Ein guter Start in den Tag: Tipps und Ideen zur Gestaltung des Morgenkreises
Inhalt- Welchen Sinn hat der Morgenkreis?
- Welche Struktur sollte der Ablauf haben?
- Wie lässt sich der Morgenkreis abwechslungsreich gestalten?
In der Kita geht es für Kinder oft hektisch zu. Der Morgenkreis ermöglicht hier, sich im Alltag bewusst zu begegnen und miteinander Zeit zu verbringen.
Welchen Sinn hat der Morgenkreis?
Mit dem Morgenkreis, sollten wir gemeinsam in den Kita-Tag starten. Mit WIR, sind nicht nur die Kinder und Erzieher:innen gemeint. Sondern alle Personen, die sich am entsprechenden Tag innerhalb der Gruppe aufhalten. So kann die Zusammenkunft dazu genutzt werden, das Gemeinschaftsgefühl zu stärken und den Kindern die Möglichkeit zu geben, alle „Kleinen“ und „Großen“ bewusst wahrzunehmen.
Der Morgenkreis bietet Kindern Sicherheit und Orientierung. Die Kinder wissen: „Jeden Morgen, findet er zu einem bestimmten Zeitpunkt statt.“ Durch Rituale gewinnen wir an Sicherheit. Je sicherer sich die Kinder fühlen, umso entspannter starten sie in den Tag und umso offener, sind sie für neue Dinge und Situationen, die ihnen an diesem Tag begegnen. Ein weiterer Sinn des Morgenkreises ist es, Spaß am Lernen zu vermitteln und das Gedächtnis zu trainieren, den Wortschatz zu erweitern und die Sprechfreude zu wecken. Durch das gemeinsame, aktive Erleben, wird das Selbstbewusstsein jedes Kindes gestärkt, das Zuhören trainiert und das gemeinsame Entscheiden, sowie in Interaktion miteinander treten, erlernt.
Welche Struktur sollte der Ablauf haben?
Ein Morgenkreis benötigt eine Struktur. Länge und Inhalt des Morgenkreises müssen sich an dem Alter und Entwicklungsstand der Kinder sowie an den Bedürfnissen und Interessen der Gruppe orientieren.
Beispiel: Ein zweijähriges Kind wird sich nicht 30 Minuten auf das Geschehen im Morgenkreis fokussieren und konzentrieren können. Und für ein fünfjähriges Kind wird es nicht befriedigen, den Dreizeiler zum Xten Mal aufzusagen. Dementsprechend niedrig, wird auch da die Aufmerksamkeit und Konzentration sein, da das Kind unterfordert ist.
Der Ablauf eines Morgenkreises sollte, wie bei einem Bildungsangebot, mit „Einleitung, Hauptteil und Schluss“ strukturiert werden und kleine „Aktivierungsphasen“ enthalten.
Die drei Säulen eines gelingenden Morgenkreises:
Wie lässt sich der Morgenkreis abwechslungsreich gestalten?
Zu einer guten Struktur gehören auch Rituale. In das große Ritual „Morgenkreis“, können kleine Rituale integriert werden. Für die Einleitung empfiehlt es sich, ein Geräusch oder einen Klang zu wählen, an dem die Kinder sich orientieren können. Zuvor ist es wichtig, mit ihnen zu besprechen, was zu tun ist, wenn das Entsprechende Geräusch oder der Klang ertönt. Ist vorher noch etwas aufzuräumen? Müssen
Kissen auf dem Boden verteilt werden? Wenn diese Punkte gemeinsam besprochen werden, gewinnen die Kinder Sicherheit und Orientierung. Vor dem Morgenkreis sollte an der Gruppentür darauf hingewiesen werden, dass die Gruppe während der Morgenkreiszeit nicht gestört werden soll.
Tip: Auch den Eltern sollte während der Eingewöhnungszeit die Bedeutung des Morgenkreises nähergebracht werden. Im Sinne der Elternarbeit könnte ein aktiver Elternabend zum Thema „Morgenkreis“ angeboten werden.
Die Morgenkreis – Kiste
Die Morgenkreis – Kiste ist mit Materialien für den Morgenkreis befüllt und ermöglicht, dass der Morgenkreis von jeder Erzieherin und jedem Erzieher durchgeführt werden kann.
Mögliche Inhalte:
- Kleine Mitmachgeschichten,
- der Wochenplan in Bildern hilft den Kindern, die Struktur der Woche, mit den entsprechenden Wochentagen zu verknüpfen,
- ein Erzählstein, ermöglicht den Kindern die Gesprächsführung vorrangig selbst zu übernehmen. Das Kind, welches den Erzählstein in der Hand hält, hat automatisch die Gesprächsführung. Alle anderen Kinder, werden dazu angeleitet, zuzuhören und sich in Geduld zu üben, bis sie schließlich an der Reihe sind,
- Regelkarten: gemeinsam aufgestellten Regeln werden als Regelkarten verbildlicht und in die Kiste gelegt. Sollten neue Kinder in die Gruppe kommen, oder mal eine Regel untergehen, kann an diese schnell noch einmal mit der entsprechenden Karte erinnert werden,
- Spiele – und Liederbücher: Sind in der Gruppe unterschiedliche Kulturen und Nationen vertreten, ist es sowohl für die Kinder, als auch für alle anderen Teilnehmer:innen schön, wenn sie in ihrer Muttersprache und auf Deutsch begrüßt werden. Die Muttersprache gibt Sicherheit und ist die Brücke zur Zweitsprache. Es gibt viele Begrüßungslieder, in welchen das „Guten Morgen“ in unterschiedlichen Sprachen gesungen wird. Zum anderen gibt es Begrüßungslieder, in welchen die Kinder persönlich mit Namen angesprochen werden. Das fördert noch einmal die auditive und visuelle Wahrnehmung und unterstützt die Merkfähigkeit (Wer ist heute da? Wer fehlt?).
Empfehlenswert ist auch ein Kalender, z.B. nach Montessori. Dieser beinhaltet die Jahreszeiten, Tag, Monat und die Ziffern der Tage. Nach dem Wochenende, können gemeinsam mit den Kindern, Erlebnisse vom vergangenen Wochenende besprochen werden. Und auch der Plan für den aktuellen Tag bzw. Highlights, des anstehenden Tages, sollten hervorgehoben werden. Dies bietet den Kindern einen weiteren Orientierungspunkt.
Zum Schluss noch ein kleiner Tipp, wie Sie den Morgenkreis zu einem absoluten Höhepunkt machen können: Wenn es das Wetter zulässt, dann verlegen Sie den Morgenkreis mit den Kindern nach draußen. Die Begeisterung wird groß sein!