Editorial Mai/Juni 2010
Zur Debatte um Missbrauch und Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen
Wer die Mediendebatte um den sexuellen Missbrauch in den letzten Wochen, nein: Monaten verfolgt hat, war zumeist – wenn er oder sie nicht selbst entsprechende Erfahrungen gemacht hatte – erschrocken und entsetzt, genau wie bei der Aufdeckung der Heimskandale der 50er bis 70er Jahre, die nun schon seit 2003 bekannt sind. Die in der Frühpädagogik tätigen und engagierten Personen müssen sich klar werden, welche Fragen sich daraus für die eigene Praxis ergeben. Können derartige Übergriffe geschehen, wenn in der Frühpädagogik gut gearbeitet wird? Was müssen wir wissen und beachten, um Gewalt, welcher Art auch immer, gegenüber Kindern zu verhindern? Wie gehen wir damit um, wenn Macht missbraucht, wenn Vertrauen geschändet wird?
Mit diesen Fragen befasst sich der Artikel: Macht und Sexualität in pädagogischen Beziehungen. Ich mache es Ihnen nicht einfach darin, weil ich sehr unterschiedliche Aspekte anspreche. Aber kurze Meldungen haben Sie in den letzten Wochen und Monaten ja genug gelesen – jetzt geht’s darum, sie in einen begreifbaren Kontext zu stellen.
Ich hoffe, dass das Portal damit einen Beitrag zur gegenwärtigen Diskussion und zur Orientierung leisten kann.
Mit herzlichen Grüßen
Ihre
Hilde von Balluseck