Kind beim Lesen von Bilderbüchern

Blick in die Fachzeitschriften Oktober 2015

Christiane Hartmann

30.10.2015 Kommentare (2)

Der Blick in die Fachzeitschriften gibt monatlich einen Überblick über aktuelle Themen und neue Ansätze in der Frühpädagogik. Er umfasst insgesamt 15 Zeitschriften mit monatlicher bis vierteljährlicher Erscheinungsweise, die für die Frühpädagogik relevant sind. Aus allen besprochenen Zeitschriften werden Artikel für www.ErzieherIn.de ausgewählt und hier veröffentlicht. Die Redaktion dankt allen Verlagen und Redaktionen, die sich zu dieser einmaligen Form der Kooperation und der Information für die monatlich bis zu 80.000 NutzerInnen von ErzieherIn.de bereit erklärt haben und wünscht eine anregende Lektüre. Im folgenden Überblick wird über die neuen Ausgaben der Zeitschriften Betrifft Kinder, KiTa aktuell Baden-Württemberg, KiTa aktuell BB-MV-SN-ST-TH-BE, klein & groß, Meine Kita und TPS berichtet.

Ein Blick zurück: Die Seele institutioneller Erziehung, Bildung und Betreuung gestern und heute

Betrifft Kinder 10/15 befasst sich mit der Geschichte des Kindergartens. Xenia Roth blickt zurück zu den Anfängen, zu Kinderbewahranstalten und Nothilfeeinrichtungen. Sie nimmt auch die unterschiedliche Entwicklung in Ost und West zur Zeit der deutschen Teilung in den Blick. 

Erzieherin ist in Deutschland auch heute noch zu 95 % ein Frauenberuf. Wie es dazu kam und welche Auswirkungen das auf die Ausbildung, Vergütung und das Ansehen des Berufes hat, diesen Fragen geht Sigrid Ebert nach. 

Am 30.09. fanden die Tarifverhandlungen der Gewerkschaften mit den kommunalen Arbeitgebern über die Eingruppierung der Beschäftigten des kommunalen Sozial- und Erziehungsdienstes ihren Abschluss. Es hat sich gelohnt, sich als Berufsgruppe zu zeigen  - und es bleibt viel zu tun, sagt Norbert Hocke, Leiter des Bereichs Jugendhilfe und Sozialarbeit bei der GEW im Gespräch mit Barbara Leitner. 

Im Heimatmuseum Reutlingen ist die Ausstellung "100 Jahre Kindertagesbetreuung" entstanden. Kariane Höhn berichtet. 

Betrifft Kinder hat eine ständige Rubrik "Begegnungen", in der eine pädagogische Fachkraft porträtiert wird. Diesmal ist es Petra Rost. Sie leitete in der DDR eine kleine Dorf-Kita und war dort, wie damals üblich, die "Bestimmerin". Nach der Wende entdeckte sie ein anderes Bild vom Kind und ihre Neugier. Heute ist Petra Rost Fachberaterin und hilft ihren Kolleginnen, sich den Aufgaben der Zeit zu stellen - auch wenn es darum geht, Flüchtlingskinder aufzunehmen. 

Es gibt auch Wendesplitter, wie den von Angela. Sie ist Erzieherin und Spätaussiedlerin, ihre drei Kinder gingen in verschiedenen deutschen Städten in Kitas. 

Einen anderen Wendesplitter trägt Julia Gruber bei. Sie war aus ihrer hessischen Heimat noch Vormittagskindergärten gewohnt, als sie 1996 unzog und ihre Tochter in eine Ost-Berliner Kita gab. Sie staunte, was dort alles möglich und üblich war. 

Und Heike kam vom Westen in eine Kita im Osten. Ihre Kolleginnen dort sehen sie als unkollegial an, weil sie auf ihre eigenen Bedürfnisse achtet. Heike fühlt sich missverstanden und hat erkundet, warum das so ist. 

Brauchen wir ein Bundesqualitätsgesetz? Was könnte darin wie geregelt werden? Barbara Leitner sprach mit Susanne Viernickel, Professorin an der Alice Salomon Hochschule in Berlin, von der eine Expertise "Identifikation struktureller Qualitätsmerkmale in der Kindertagespflege" stammt. 

Pädagogische Interaktionen zwischen Fachkräften und Kindern rücken immer stärker in den Fokus der Forschung, da eine hochwertige Gestaltung dieser Interaktionen mit einer positiven kindlichen Entwicklung zusammenhängt. Heike Wadepohl fasst den aktuellen Stand der Forschung zur Gestaltung von Fachkraft-Kind-Interaktionen zusammen. 

Emilia Miguez zeigt, wie man den Schaffensprozess von Paul Klee für Kinder erlebbar machen kann. 

In der "Werkstatt" geht es um Halloween und Allerseelen, das Ahnenfest. 

"Ich bin richtig!" heißt es in Barbara Leitners Artikel über die Freude in der Kita. Mit diesem Beitrag endet die Reihe über Gefühle mit einem Gefühl, das für Schmetterlinge im Bauch sorgt. Sich zu freuen heißt: Das ist richtig. Das ist schön - für mich. 

Gehören Roboter in den Kindergarten? Ja, findet Antje Bostelmann, denn sie helfen Kindern, die Funktionsweise von technischen Geräten zu verstehen, von denen sie in ihrem Alltag ganz selbstverständlich umgeben sind. 

Das FRATZ-Theaterfestival wird vorgestellt. 

Bei den Steuermännern der Bildung und Erziehung wird Friedrich von Schiller porträtiert (Heinz Stade).

Die Glosse von Achim Kniefel heißt Baby, please hort me! Wie man erfolgreich Kinder hortet.

Bilderbuchrezensionen und Veranstaltungstermine runden Betrifft Kinder 10/15 ab.

"Bau dich schlau!" behauptet Michael Fink in einem schönen Beiheft. Er zeigt, dass Kinder immer Gelegenheit finden, ihre Ideen fantasievoll zu inszenieren, wenn man sie nur lässt. Einen kleinen Beitrag hat Michael Fink auch über Waffen geschrieben. 

Qualifizierung auf Kongressen - Kostenübernahme durch den Träger?

Weiterbildung ist auch über Kongresse möglich. Das Angebot dafür nimmt im frühpädagogischen Sektor zu. Rechtsanwalt Joachim Schwede schreibt in KiTa aktuell Baden-Württemberg 10/2015, dass es eine Kostentragungspflicht des Trägers rechtlich nicht gibt, faktisch aber doch, wenn die Qualifizierung arbeitgeberseitig gewollt ist. 

Qualifizierung tut auch Kitaleitungen gut, haben sie doch ein breites Anforderungsprofil. Die Nationale Qualitätsinitiative nennt:

  • Konzeptionsentwicklung,
  • Steuerung und Koordination der pädagogischen Aufgabe der Bildung, Betreuung und Erziehung,
  • Qualitätsmanagement,
  • Betriebsleitung,
  • Gewährleistung von Arbeitssicherheit und Arbeitsschutz,
  • Marketing und
  • Öffentlichkeitsarbeit.

Dabei fächert sich der Aspekt "Betriebsleitung" folgendermaßen auf:

  • Beachtung der Rahmenbedingungen,
  • Sicherstellung der Einhaltung aller rechtlichen und strukturellen Vorgaben wie Betriebserlaubnis,
  • Dienstpläne,
  • Datenschutz,
  • Hygiene,
  • Beschaffung,
  • Verwaltung und
  • Bewirtschaftung der finanziellen, personellen, materiellen und räumlichen Ressourcen. 

Christine Zeller rät den Kitaleitungen für ihre Weiterbildungen: nicht zu kurz greifen, sondern langfristig planen. Als trägerneutral, interessensensibel und professionell  empfiehlt sie die Webseite des Landesnetzwerks Baden-Württemberg

Um die Kita als Keimzelle für nachhaltige Entwicklung und gesellschaftlichen Wandel geht es im Aufsatz von Barbara Benoist. Schließlich muss schon früh Umweltbewusstsein eingeübt werden, damit die Erde für zukünftige Generationen erhalten werden kann. 

PISA führte dazu, dass die frühe Bildung stärker in den Blick genommen wurde. Aber ist die frühe Ausrichtung auf wirtschaftliche Interessen und spätere berufliche Notwendigkeiten kindgemäß? Kommen das freie Spiel und die unverplante Kindheit zu kurz? Adalbert Metzinger widmet sich den heutigen Kindergärten zwischen PISA, Ökonomie, Politik und früher Bildung. 

Mit dem Beobachtungsinstrument "Learning Stories" nach Margaret Carr kann man Eltern zeigen, wie es ihrem Kind in der Kita geht. Learning Stories helfen, eine gute Erziehungspartnerschaft zwischen Kita und Elternhaus aufzubauen. Lisa Peissner informiert und nennt Quellen zur weiteren Information. 

Wolfgang Barth vermittelt Grundlagenwissen zu Flüchtlingskindern in Kitas. er weist darauf hin, dass wir noch keine Zahlen haben, wie viele Flüchtlingskinder einen Rechtsanspruch auf den Kindergartenbesuch haben. Wichtig ist es, den Kindern ein wertschätzendes Gegenüber zu sein. 

In KiTa aktuell Baden-Württemberg 10/2015 erläutert Sabine Christiansen, die ehemalige Tagesthemen-Moderatorin, in ihrer Kolummne den Wert der Fortbildungen für das Kita-Fachpersonal und für die Kinder. 

Diffuse Annahmen, konkrete Auswirkungen: Der Generalverdacht

Der Aufsatz über die Qualifizierung auf Kongressen, die Kolummne von Sabine Christiansen sowie Literaturtipps finden sich auch in KiTa aktuell BB-MV-SN-ST-TH-BE 10/2015.

Kristin Felgner widmet sich den Problemen heutiger Kindererziehung für Eltern und Pädagogen (Teil 2). 

Ob unsere "starken Stammhalter" und "braven Mädchen" (gem)einsame Spielwelten haben, recherchierte Teresa Herrmann. Sie näherte sich dem Phänomen der Geschlechterseparierung zunächst theoretisch und zog Konsequenzen für eine geschlechterbewusste Pädagogik. Mädchen und Jungen sollen unterstützt werden, wenn sie den Wunsch haben, "gegengeschlechtlichen" Tätigkeiten und Verhaltensweisen nachzugehen. 

Ab dem 1.1.2016 gibt es ein neues Bundesprogramm "Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist". Sarah Girlich und Robert Jurleta vom Landeskompetenzzentrum zur Sprachförderung an Kindertageseinrichtungen in Sachsen berichten hierüber. Wichtig ist die Verknüpfung der sprachlichen Bildung mit der Inklusiven Bildung. Kitas, die am Programm teilnehmen möchten, informieren sich hier.  Sie sollten die Bereitschaft mitbringen, sich im Verbund von 10-15 Einrichtungen zusammenzuschließen und zusätzliche Fachberatung in Anspruch zu nehmen. 

Peter Schmidt erzählt, wie Männer in der Kita oft unter Generalverdacht möglichen sexuellen Missbrauchs gestellt werden und deshalb Situationen meiden, die schlecht einsehbar sind oder/und Körpernähe und Nacktheit einschließen. Er schreibt: "Der Generalverdacht wirkt nicht nur als Zugangsbarriere zum Berufsfeld, sondern auch als Handlungsbarriere, die die pädagogische Arbeit ganz konkret beeinträchtigt." Schade, sollten doch männliche Erzieher zur Normalität im Kita-Alltag werden!

Tim Rohrmann von der Evangelischen Hochschule Dresden beschreibt nichtsdestotrotz einen starken Anstieg des Anteils männlicher Fachkräfte in Ostdeutschland. Er lädt in KiTa aktuell BB-MV-SN-ST-TH-BE 10/2015 ein zu einem 1. Sächsischen Vernetzungstreffen "Männer und Frauen in Kitas" am 9.11.2015 von 13-16 Uhr in der Evangelischen Hochschule Dresden. 

Echt-Sein - Persönlichkeit und Authentizität in der Pädagogik

Klein & groß 10/15 hat sich des Themas Authentizität und Persönlichkeit der ErzieherInnen angenommen. Das Leben soll mit persönlicher Echtheit gestaltet werden. Kinder brauchen echte ErzieherInnen! fordert Anne Ruppert.

Chefredakteurin Sibylle Münnich stellt Übungen vor, die allein, zu zweit oder im Team realisiert werden sollen. Es geht darum, sich als Persönlichkeit einzubringen. 

Im Gespräch mit Sibylle Münnich bringt Karin Jörg die Authentizität mit einem Gedicht von Heinz Schirp auf den Punkt:

"Wenn ich nur darf, wenn ich soll, aber nie kann, wenn ich will, dann mag ich auch nicht, wenn ich muss. 

Wenn ich aber darf, wenn ich will, dann mag ich auch, wenn ich soll, und dann kann ich auch, wenn ich muss.

Denn schließlich: Die können sollen, müssen auch wollen dürfen."

Nur wenn ich mit mir selbst in gutem Kontakt bin, kann ich in gutem Kontakt mit anderen Menschen sein. Kinder haben ein sehr gutes Gespür für Glaubwürdigkeit, erinnert Anja Cantzler. Marte-Meo ist eine gute Methode für die Selbstreflexion, aber auch Coaching und Supervision können hilfreich sein. 

Heiko Hansen beschäftigt sich mit der Entwicklung und Unterstützung der Charakterbildung. 

Tea schreibt in ihrem Blog über Authentizität in der Kinderkrippe. Sie gibt Tipps zu Gefühlen und Kommunikation. Sie zeigt Anteilnahme, wenn sich das Kind wehgetan hat und lacht herzhaft mit den Kindern. 

Inga Bodenburgs Beitrag handelt von Begabungen und Förderbedarfen in inklusiven Kleinstkindergruppen, denn Inklusion im U3-Bereich ist ein Basis-Baustein in der Umsetzung der UN-Charta. 

Der Herbst kommt in klein & groß mit Eulen, Regenschirmen, Eichenblättern und Eicheln daher. Eva Danner und Beate Vogel steuern ein Fingerspiel "Die fünf Eulen" für die Jüngsten bei. Es gibt auch das Lied "Der kleine Igel Isidor" nach der Melodie von "Klein Häschen wollt spazieren geh'n" und ein "Kaninchenturnen". 

Tiergestützte Pädagogik wird mehr und mehr zur Kenntnis genommen. Inge A. Strunz verbindet damit das Ziel, dass Kinder etwas erleben, das sie berührt, dass sie Wissen und werthaltungen im Umgang mit Tieren entwickeln. 

Stefan Köhler-Holle präsentiert seine schöne Spielesammlung - Spiele mit Steinen - und Michaela Lambrecht vermittelt Ideen für Vertrauensspiele mit der Kita-Gruppe.

In der Ideenkiste zeigen Kerstin Hielscher und Sibylle Münnich ein Würfelspiel mit Kastanien, ein Rezept  für Brotkuchen im Glas und andere herbstliche Sachen. 

Horst Küppers setzt die Leserinnen über Frühpädagogik in Sri Lanka ins Bild; die internationale Berichterstattung ist ein Markenkern von klein & groß.

Vanessa Schlevogt beschreibt im Gespräch mit Sibylle Münnich die Entwicklung von der Kita zum Familienzentrum: "Kinder- und Familienzentren benötigen dafür personelle und räumliche Ressourcen, die strategische Verankerung in Kinder- und Jugendhilfestrukturen sowie die fachliche Begleitung bei der Konzept- und Organisationsentwicklung."

"Entwicklung kann man auch auf dem Tablet dokumentieren", ist die Meinung von Marion Lepold. Sie zeigt, wie es geht und stellt ein digitales Portfolio vor. 

Möchten Sie auch machmal wissen, was in Kinderköpfen los ist? Ruth Meinhart hat sich mit Denktypen in der Kita beschäftigt und nicht nur ein Buch darüber geschrieben, sondern auch einen Artikel in klein & groß. 

Norbert Hocke, Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands der GEW hat mit Stand 2.9.2015 ein Resumee aus dem Kitastreik gezogen. Sein Tenor: "Der Anfang ist gemacht, aber wir brauchen einen langen Atem."

Es gibt eine Seite von Lesern für Leser. Die Kitarechtler bewerten rechtlich das Verhalten einer häufiger kranken Mitarbeiterin, die aber gerne auf Partys geht. Sie nehmen zur Frage des pünktlichen Erscheinens am Arbeitsplatz Stellung. Übrigens: die Zeit, in der in einer Kita die Straßenschuhe gegen Hausschuhe gewechselt werden, gilt schon als Arbeitszeit. Bilderbuchtipps runden klein & groß 10/15 ab. 

Doppelt glücklich. Warum sich Kita und Eltern zusammentun müssen

Die Bildungs- und Erziehungspartnerschaft zwischen Eltern und Fachkräften, das gemeinsame An-einem-Strang-Ziehen, ist für Meine Kita, das didacta-Magazin für den Elementarbereich, eine Herzensangelegenheit. Xenia Roth beschreibt, dass die Erziehungspartnerschaft am besten auf Augenhöhe gelingt. Großes Bildungsbestreben, große Vielfalt und weniger Chancen zeichnet viel Familien mit Migrationshintergrund aus. Studienergebnisse hierzu gibt es bei der Vodafone-Stiftung

Seit 2011 bildet das Programm "Elternchance" des Bundesfamilienministeriums Fachkräfte zu ElternbegleiterInnen aus, um den Bildungsort Familie zu stärken. Jetzt geht die Initiative, an der auch ErzieherInnen teilnehmen können, in die zweite Runde (Lena Correll und Karten Kassner, weitere Informationen unter www.elternchance.de)

Wassilios E. Fthenakis macht im Interview klar, dass es überhaupt keine Familien ohne Stärken gibt und ein "Helfersyndrom" fehl am Platze ist. Es geht um Beziehung auf Augenhöhe und um Herz und Verstand in der Bildung. Den Weg von der Kita zum Familienzentrum  - am Beispiel der hessischen Kita "BimBamBino" skizziert Ute Günther. 

Wenn man für den Umgang mit Flüchtlingskindern etwas nachschlagen möchte, wird der Kita-Bildungsserver empfohlen. 

Übrigens: Meine Kita hat auch eine Seite zum Schmunzeln, z.B.: "Fragt ein Kindergartenkind die fünfjährige Elena: 'Bist du Christ oder Moslem?' Elena antwortet: 'Wassermann'".

Judith Schönicke zeigt, wie man besser zuhören lernt. Dafür ist es sinnvoll, dass ErzieherInnen ganz bewusst Zuhörerlebnisse in der Kita schaffen. Hilfreiches Zuhörmaterial für die Krippe gibt es bei der Stiftung Zuhören

Ein Experiment zum Thema "Schall" wird vorgestellt. Ihre sehr positiven Erfahrungen mit einem behinderten Kind (spastische Cerebralparese)  in der Gruppe schildern Andrea Espel und Christiana Hennemann. Meine Kita gibt den Tipp, wenn man mehrere Kinder eingewöhnen muss, mit dem Inklusionskind zu starten, denn die Gruppe ist dann noch überschaubarer und ruhiger. 

Das Heft orientiert schon auf die didacta-Bildungsmesse vom 16. - 20.2.2016 in Köln, die größte Bildungsmesse Europas.

Zu wenig Personal, zu viele Kinder, über Wochen Dauerstress und Überstunden. Torsten Bornemann erklärt, was Kita-Angestellte bei Überlastung am Arbeitsplatz tun können. 

In Meine Kita kann man belastende berufliche Situationen, in denen man "rot gesehen" hat, darstellen und von einer Expertin analysieren lassen. In diesem Fall geht es darum, eine aggressionsgeladene Situation zu entschärfen. 

Als Webseite für Infos und Tipps zur Weiterbildung für frühpädagogische Fachkräfte wird von Christina Buschle www.weiterbildungsinitiative.de empfohlen.  

Wenn man Kita-LeiterIn ist, muss man Führungspersönlichkeit sein oder werden. In der Ausbildung zur ErzieherIn kommen Führungskultur, Führungskompetenz und Führungspersönlichkeit zu kurz. Julia Schneewind und Thorsten Landowsky geben Tipps für Leitungskräfte. 

Meine Kita, das didacta-Magazin für den Elementarbereich 04/15 enthält Veranstaltungstipps. 

Was Eltern können

Zuerst kommen in TPS 7/2015 die Kinder zu Wort. Die 10jährige Emelie meint: "Mein Papa kann gut schimpfen..."

Herbert Vogt erklärt die systemische Sichtweise auf Familien als Schlüssel für eine gelingende, wertschätzende Zusammenarbeit. Die wechselseitige Anerkennung der ganzen Person, auch mit ihren schwachen und "schwierigen" Seiten ist unbedingt notwendig. 

"Die Zusammenarbeit mit Eltern ist mehr, als sie um Kuchen zu bitten", wissen Ulrike Kloiber und Daniela Kobelt Neuhaus. Eltern wollen nicht nur teilnehmen, sondern auch teilgeben. Das tut auch Eltern mit schwachem Selbstbild gut. 

Wie man eine Zukunftskonferenz mit Elternbeteiligung startet, erklärt Silke Rübmann und erzählt von den Wirkungen und ersten Erfolgen dieser Konferenz. 

Eltern können Eltern helfen. Sie können Stammtischtreffen, Ausflüge und Spielenachmittage mit und ohne ErzieherInnen organisieren. Manche Eltern betreuen auch einen Forscherclub, in dem Experimente durchgeführt werden. Beim Kita-Reitausflug sitzt das Kind auf dem Pony und der/die Erwachsene führt das Pony. Diese und andere Möglichkeiten zur ressourcenorientierten Elternbeteiligung in einem inklusiven Kinder- und Familienzentrum stellt Barbara Ruschke-Jürgensen vor. 

Und bei Marte Meo, einem entwicklungsunterstützenden Ansatz, sind Eltern Experten. Gudrun Koldewey und Doris Porsch filmen Eltern und Kinder während des gemeinsamen Spiels und betrachten die Filmclips zusammen mit den Eltern. Das Bildmaterial regt zu Gesprächen an. 

In eine Familienkita können sich Eltern vielfältig einbringen. Familienkitas sind Einrichtungen, die sich auf den Weg zum Kinder- und Familienzentrum machen (Karin Janson). 

Annette Kraft erzählt von einer vietnamesischen Mutter, die zum Vorlesen auf vietnamesisch in die Kita kommt. Auch viele Kinder, die kein vietnamesisch können, hören gerne zu. Inzwischen sind die vietnamesischen Bücher weitgehend vorgelesen und die Mutter liest auch in deutscher Sprache vor. 

Kerstin Kreikenbohm, Susanne Skoruppa, Andrea Fricke, Annette Gallmann, Daniel Müller, Katharina Ziegler und Edeltraud Prokop stellen in Blitzlichtern aus der Praxis noch andere Talente, Stärken und Engagement vor. Zum Engagement gehören auch forschende Eltern (Nadja Lehmann).

Bei diesem Schwerpunktthema liegt es nahe, dass auch Eltern selbst das Wort erhalten. Christina Crasovschi schreibt aus ihrer Sicht als engagierte Mutter eines Kita-Kindes.

Engagement kann sich auch darin äußern, dass Eltern Träger einer Kita werden. Roland Kern und Solvejg Kulick schreiben, wie es sich anfühlt, wenn man auf einmal Kitamanager ist: "Als Vorstand versteht man besser, wie die Kita tickt, und man kann sehr viel dafür tun, dass sich Kinder, Erzieherinnen und Eltern dort richtig wohl fühlen."

Viele Kitas haben einen Förderverein, in dem sich auch Eltern engagieren, um die Einrichtung zu unterstützen. Alexander Liedtke zeigt am Beispiel der Kita Rieselfeld in Freiburg, wie ein Förderverein arbeitet und die pädagogische Arbeit der Kita bereichert. 

TPS hat eine ständige Rubrik FachKraftFutter. Das FachKraftFutter dieser Ausgabe ist eine Timeline zur eigenen Berufsgeschichte. Man soll sich seiner Biografie bewusst werden. So eine Timeline gestaltet man mit Plakat, Wollfaden, Klebestift und Filzer, wie Daniela Kobelt Neuhaus und Ludger Pesch erklären.

Dominique Gönder hat 2010-2012 im Rahmen der Masterarbeit die Studie KiTa 2030 durchgeführt und dafür die Delphi-Methode, ein bekanntes Verfahren der Zukunftsforschung, angewandt. Informationen zu den Zukunftsszenarien und -perspektiven finden Sie hier.  

Über Online-Kurse und E-Learning schreibt Sonja Alberti. Monika Schaarschmidt beschäftigt sich mit der Bedeutung des Philosophierens in der Kita. 

Im Mai 2015 fand die bundesweit erste "Woche der freien Träger" in Stuttgart statt. Die Ungleichgewichte des Kinderbetreuungsangebots unterschiedlicher Kita-Träger wurden mit PolitikerInnen diskutert und das Angebot der beteiligten Träger bekannter gemacht. Elke Ostendorf-Servissoglou war dabei und hat für TPS 7/2015 berichtet. Das Heft enthält auch Kinderbuchrezensionen. 

Religiöse Bildung

TPS 8/2015 beantwortet die Gretchenfrage: Wie hältst du es mit der Religion? ErzieherIn.de hat einen Aufsatz von Julia Willke über interkulturelle Werteerziehung übernommen. Das Herzstück des Weltethos ist die Goldene Regel "Was du nicht willst, dass man dir tu', das füg' auch keinem anderen zu!"

In der Evangelischen Fachzeitschrift TPS erörtert Ingeborg Pohl das Recht des Kindes auf Religion und formuliert Thesen zur Notwendigkeit religiöser Bildung, um Kinder ihre eigene Antwort finden zu lassen.

Man kann durchaus auch mal die Religion zum Gegenstand der Konzeptionstage machen. Das Team von Anne Kettner-Grosbüsch hat das gemacht; es hat sich auf den Standard Religionspädagogik aus dem Handbuch Qualitätsentwicklung der Ev. Kirche in Hessen und Nassau verständigt. Mit zehn Beispielen wird die Anwendung in einer Kitagruppe gezeigt. 

TPS enthält ein Glossar zu Religion und Religionspädagogik (Astrid Archinal und Christel Lohenner). 

Die von der Gottesfrage Überzeugten sollten Kinder nicht mit einem Vortrag überfordern und die AtheistInnen sollten Kinderfragen unabhängig von der eigenen Erfahrung gegenübertreten. "Der Lernweg wird eingeleitet mit einer Rückfrage an das Kind 'Was denkst du denn?'", schreibt Christa Lohenner.

Im evangelischen Kindergarten, in dem Gaby Virnkaes arbeitet, setzen sich die Kinder und Erzieherinnen in der Adventszeit von 7.30 - 8.30 Uhr vor die Weihnachtskrippe und erzählen von Weihnachten, von den Geschenken und betrachten die Krippenlandschaft bei Kerzenlicht. Die Krippenstunde ist so gemütlich, dass auch Eltern und ältere Geschwister gerne teilnehmen. 

Inge Pape nimmt eine Auswahl von Kinderbüchern unter die Lupe, die die religiöse Bildung von Kindern unterstützen können, aber nicht müssen. 

In TPS haben Kinder regelmäßig auch das Wort. Am sogenannten Denker-Tisch trafen sich Timo, Halidjan, Mustak, Kristian, Yassir, Paula und Selin (zwischen sechs und neun Jahre) und dachten über Gott, Leben und Sterben nach. Annette Kirsch, begleitende Erzieherin, hat mitgeschrieben. 

Martina Geschwind ist eine Expertin für Religionspädagogik. Eine solche Ausbildung kann man in der Pädagogischen Akademie Elisabethenstift in Darmstadt machen - in Zusammenarbeit mit dem Zentrum Bildung der ev. Kirche in Hessen und Nassau. Fazit von Martina Geschwind: "An Religion kommt man nicht vorbei."

Eine erste Auseinandersetzung mit religionspädagogischen Kompetenzen sollte nach Ansicht von Anke Freienstein bereits in der ErzieherInnenausbildung stattfinden. Angehende ErzieherInnen sollten lernen

  • Wahrnehmen (ihre eigene Haltung zur Religiosität reflektieren)
  • Kinder begleiten (Antworten auf Kinderfragen: wo kommt man hin, wenn man stirbt usw.)
  • Gestalten (mit den Kindern Moscheen und Kirchen besuchen, auch interreligiös arbeiten, z.B. über das Thema "Teilen" bei St. Martin und bei der islamischen Almosenabgabe).

Frauke Fiedler und Isabel Schneider-Wölfinger schreiben davon, wie Religionspädagogik die Arbeit mit unter Dreijährigen bereichert. Wichtiges Element der Kinderandachten ist die Handpuppe "Kirchenmaus", die freche Fragen stellt. 

Ein eindrucksvolles Projekt gestalten Kerstin Kreienbohm und KollegInnen zum Jahresanfang: es finden Kinderbibelwochen statt, in denen sie die Geschichte von der Arche Noah, von Jona und dem Wal, von David und Goliath, die Ostergeschichte und die Geschichte von Jesus und dem Sturm hören. Es gab auch eine Theateraufführung der Arche Noah.

Die religionspädagogische Arbeit nach Franz Klett wird von Birgit Schweigert und Juliane Brechtel vorgestellt. 

Susanne Gehrlein berichtet aus einer katholischen Kita über die Bedeutung von Ritualen. Die Kinder haben z.B. das Ritual erfunden, die "Jesus-Kerze" anzuzünden, wenn eine religiöse Geschichte erzählt wird. Weitere Ritualbeispiele sind das Aufräumlied beim Aufräumen und z.B. das Feiern von Geburtstagen. 

Kirsten Boie, Jesper Juul und Katia Saalfrank äußern sich zu religiösen Werten in einer Familie, in der der Vater gläubig ist, die Mutter nicht. 

Bei religionsbezogener Ausgrenzung in Kita und Schule muss man aktiv werden, postuliert Gabriele Koné. Sie berichtet über die Tagung der Fachstelle KINDERWELTEN mit dem Thema "Und woran glaubst du?"

Sibylle Münnich erklärt das Erstellen eines Organigramms in der Kita; das ist eine Darstellungsform, in der Verantwortungsbereiche von Personen und Gremien visualisiert werden.

Corinna Spanke schreibt über armutssensibles Handeln in den Kommunen, speziell über das Förderprogramm Teilhabe ermöglichen - kommunale Netzwerke gegen Kinderarmut.

In Hamburg wurden in letzter Zeit 40 Eltern-Kind-Zentren eingerichtet. Alle Beteiligten haben jetzt ein Qualitätshandbuch entwickelt, das ein Bewusstsein für Stärken und Schwächen schaffen soll (Benedikt Sturzenhecker und Ulrike Voigtsberger). 

Dagegen ist in London der Ausbau der Children's Centres im Rahmen des Sozialabbaus zurückgefahren worden, wie Herbert Vogt bei einer Studienreise der Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie erfahren konnte. Weitere Informationen und Termine runden TPS 8/2015 ab. 

 

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Kommentare (2)

Hilde von Balluseck 03 November 2015, 20:10

Hallo,



das ist nicht nachvollziehbar. Bei uns - mehrere Mitarbeiterinnen - ist Betrifft Kinder in roter Schrift und ist auch verlinkt.



Freundliche Grüße

Hilde von Balluseck

F.S. 02 November 2015, 07:58

Die Fachzeitschrift "Betrifft Kinder" (erwähnt im oberen Teil des Artikels) wurde leider nicht farblich hervorgehoben und mit keinem Link versehen.



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