Heften übernommen und zu einem Beitrag über die Offene Arbeit in Kitas zusammengefasst.

Das Beiheft zu Nummer 10 von Betrifft Kinder „Kinder in Europa“ ist dem Spiel im Freien gewidmet. Artikel aus vielen europäischen Ländern stellen die Möglichkeiten unter verschiedensten Bedingungen dar, Kinder mehr im Freien, mehr in der Natur spielen zu lassen. Hier sind viele Anregungen enthalten, auch für Kitas, die nicht so gute räumliche Bedingungen haben. Wir haben aus diesem Heft den Artikel von Roger Prott übernommen, der sich mit den Hemmnissen für ein Spielen im Freien befasst.

Heft 11 von klein & groß befasst sich mit der Medienkompetenz im Kindergarten. Einleitend reflektieren Albrecht Nolting und Helga Theunert in ihren beiden Beiträgen grundsätzlich die Ziele von Medienpädagogik. Den Artikel „Computer, CDs, Bücher & Co.“ von Albrecht Nolting haben wir übernommen. Es folgen Artikel zum Computereinsatz und zu Fotoprojekten. Sven Vosseler bringt einen neuen Aspekt in die medienpädagogische Diskussion, indem er Methoden beschreibt, nach denen Kinder zu Lauschern und Gestaltern von Geräuschen angeregt werden. In diesem Zusammenhang können Kinder auch die Möglichkeiten der Gestaltung von Klang durch Medien erfahren. Wie ErzieherInnen den Umgang mit Medien erlernen beschreibt Franziska Schäfer. In den Praxis-Beiträgen wird erneut auf die pädagogische Arbeit mit den Kleinsten eingegangen, diesmal schreibt Julia Maier zur freien Bewegungsentwicklung. Auf die politische Ebene geht der Beitrag von Dieter Greese zum gleichen Recht auf Bildung für alle Kinder. Begründet weist der Autor auf die chaotische föderale Landschaft des Bildungssystems hin und fordert gleiche Standards und Zugangsbedingungen für den Kitabesuch in allen Bundesländern.

Heft 05 von frühe Kindheit hat das Thema Kinder und Zeit. Einen grundlegenden Artikel dazu hat Franz Resch verfasst; erbefasst sich mit "Selbstentwicklung und Zeiterleben im Kindes- und Jugendalter". Michael Schnabel geht auf die Vielfalt kindlichen Zeiterlebens ein, wobei er auch die Erkenntnisse von Jean Piaget mit einbezieht. Diesen Artikel haben wir übernommen. Auf die Auswirkungen der Zeitbedingungen der Erwachsenen auf die Kinder gehen Helga Zeiher ("Auswirkungen von Zeitbedingungen auf die Gesundheit von Kindern") und das Interview mit Uta Meier-Gräwe ein. Ludwig Salgo beleuchtet das Thema von einer ganz anderen Seite: In seinem Beitrag "Das Beschleunigungsgebotin Kindschaftssachen" macht er die neurophysiologischen und psychologischen Erkenntnisse über die Entwicklung von Kindern zum Ausgangspunkt für juristische Verfahren zum Sorgerecht. Dabei werden die Probleme von Juristen deutlich, die durch ihre Entscheidungen wesentlich das Kindeswohl beeinflussen, aber auch rechtsstaatliche Prinzipien berücksichtigen müssen. Man wünscht sich, dass alle RichterInnen diesen Artikel zur Kenntnis nehmen. Diana Schmidt und Peter Schreiber machen die Reise von Kindern in die Vergangenheit zum Thema.

 

 

 

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