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Die Kita-Leitung in ihrer Führungsrolle: Motivieren, fördern, fordern
Ein Teil der Kunst der Führung im Allgemeinen und einer Kita im Besonderen ist, dass man nicht alles selber machen darf. Man muss delegieren. Macht man es richtig, so tut das auch der Arbeitsatmosphäre gut.
Die Kunst des Delegierens beschreibt Katharina van Wickeren. Wir übernehmen den Beitrag aus TPS 9/2015 mit freundlicher Genehmigung der Redaktion.
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Kommentare (1)
Dem eingangs erwähnten Hinweis, dass Kitas unter Personalmangel leiden, mag ich als "Betroffener" unbedingt zustimmen. Die hieraus gezogenen Tipps scheinen mir jedoch teils arg befremdlich. Unabhängig davon, dass einer Leitung – hoffentlich - der Unterschied zwischen Delegieren und "etwas aus der Küche holen" bekannt sein sollte sind auch die sonstigen Hinweise eine Sammlung von Grundwissen, welches eine professionelle Leitung sicherlich auf dem Schirm haben müsste - die Vorstellung, dass eine Führungskraft solcher Art Anleitung bedarf empfinde ich dennoch gelinde gesagt als erschreckend – und dies aus folgenden Gründen:
Mir stößt die sehr funktionale Sicht auf MitarbeiterInnen allzu bitter auf. Da es hier um, teils an den Grenzen ihrer Belastung arbeitende, Menschen geht, hätte ich mir einen empathischeren Ansatz gewünscht. Wertschätzung und Lob könnten z.B. auch aus einer eher ganzheitlichen und sozial geprägten Grundhaltung erwachsen – nur mal so als philanthropische Alternative. Bei dieser Betrachtung verkommen sie jedoch zu einer funktionalen Optimierungsmaßnahme, lediglich taktisch und berechnend eingesetzt, um letztlich Leistung zu erhöhen. Ich vermisse einen Grundton aufrichtiger Empathie oder, abstrakt formuliert, Nächstenliebe. Hier klingen die Empfehlungen eher wie Psychotricks, rein um der Leistung willen. Ein Fingerzeig auf die Konditionierungsversuche von Skinner und Pawlow setzten der Haltung von Frau van Wickeren die Krone auf. Die ethische Kritik an diesen Methoden füllt Regalreihen. Wir sind es, meiner Ansicht nach, nicht wert, als Dressurhündchen degradiert zu werden. Ebenso gibt es Ansätze, den erwachsenen – und sogar kindlichen – Menschen ihre Lernziele halbwegs selbst bestimmen zu lassen. Zum Glück sind einige Fachkräfte in der Lage, sich diesen Versuchen von Gehirnwäsche zu entziehen.
Beispiel: Ich erledige eine, wie es hier heißt, „unattraktive Aufgabe“. Das instrumentalisierte Lob – wohlgemerkt im Gegensatz zu echter Anerkennung – soll laut Artikel im günstigsten Fall zu einer Aufwertungskonditionierung führen, auf dass wir uns in Zukunft sogar freuen, diese Tätigkeit zu verrichten. Die „anerkennenden Worte“ sollten jedoch unmittelbar nach der Erledigung geäußert werden – damit „die Verbindung gegeben bleibt“. Ich empfehle, gleichzeitig ein Glöckchen zu läuten, auf das in Zukunft allein der Klingelton ausreichen dürfte, motivierende Hormone in uns auszuschütten. Denn bei mir hat oben genanntes Leitungsverhalten folgende gedankliche Wirkung: „Prima, dann kann den Scheiß beim nächsten Mal jemand anderes machen!“
Mir kommt hier echt die Galle hoch…
MfG