
“Das ist ein Kinderspiel!”
"They do their job!" - Antwort einer pädagogischen Fachkraft in einer Kita der Internation School auf die Frage, wo denn die Kinder aus der Gruppe sind. Ähnlich - aber doch ganz anders - der Kommentar einer Leserin zum Interview mit Dr. Ulrich Frischenschlager-Rempe: „Für mich ist die Arbeit der Kinder Spielen.“ (Hecker, B. www.erzieherin.de 2013)
Der Diplompädagoge und Erziehungswissenschaftler fordert in dem Interview, dass sich in Bildungseinrichtungen das Bild vom Kind ändern muss. Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, die aufbewahrt und belehrt werden müssen. „Sie sind erfahrungshungrige Wesen, dem viel zugetraut und viel zugemutet werden kann.“
Die „Reggio-Pädagogik“ hat diese Grundhaltung in vollem Umfang und meisterhaft in die Praxis umgesetzt.
Kinder spielen „Weltaneignung“. Sie spielen - wie alle Tierkinder - um sich Fähigkeiten und Fertigkeiten anzueignen, die sie als Ausgewachsene zum Überleben benötigen (vgl. Renz-Polster, Kinder verstehen 2009).
An das evolutionsbiologische Prinzip zu glauben, scheint für Pädagogen schwierig zu sein. Frischenschlager-Rempe fordert deshalb, dass Fachkräfte in Kitas sich von der Vorstellung verabschieden müssen, „Beibringerin“ zu sein. „Sie sollte[n] sich verstehen als Begleiterin[nen], die bereit steht, um dem Kind nach seinen Themen und Interessen jene Erfahrungen zu ermöglichen , die es braucht, um die Welt für sich zu erfahren.“ (Frischenschlager-Rempe, 2013,Planung oder Zuversicht? Was braucht die Frühpädagogik?)