Die Frauenquote ist falsch!
Kostas Petropulos, Leiter des Heidelberger Büros für Familienfragen, hat im heutigen Tagesspiegel eine Kolumne unter dem Titel: Die Frauenquote ist falsch - eine Elternquote ist richtig.
Dem können wir nur zustimmen. Die Gleichberechtigung der Frauen in den Vorstandsetagen ist eine feine Sache. Aber was haben wir davon, wenn nur Frauen dorthin kommen, die keine Kinder haben? Es zeigt sich: Noch viel, viel wichtiger ist es, dass weder Frauen noch Männer benachteiligt werden, wenn sie sich um ihre Kinder kümmern. Dazu ein Beispiel: Ein junger Mann geht auf Elternzeit, verschwindet für ein halbes Jahr aus dem Unternehmen. Als er zurückkommt, will er wegen seiner inzwischen vierköpfigen Familie nur 30 Stunden pro Woche arbeiten. Und was passiert? Unter einem fadenscheinigen Vorwand kündigt ihm das Unternehmen. Solche Ereignisse kommen viel zu wenig an die Öffentlichkeit, denn der junge Mann braucht ja eine neue Stelle (die er inzwischen auch hat). Gleiches gilt natürlich für Frauen. Ob Mann, ob Frau - wer sich um seine Familie (vielleicht auch die pflegebedürftigen Eltern) kümmert, kommt für Führungsaufgaben in sehr vielen Unternehmen nicht mehr in Frage.
Es ist von daher sinnvoll, wenn Ministerin Schröder weiter am von-der-Leyen-Modell der Vereinbarkeit von Familie und Beruf arbeitet. Krippenplätze reichen dafür nicht aus, wie sie selbst schon in einer Kritik der Unternehmen zum Ausdruck gebracht hat. Es ist Sache des Wirtschaftsministers - derzeit Brüderle - nicht nur auf den Warenexport Deutschlands zu schielen, sondern auch auf die Praktiken der Unternehmen, die verantwortungsbewusste Eltern, die ihre Arbeitszeit (und ihr Einkommen!) wegen ihrer Kinder reduzieren, benachteiligen. Es wäre doch super, Herr Brüderle, wenn SIE, und nicht die Familienministerin, die ohnehin in der Wirtschaft nichts zu sagen hat, Preise an wirklich (und nicht nur auf dem Papier) familienfreundliche Unternehmen vergeben würden und eine - Vorschlag - verfaulte Gurke an jene, die ihre MitarbeiterInnen für ihr soziales Engagement bestrafen.
Ihre Meinung ist gefragt!
Diskutieren Sie über diesen Beitrag.
Kommentare (3)