Burnout bei Erzieherinnen
Eine umfangreiche Studie zu den Stressbelastungen von Erzieherinnen hat Professor Johannes Jungbauer von der Katholischen Hochschule Aachen durchgeführt und fast 850 Erzieherinnen zu den speziellen Belastungen ihres Berufes befragt.
Das Ergebnis der Untersuchung ist alarmierend, denn viele Erzieherinnen und Erzieher sind extrem Burnout-gefährdet. Stressquelle Nummer eins ist die mangelhafte Personalausstattung in den Einrichtungen. Das hat zur Folge: Zu große Gruppen, ein unzureichender Betreuungsschlüssel, Zeitdruck und Mehrarbeit wegen erkrankten Kolleginnen.
Weitere Stressoren im Kita-Alltag sind der Geräuschpegel in den Gruppenräumen und die umfangreichen Dokumentationspflichten. Viele der befragten Erzieherinnen beklagten auch die überhöhten Ansprüche mancher Eltern oder deren Neigung, Erziehungs- und Bildungsaufgaben an die Kita zu delegieren.
Die Studie zeigt aber auch, dass Erzieherinnen trotz aller Belastungen ihren Job lieben. Schwierige Kinder bewerten sie zwar als anstrengende Herausforderung, viel größeren Stress aber bereiten ihnen zu große Gruppen und gleichzeitig zu wenig Mitarbeiterinnen.
Zur Person:
Professor Dr. Johannes Jungbauer (Jg.1964), Dipl. Psych., 2002 Forschungspreis der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie (DGSP), seit 2004 Professor für Psychologie an der Katholischen Hochschule NRW Aachen, Leiter des Instituts für Gesundheitsforschung und Soziale Psychiatrie (igsp). Sein letztes Forschungsprojekt war „AKisiA - Auch Kinder sind Angehörige", Modellprojekt in Kooperation mit dem Deutschen Kinderschutzbund für die Kinder psychisch kranker Eltern.
Mit
der Studie zu Stressbelastungen und Gesundheitsrisiken
von Erzieherinnen in Kindertagesstätten will Prof. Jungbauer dazu
beitragen, strukturelle Rahmenbedingungen und betriebliche
Gesundheitsprävention für Erzieherinnen zu verbessern.
Mehr zu der Studie hier: http://bit.ly/10P1nAv
Quelle: Pressemeldung der Kathollischen Hochschule NRW Aachen.
Weitere Informationen: Prof. Dr. Johannes Jungbauer,
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