zwei U3 Kinder

Früh übt sich! Erste Schritte mit Medien in der Kita spielerisch begleiten

Ein Jahr mit Medien experimentieren, diskutieren und dokumentieren. Dies haben sich 10 Kitas in Bremen vorgenommen. Jeweils zwei Mitarbeiter/-innen und die Leitung jeder Kita wurden umfassend qualifiziert und betreut, haben eigenständig medienpädagogische Projekte entwickelt und durchgeführt. Praxisergebnisse des Projekts „Medien-Kids“ stehen nun zur Verfügung.

Kinder werden mit Medien groß, sie gehören von Geburt an zu ihrem Alltag. Doch wie können Kinder beim spielerischen Entdecken gleichzeitig einen verantwortungsvollen, kritischen und kompetenten Umgang mit Medien erlernen? Dieser Aufgabe stellten sich zehn Kitas im Land Bremen, die sich gemeinsam mit der (bre(ma im Rahmen des einjährigen Programms „Medien-Kids“ auf den Weg zu mehr Medienkompetenz gemacht und die Medienbildung in den Kita-Alltag integriert haben.

Die (bre(ma-Direktorin Cornelia Holsten freut sich über die Ergebnisse: „Unsere engagierten Kitas haben eindrucksvoll bewiesen, was alles zum richtigen Umgang mit dem Tablet gehört. Man kann damit nämlich nicht nur Trickfilme, Bilderrätsel oder Hörspiele erstellen. Mindestens ebenso wichtig ist die Kunst, das Tablet nach der Nutzung wieder wegzulegen, zum Beispiel in ein Tablet-Bett. Gerade in der aktuellen Zeit, in der noch viele Kinder zuhause bleiben müssen, können die Praxisergebnisse eine wertvolle Inspiration für Kitas sein, wie die Medien in den Kita-Alltag integriert werden können.“

Jeweils zwei Mitarbeiter/-innen und die Leitung jeder Kita wurden ein Jahr lang umfassend qualifiziert und betreut, haben eigenständig medienpädagogische Projekte entwickelt und durchgeführt. Die Ergebnisse des bundesweit hoch angesehenen Konzepts sind hier zu finden. Nach und nach wird die Seite mit den Ergebnissen aus den Vorjahren ergänzt, damit diese auch von anderen Kitas genutzt werden können.

Über das Programm „Medien-Kids“

Medien in der Kita bewusst und gezielt einsetzen und gleichzeitig mit Bildungszielen verknüpfen – dies war der Gedanke hinter dem Programm „Medien-Kids“, das aus einer gemeinsamen Initiative der Kooperationsgruppe „Kinder und Medien“ hervorging und von 2017 bis 2020 von der (bre(ma in Zusammenarbeit mit Blickwechsel e.V. und der Senatorin für Kinder und Bildung durchgeführt wurde. In drei Jahren konnten so Kita-Teams aus insgesamt 21 Kitas und Kindergärten im Land Bremen gefördert, geschult, gecoacht und begleitet werden. An dem Projekt nahmen in der zweiten Runde zehn Einrichtungen teil: Eltern-Kinder-Gruppe St. Willehad, Kinder- und Familienzentrum Amersfoorter Straße, Kinder- und Familienzentrum An der Höhpost, Kinder- und Familienzentrum Wasserturm, Kindergarten Achterdiek e.V., Kita der Ev. Friedensgemeinde, Ev. Kindergarten Horn, Kindergarten Sternschnuppe e.V., AWO KiTa Blexer Straße und KiTa Villa Blumenkamp. Träger dieser Einrichtungen sind Elternvereine, Paritätische, KiTa Bremen, AWO, die Bremische Evangelische Kirche wie auch die Katholische Kirchengemeinde Herz-Jesu Bremerhaven.

Quelle: bre(ma Bremische Landesmedienanstalt vom 01.07.2020

Ihre Meinung ist gefragt!

Diskutieren Sie über diesen Beitrag.

Kommentare (1)

Erika Butzmann 14 August 2020, 19:53

"Bei der frühkindlichen Bildung geht es um die Förderung der geistigen, kulturellen, moralischen und körperlichen Entwicklung von Kindern ab der Geburt bis ins Vorschulalter. Frühkindliche Bildung findet in unterschiedlichen institutionellen Formen statt, wie z.B. in Kinderkrippen, Kindergärten, Vorschulen, etc. Früh übt sich, wer ein Meister werden will. Darum ist das Thema Medienkompetenz auch schon bei den ganz Kleinen von Bedeutung." Das ist der Hintergrund für diese Medienoffensive in den Kitas und an dieser Aussage der Bremischen Kita-Träger ist zu sehen, dass hier Kinder nur als reine Bildungsobjekte gesehen werden. Dann passt es auch, den Kindern Medienkompetenz beizubringen, bevor sie überhaupt von ihrer Entwicklung her dazu in der Lage sind. Sie sind aber schon anfällig für Suchtverhalten, und genau das wird mit dem Einsatz von Medien in der Kita befördert. Was haben all diese Leute in ihrer Ausbildung über die kindliche Entwicklung gelernt? Wahrscheinlich nichts über die vom Kind selbst gesteuerten Lernprozesse in den ersten Jahren, die hauptsächlich über Bewegung verlaufen. Tablets verhindern aber Bewegung. Die sogenannte Bildung von Geburt an verkennt auf ganzer Linie das, was Kinder für ihre Entwicklung und Bildung brauchen: die sichere Bindung an die Eltern ist die Voraussetzung für selbst gesteuertes Lernen und jeder auf die Entwicklung nicht passender Eingriff von außen stört diesen Bildungs-Prozess. In den 1960-er Jahren wurde die heute praktizierte Form der Bildung bereits als unbrauchbar aussortiert. Aber da der übermäßige Mediengebrauch von Kindern bekanntermaßen deren Gehirnentwicklung einschränkt, ist es wahrscheinlich egal, was dabei alles in die kleinen Köpfe reingestopft wird.

Kommentar schreiben




Die angegebene E-Mail-Adresse wird nicht dargestellt, sondern nur für eventuelle Benachrichtigungen verwendet.


Bitte schreiben Sie freundlich und sachlich. Ihr Kommentar wird erst nach redaktioneller Prüfung freigeschaltet.





Ihre Angaben werden nicht an Dritte weitergegeben. Weitere Hinweise zum Datenschutz finden Sie im Impressum.