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Der Kita-Streik - Warum, weshalb, wieso?

Hilde von Balluseck

11.05.2015 Kommentare (0)

Seit Freitag streiken ErzieherInnen und Kinderpflegerinnen  in Hamburg, Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Bremen, Rheinland-Pfalz, Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und im Saarland.  Ab Montag kommen die Fachkräfte in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg Vopommern, Berlin und Brandenburg dazu. GEW und Verdi haben nach mehreren Warnstreiks zu einem unbefristeten Streik aufgerufen. Das ist nicht das erste Mal, dass frühpädagogische Fachkräfte um mehr Anerkennung auch im finanziellen Bereich kämpfen (1). Aber dieses Mal geht es um mehr, nämlich um eine andere Einstufung der frühpädagogischen Tätigkeiten und damit um eine gesellschaftliche Aufwertung. In seinem Editorial schrieb Bernhard Eibeck:

"Die Kernforderung ist eine höhere Eingruppierung im Volumen einer Gehaltssteigerung von im Durchschnitt zehn Prozent. Für Erzieherinnen und Erzieher heißt das konkret: Diejenigen, die heute in S 6 eingruppierrt sind, sollen in S 10 kommen und für die „S 8-er" soll es künftig S 11 werden. Die Eingruppierung der Kita-Leitung soll nicht mehr nur nach der Zahl der Plätze vorgenommen werden, sondern – auf der Grundlage der Betriebserlaubnis – zusätzlich nach der Zahl der Gruppen und der Beschäftigten."

Der Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD), in dessen Rahmen sich der Streik abspielt, gilt nicht für alle Träger. Das erklärt, warum die Gehälter von KinderpflegerInnen, ErzieherInnen und Kita-Leitungen je nach Träger durchaus große Unterschiede aufweisen. Dazu einige Beispiele: ErzieherInnen beim CJD (Christliches Jugendwerkdorf Deutschland) Ost haben am Anfang ein Jahresgehalt von 22.695,94 €, bei der Diakonie Bayern jedoch 31.907,20 €. Der TVöD (West) sieht ein Jahresgehalt von 30.230,63 vor, der TVöD (Ost) 29.606,60 €.  Das höchste Jahresgehalt, die eine Erzieherin erreichen kann, beträgt beim CJD Ost 26.064,34 und bei der Caritas/Malteser 40.227,62. Das Jahresgehalt nach TVöD liegt  bei 42.012,57 (West) bzw. bei 41.145,34 € (Ost).(2)

Der Streik betrifft die kommunalen Kitas, soweit  in ihnen der TVöD gilt (was in Berlin nicht überall der Fall ist), und alle Träger, die dem Kommunalen Arbeitgeberverband beigetreten sind. Auch wenn viele Träger nicht diesem Tarifverbund angehören, werden die Ergebnisse des Streiks eine Signalwirkung für die anderen Träger haben. Zu Hilfe kommt den Fachkräften in diesem Falle auch der Fachkräftemangel: Es gibt eine Konkurrenz zwischen weniger und gut bezahlenden Trägern.

Dass der Streik berechtigt ist, geben auch viele PolitikerInnen zu, und selbst viele Eltern haben Verständnis, weil sie die qualifizierte Arbeit der ErzieherInnen kennen und wertschätzen. Die Kita ist heute nicht mehr, was der Kindergarten war: Eine Bewahranstalt, in der gespielt und gebastelt wird. Das sind zwar immer noch Tätigkeiten, die für Kinder wichtig sind, aber im Rahmen von Spielen, Basteln und anderen Tätigkeiten werden Bildungsprozesse wahrgenommen, begleitet und gefördert. Diese Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsarbeit leisten ErzieherInnen in Kindergruppen. Sie brauchen von daher auch gruppendynamische Kompetenzen, speziell für den Umgang mit kleinen Kindern. Und nicht zu vergessen: Die Eltern, mit denen sie heute zusammenarbeiten im Rahmen einer Erziehungspartnerschaft.

Dieser Strauß von Tätigkeiten, der eine Vielzahl von Kompetenzen erfordert, ist kaum noch mit der Tätigkeit der Kindergärtnerin im vorigen Jahrhundert zu vergleichen. Erst recht nicht, seitdem die Akademisierung die ErzieherInnentätigkeit auf eine neue Niveaustufe gehoben hat und die Fachschulen nachziehen. Und auch Kinderpflegerinnen fördern Bildungsprozesse, daher geht es bei dem Streik auch um ihre Einstufung und ihr Gehalt.

10 % sollen es mehr sein, wenn die Anhebung der Einstufung für diese Berufsgruppen gelingt. Und das Gejammer ist groß. Kein Wunder: viele Kommunen sind verschuldet und kommen jetzt schon kaum mit den steigenden Kosten für Kitaplätze, Flüchtlinge und andere Bedarfe nach. Man muss diese finanziellen Begrenzungen ernst nehmen. Aber man muss auch sehen:

  • viele Kommunen - merkwürdig, dass niemand mehr darüber redet - haben sich verzockt durch fragwürdige Verkäufe oder aufgrund von Finanzspekulationen.
  • wenn denn der Bund ernsthaft sich für die Bildung aller Bevölkerungsschichten engagiert, muss er auch den Kommunen die nötigen Mittel dafür zustecken. Das heißt: die Kommunen brauchen mehr Geld, und wenn sie es - aufgrund eigener Schuld oder aufgrund neuer Belastungen - nicht haben, dann muss eben der Bund zahlen. Die Steuern sprudeln und statt in neue Autobahnen kann man ja wohl auch in die Kinder und Familien investieren, indem man den ErzieherInnen die gebührende Wertschätzung entgegenbringt. Und diese Wertschätzung kann sich nicht auf schöne Worte beschränken, sondern muss auch auf Heller und Pfennig sichtbar sein: der höhere Status im Tarifgefüge und die bessere Bezahlung wären dafür die besten Beweise.

Also, lieber Bundestag, ändert schnell die Finanzierung der Kitas, damit die Kommunen das Geld haben, um die Beschäftigten besser zu stellen.

Die Anerkennung der Bildungsarbeit in diesem Lande darf gehaltsmäßig nicht erst bei der Grundschullehrerin anfangen.

Wie kommen die Eltern über die Streik-Runden?

Für berufstätige Eltern ist der Streik eine Herausforderung an ihre logistischen Fähigkeiten. Es geht darum, einerseits alternative Möglichkeiten zu finden, bei denen die Kinder gut untergebracht sind, andererseits beim Arbeitgeber Verständnis zu finden für eine schwierige, unverschuldete Situation.

Alternative Unterbringung

Jetzt zeigt sich, ob Eltern ein gutes Netzwerk haben. Sind ihre Geschwister, Eltern, Onkel, Tanten und die guten FreundInnen bereit, ihren eigenen Tagesablauf zu ändern und Kinder zu betreuen? Am schlechtesten geht es Alleinerziehenden, wenn sie nicht auf   Unterstützung zurückgreifen können und der Partner fehlt. Eine Möglichkeit ist die Bildung von Gemeinschaften von Eltern, die sich die Betreuung teilen.

Glücklich diejenigen, in deren Kommunen Notdienste zur Verfügung gestellt werden.

Streik und Arbeitsplatz (3)

Wer es sich finanziell leisten kann, kann unbezahlten Urlaub beantragen. Vom bezahlten Urlaub gehen die Tage, die nicht gearbeitet wird, ab. Das ist keine beglückende Lösung für Eltern. Von daher sind die Eltern am besten dran, deren Arbeitgeber schon über Krippen oder Kindergärten verfügen, in denen dann vorübergehend mehr Kinder aufgenommen werden. Siemens vermittelt sogar Ersatz-Tagesmütter und übernimmt bei einigen MitarbeiterInnen die Kosten für die Ersatzbetreuung.  Manche Arbeitsplätze lassen sich zumindest vorübergehend nach Hause verlegen, in manchen Betrieben ist es möglich, die Kinder zur Arbeit mitzunehmen.

Einen Anspruch auf Rückzahlung der Kita-Gebühren während des Streiks haben die Eltern nicht.

Von den Eltern wird also ein hohes Maß an Solidarität mit den Forderungen der ErzieherInnen verlangt. Hoffen wir, dass diese Solidarität nicht durch einen längeren Streik überstrapaziert wird. Denn alle genannten Umstellungen erfordern viel Kraft und Geduld.

(1) Siehe dazu auch Hilde von Balluseck: Private und öffentliche Erziehung. Die Arbeit von Fauen in Familie und Kindertagesstätte am Beispiel des Kita-Streiks in Berlin 1990. Berlin 1992. Mich interessierte damals allerdings besonders die Differenz zwischen der Erziehungsarbeit von Frauen in Familie und Kita.

(2) Diese Zahlen sind entnommen dem Kapitel "Entgelte im Vergleich: Freie Träger der Wohlfahrtspflege und TVöD" von Bernhard Einbeck, das enthalten ist in: Kirsten Hanssen, Anke König, Carola Nürnberg, Thomas Rauschenbach (Hrsg.): Arbeitsplatz Kita. Analysen zum Fachkräftebarometer Frühe Bildung 2014.

(3) Zusammenstellung wie im Artikel der Süddeutschen Zeitung von heute "Wenn die Kita ausfällt".

Erzieher sind besser qualifiziert als Lehrer

 Interview mit Hilde von Balluseck im Deutschlandradio Kultur im Wortlaut:

Dieter Kassel: Die "Kitastrophe – wer kümmert sich ums Kind?" Oder auch "Die Eltern sind die Dummen". So lauten einige Überschriften deutscher Zeitungen und Magazine zum Kita-Streik. Und gerade dieses letzte, "Die Eltern sind die Dummen", das führt vielleicht in die völlig falsche Richtung, denn eigentlich sind es ja die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der öffentlichen Kitas, die finden, sie seien die Dummen. Und deshalb fordern sie eine höhere tarifliche Eingruppierung, die ihnen unter anderem etwa zehn Prozent mehr Gehalt bringen würde.

Wir wollen dazu die Meinung von Hilde von Balluseck hören. Sie war bis 2007 Professorin an der Alice-Salomon-Hochschule in Berlin und hat dort den ersten Studiengang für Erzieherinnen und Erzieher in Deutschland konzipiert. Und heute ist sie Chefredakteurin des Portals erzieherinnen.de im Internet und arbeitet außerdem gerade an der Neuauflage des von ihr herausgegebenen Buches "Die Professionalisierung der Frühpädagogik". Schönen guten Morgen, Frau von Balluseck!

Hilde von Balluseck: Guten Morgen!

Kassel: Verdienen die Erzieherinnen und Erzieher in Deutschland zu wenig Geld?

von Balluseck: Ja. Was soll ich dazu sonst noch sagen? Allerdings. Sie verdienen deswegen zu wenig Geld, weil ihre Arbeit, der Umfang ihrer Arbeit und die Qualifikation ihrer Arbeit überhaupt nicht entsprechend in diesem Gehalt aufgehoben ist.

Und wenn ich das gleich mal dazufügen darf: Die Bildungsarbeit, die Erzieherinnen und Erzieher leisten, ist zu vergleichen mit dem, was Grundschullehrerinnen leisten. Aber Grundschullehrerinnen werden von vornherein anders bezahlt, weil sie eben zum Schulsystem gehören. Und da liegt der Wurm, dass die Jugendhilfe, die Kinder- und Jugendhilfe eben eine andere Gehaltsstruktur hat.

Kassel: Ich höre von vielen Menschen, ob sie nun Eltern sind oder nicht, in diesem Zusammenhang doch immer wieder den Satz, na ja, aber eine Lehrerin, das ist doch noch mal was anderes ...

"Die Kita leistet eine ganzheitliche Erziehung und Bildung"

von Balluseck: Ja, das ist eine – Entschuldigung – sehr beschränkte Auffassung von Schule und Kita. Die Kita leistet eine ganzheitliche Erziehung und Bildung und arbeitet auch sehr viel mit den Eltern zusammen.

Die Schule ist stärker auf dem Leistungssektor, und da werden dann viele Kinder auch im Laufe der Schulzeit ausgesondert, schaffen den Übergang zum Gymnasium oder zur Realschule nicht und so weiter.

Das alles ist in der Kita nicht, sondern in der Kita ist Integration ganz groß angesagt, und zwar Integration von allen. Von den Armen und von den Flüchtlingskindern und auch von denen, die mit Behinderungen auf die Welt kommen.

Kassel: Was natürlich auch bedeutet, die Aufgaben und Herausforderungen von Frauen und Männern, die in Kitas arbeiten, haben sich ziemlich verändert in den letzten Jahren und Jahrzehnten.

von Balluseck: So ist es. Weil die Ansprüche gestiegen sind an die außerhäusliche Kinderbetreuung. Das war früher eben eine Sache einmal für die Armen, und zum anderen haben eben diejenigen, die Geld hatten, die hatten dann eben ihre Kindermädchen und so weiter und so fort. Das alles ist natürlich jetzt vollkommen anders, weil das Berufsleben erwartet einfach, dass die Eltern ihre Kinder gut unterbringen können, beziehungsweise die Eltern wollen dann eben, dass die Kinder gut untergebracht sind.

Und gut Unterbringen bedeutet auch, dass man die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Frühpädagogik nutzt. Die sehen ja so aus, dass die Kinder in den ersten Lebensjahren am meisten lernen. Also dagegen ist das, was sie dann später lernen oder was wir eben als Erwachsene lernen können, relativ wenig im Vergleich zu dem, was ein kleines Kind alles lernt und wie beweglich da das Gehirn ist und was man da alles eben erreichen kann, indem man Kinder fördert.

Das ist eine Erkenntnis, die ist eigentlich schon uralt, aber jetzt weiß es eben fast jeder. Und von daher ist eben diese Bildungsarbeit in der Kita so unheimlich wichtig. Und das ist auch nicht getan mit Spielen und Basteln, obwohl das auch wichtige Dinge sind.

Kassel: Sie nehmen mir die Worte aus dem Mund. Ich wollte nämlich gerade genau sagen, diese wissenschaftlichen Erkenntnisse, die Sie beschrieben haben, die sind ja nicht brandneu. Aber woran liegt es denn trotzdem, dass in vielen Köpfen noch nicht angekommen ist, dass eben diese Menschen, über die wir hier reden, mehr zu leisten haben, als nur dafür zu sorgen, dass die Kinder sechs, sieben Stunden am Tag beschäftigt sind und nicht weglaufen?

"In vielen Bereichen sind die Erzieherinnen und Erzieher wesentlich besser qualifiziert als die Lehrer"

von Balluseck: Na ja, ein Grund dafür ist natürlich, dass es ein Frauenberuf ist. Also Frauen werden ja häufig auf die in Anführungsstrichen "typisch weiblichen" Eigenschaften reduziert: nett sein, lieb sein, sorgen. Ja, das ist auch wichtig. Aber erstens mal können das Männer auch, und zweitens können Frauen noch viel mehr. Und das lernen sie ja auch.

Ich meine, die Ausbildungsinstanzen, die leisten ja sehr viel, indem sie also Kompetenzen vermitteln, die die Erzieherinnen dann hinterher anwenden können. Und in vielen Bereichen, sage ich jetzt mal ganz mutig, sind die Erzieherinnen und Erzieher wesentlich besser qualifiziert als die Lehrer, und zwar für Verhandlungen mit den Eltern, für die Erziehungspartnerschaft mit den Eltern, für die Förderung von Kindern, die ein bisschen hintendran bleiben.

Schule hat ein ganz anderes Prinzip, und ich sage immer, die Kita soll nicht auf die Schule vorbereiten, sondern die Schule sollte sich an der Kita orientieren in der ganzheitlichen Erziehung. Die Schule muss sich ändern, nicht die Kita.

Kassel: Aber wenn Sie über Männer und Frauen reden: Ist das nicht eine Art Teufelskreis, wenn Sie jetzt sagen, einer der Gründe für die mangelnde Anerkennung und sicherlich auch Bezahlung ist der hohe Frauenanteil. Der ist sehr hoch, ich glaube, Männer machen immer noch nur ungefähr drei, vier Prozent der Erzieher aus. Aber umgekehrt ist es doch sicherlich so, dass auch die mangelnde Anerkennung und die schlechte Bezahlung ein Grund ist, warum Männer so ein geringes Interesse an diesem Beruf haben.

von Balluseck: In der Tat. Was soll ich sagen? In der Tat.

Kassel: Sagen Sie mir, wie wir es ändern!

von Balluseck: Wenn Sie den Beruf aufwerten, dann kommen Männer auch über diese Hürde, dass das kein typisch männliches Verhalten ist, sich mit kleinen Kindern zu beschäftigen. Weil das ist ja auch eine Sache, dass wir ein Männerbild hatten, wo das gar nicht dazu passte.

Kassel: Nun hätte man ja denken können, dass das neue Gesetz, das Menschen einen Kitaplatz garantiert für Kinder in einem gewissen Alter, da was Positives bewirkt, auch bei der Anerkennung dieses Berufs. Hat es das? Hat es da überhaupt etwas bewirkt, vielleicht sogar eher was Negatives?

Frühkindliche Bildungsarbeit hat hohen Stellenwert, aber zu wenig Geld

von Balluseck: Nein. Da denke ich schon, dass das eine ganze Menge bewirkt hat. Also da muss ich sagen, muss ich Frau von der Leyen mal loben, dass sie das auf den Weg gebracht hat. Weil der Punkt war ja der, dass die außerhäusliche Erziehung und Bildung für kleine Kinder überhaupt nicht hoch angesehen war, sondern als Notnagel galt. Das ist heute anders.

Es ist heute so, dass die Bildungsarbeit in den ersten Lebensjahren durchaus einen hohen Stellenwert hat, auch bei den Kommunen, die aber leider nicht genug Geld haben, um das zu finanzieren.

Kassel: Endlich das Thema Geld. Ist es denn wirklich nur das? Ich rede jetzt nicht nur über höhere Gehälter, sondern generell mehr Geld für frühkindliche Bildungseinrichtungen. Kann man mit Geld allein die Probleme lösen?

von Balluseck: Nein, natürlich nicht. Aber Geld ist ein ganz wesentlicher Mechanismus, damit die Probleme in Angriff genommen werden können. Ein weiterer Aspekt ist ja die Akademisierung. Die hat ja schon sehr dazu verholfen, dass diese Arbeit stärker anerkannt wird und dass die Bedeutung dieser Arbeit im Bewusstsein der Ausbildungsinstanzen zumindest größer geworden ist, also dass sie mehr anerkannt wird.

Und ich denke auch, wenn zum Beispiel jetzt immer mehr junge Männer und Frauen an Hochschulen, um Kleinkindpädagogik, also Kindheitspädagogik zu studieren, ist das auch ein Punkt, wodurch also die Arbeit besser anerkannt wird. Da gibt es natürlich noch viele andere, aber zum Beispiel, dass die Forschung in Deutschland jetzt also enorm zugenommen hat für diesen Bereich. Das sind alles Kriterien, wo man sagen kann, zumindest in der Mittelschicht ist die Anerkennung gewachsen, und ich denke aber auch, bei den Schichten, die also ökonomisch nicht so gut gestellt sind, die erleben schon auch sehr deutlich, dass Erzieherinnen und Erzieher für ihre Kinder sehr, sehr viel leisten.

Kassel: Dann kann man nur hoffen, dass es in diese Richtung auch weitergeht, vielleicht auch durch diesen Streik. Hilde von Balluseck, ich danke Ihnen sehr für dieses Gespräch!

Zum Interview von Deutschlandradio Kultur klicken Sie bitte  hier.

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