
Europa-Rat: Konferenz zu frühkindlicher Mehrsprachigkeit
Auf Einladung des luxemburgischen Ratsvorsitzes fand am 10. und 11. September 2015 eine Konferenz zur Vielfalt und Mehrsprachigkeit in der frühkindlichen Betreuung, Bildung und Erziehung in Luxemburg statt. Ziel der Veranstaltung war die ausführliche Diskussion mit Fachleuten aus den Mitgliedstaaten zum Qualitätsrahmen für frühkindliche Bildung und Betreuung, der im Oktober 2014 von der zuständigen europäischen Expertengruppe vorgestellt wurde. Der EU-Kommissar Tibor Navracsics erläuterte, Beschäftigung sei das beste Mittel, um Teilhabe zu stärken. Jedoch würden nur hochwertige Bildungsangebote es ermöglichten, Arbeit zu finden. Er begrüßte die Fortschritte auf europäischer Ebene, so sei auch das EU-2020-Ziel einer Teilnahmequote vierjähriger Kinder an einer Vorschulerziehung von 95 Prozent fast erreicht. Andererseits sei es inakzeptabel, dass in vielen Staaten Europas für viele Kinder keine Kinderbetreuungsmöglichkeit bestünde. Er mahnte die Mitgliedstaaten, Ausgaben im Bildungsbereich nicht weiter zu kürzen. Es müsse das Ziel frühkindlicher Bildung sein, so früh wie möglich Ungleichheiten abzubauen und gleichzeitig Vielfalt zu fördern. Kontrovers diskutiert wurde, ob eine Testung von Kindern im frühkindlichen Bereich notwendig und legitim sei. Die Schlussfolgerungen der Konferenz sollen den für Bildung zuständigen Ministerinnen und Ministern bei der Ratstagung im November 2015 vorgestellt werden.
Vorschlag für die Leitlinien eines Qualitätsrahmens: http://www.fruehe-chancen.de/fileadmin/bilder/themen/ICEC/ecec-quality-framework_de.pdf
Zusammenfassung der Ergebnisse der Konferenz: http://www.eu2015lu.eu/fr/agenda/2015/09/10-11-conf-education-petite-enfance/09-10-11-conf-education-petite-enfance-summaries.pdf
Quelle: AGF Europa News, September 2015