
Elsbeth Stern zur Frühförderung
"Kinder in Gespräche über interessante Ereignisse ihrer Umwelt zu verwickeln, ist die Herausforderung für Erzieherinnen und Erzieher. Dazu fehlt ihnen die Zeit, wenn sie sich mit aus dem Kontext gerissenen Experimenten abgeben müssen."
Unstrittig ist, dass es in Deutschland in vielen Bereichen der Bildung Nachholbedarf gibt. Dazu gehören der naturwissenschaftliche Unterricht und die frühkindliche Förderung. Ein grober aber leider weit verbreiteter Fehlschluss ist hingegen, mit frühkindlicher naturwissenschaftlicher Bildung könne man beide Probleme sozusagen in einem Abwasch lösen. Dies führt seit Jahren dazu, dass Ressourcen, die im naturwissenschaftlichen Unterricht der Grund- und Sekundarschule dringend benötigt werden, in den Vorschulbereich investiert werden, wo sie entweder nicht ihre optimale Wirkung entfalten können, oder sogar Schaden anrichten. In der frühkindlichen Bildung gibt es unzählige Möglichkeiten, die Kinder auf die sprachlichen Anforderungen des späteren naturwissenschaftlichen Unterrichtes vorzubereiten, die es zu nutzen gilt. Kinder in Gespräche über interessante Ereignisse ihrer Umwelt zu verwickeln, ist die Herausforderung für Erzieherinnen und Erzieher. Dazu fehlt ihnen die Zeit, wenn sie sich mit aus dem Kontext gerissenen Experimenten abgeben müssen.
Prof. Dr. Elsbeth Stern
ETH ZürichInstitute for Behavioral Sciences
Research on Learning and Instruction
Universitätsstrasse 6
CH-8092 Zürich/Switzerland
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Email: stern@ifv.gess.ethz.ch
Diesen Beitrag übernehmen wir von der Website des Brandenburgischen Bildungsministeriums http://www.mbjs.brandenburg.de/sixcms/detail.php/bb1.c.206981.de
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