mehrere Kinder

Die Qualität der Kita entscheidet: Ergebnisse der NUBBEK-Studie

Hilde von Balluseck

27.04.2014 Kommentare (0)

Mehrfach haben wir über die NUBBEK-Studie berichtet, die 2009 begonnen wurde. Es handelt sich um eine empirische Studie, die mit international anerkannten Instrumenten und in bisher in Deutschland nicht bekannter Ausführlichkeit der Frage nachgeht, unter welchen Bedingungen außerfamiliärer Erziehung und Bildung sich Kinder otpimal entwickeln. Dabei war die Quaität der Einrichtungen ein wichtiges Thema. Das Projekt verglich u.a. auch Kinder, die keine Kita besuchten mit solchen, die regelmäßig dort betreut wurden. Die ersten Ergebnisse belegten, dass die Einrichtungsqualität nur in weniger als 10 % aller Kitas als sehr gut zu bezeichnen ist - ein trauriges Ergebnis. Nun liegen Ergebnisse vor, wie sich Kinder unter bestimmten Rahmenbedingungen der Kita entwickeln, dabei haben die ForscherInnen auch eine ausreichende Zahl von Kindern mit türkischer bzw. russischer Muttersprache einbezogen.

Die neue Ausgabe der Zeitschrift Frühe Bildung befasst sich in einigen Beiträgen mit der Anlage und einigen Ergebnissen der Studie. Im Beitrag von Kathrin Beckh, Daniela Mayer, Julia Berkic und Fabienne Becker-Stoll wird über den "Einfluss der Einrichtungsqualität auf die sprachliche und sozial-emotionale Entwicklung von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund" anhand der Daten von NUBBEK berichtet. Es zeigt sich, dass Kinder mit Migrationshintergrund vom Krippen-Besuch in ihrer sprachlichen Entwicklung häufiger profitieren als Kinder ohne Migrationshintergrund. Dies jedoch nur dann, wenn es sich um eine Kita mit hoher Einrichtungsqualität handelte. Und nur in diesen Kitas erzielten Kinder mit Migrationshintergrund im Hinblick auf die sozial-emotionale Entwicklung gute Werte.

Dieser Befund ist insofern äußerst bedeutsam als er zeigt, in welch hohem Maße die Einrichtungsqualität die Chancen gerade von Kindern mit Migrationshintergrund beeinflusst. Darauf weist auch C. Katharina Spieß in ihrem Kommentar hin. Und Susanne Viernickel kommentiert die Bedeutung der Qualität mit einem Hinweis auf die Ausbildung und die Rahmenbedingungen, die es den Fachkräften erlauben sollten, qualitativ hochwertige Arbeit zu leisten.

Ein zweiter Artikel befasst sich mit den Ergebnissen der NUBBEK-Studie im Hinblick auf "Gesundheit und Alltagsfertigkeiten im frühen Kindesalter". Hier standen zwei- uind vierjährige Kinder im Fokus der Wissenschaftlerinnen. Es stellte sich anhand der Daten heraus, dass die Gesundheit des Kindes und der Mutter einen Einfluss auf die Entwicklung von Alltagsfertigkeiten hat. Die anderen Ergebnisse, die in diesem Beitrag dargestellt werden, harren allerdings einer weiter gehenden Interpretation. Denn es sind gerade Mütter mit niedrigem Bildungsabschluss, jüngere Mütter, Mütter in Ostdeutschland und Mütter mit Migrationshintergrund, die die Alltagsfertigkeiten ihrer Kinder besonders fördern.

Das Thema Einrichtungsqualität wurde schon in mehreren Beiträgen, u.a. auch zur NUBBEK-Studie, vom Deutschen Bildungsserver aufgegriffen.

Wie lange müssen wir warten, bis weitere Ergebnisse von NUBBEK allgemein zugänglich sind - in einer Sprache, die auch in der Praxis verstanden wird?

 

 

 

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