Das fehlende Geld
Berlin hat kein Geld, das weiß jede/r in Deutschland. Trotzdem verfügt Berlin über eine der großzügigsten Kita-Landschaften, verglichen mit anderen Bundesländern. Aber das kostet Geld, und zwar viel Geld. Berlin zahlt jährlich eine Milliarde Euro für die Kitas. Die Eltern müssen Betreuungszeiten beantragen und - meist mit einer Erwerbstätigkeit - begründen. Die Finanzverwaltung in Berlin hat den Verdacht, dass viele Ganztagsbetreuungen nicht in Anspruch genommen werden und daher die Personalkosten unnötig hoch sind. Der Verdacht geht so weit, dass Kitas unterstellt wird, Eltern zu Anträgen zur Ganztagsbetreuung zu motivieren, um eine bessere Personalausstattung finanzieren zu können. Alle diese Angaben entnehmen wir einem Artikel im Tagesspiegel von Susanne Vieth-Entus (S. 11).
Um dies festzustellen, müssten die Anwesenheitszeiten der Kinder kontrolliert werden. Dies wiederum führt zu Widerstand seitens der Träger. Die stecken natürlich in dem Dilemma, dass sie für die Kinder in ihren Kitas die besten Bedingungen wünschen - kann man ihnen das übelnehmen?
Es ist schon ein Jammer, dass ein guter Betreuungsschlüssel offenbar von solchen kleinen Betrügereien abhängt.