mehrere Kinder

Frühkindliche Bildung in Kitas: Eine Voraussetzung für ALLE Kinder und die GESAMTE Gesellschaft

03.06.2024 Kommentare (2)

Der Besuch einer Kindertageseinrichtung hat nachgewiesene positive Effekte auf die Entwicklung von Kindern und die Institution Kita ist zudem unerlässlich für die soziale und ökonomische Stabilität einer Gesellschaft. Um diese positiven Effekte zu erzielen, sind eine hohe pädagogische Qualität und bestmögliche Rahmenbedingungen notwendig, die jedoch in Deutschland längst nicht gegeben sind. Damit wird das Potential, das in Kitas für die gesamte Gesellschaft liegt, verschenkt. Es fehlt eine ausreichende Finanzierung der Kitas, um die Rahmenbedingungen zu verbessern und damit eine Investition in die Zukunft der Gesellschaft Deutschlands herzustellen. Der Bund hatte mit den Kita-Qualitätsgesetzen Verantwortung übernommen - droht jetzt aber diese Unterstützung einzustellen. Damit wäre das System noch schlechter aufgestellt als in den letzten Jahren. Die aktuelle Kampagne „Jedes Kind zählt“ zielt auf die Weiterführung des Kita- Qualitätsgesetzes und auf die Beteiligung des Bundes an den Kosten hochwertiger Kindertagesbetreuung ab und wird von der BAG BEK e.V. nachdrücklich unterstützt. Eine nachhaltige und auskömmliche finanzielle Beteiligung des Bundes ist zwingend notwendig.

Wir fordern:

1. Mehr Profilstellen: Jede Kita braucht hochqualifiziertes Personal und mindestens eine zusätzliche Profilstelle, um Bereiche wie Sprachbildung oder Inklusion gezielt (z. B. auch durch Kita-Sozialarbeit) zu unterstützen. Kitas haben immer anspruchsvollere Aufgaben und brauchen damit auch spezialisierte Fachkräfte. Arbeitsteilung und somit Profilstellen sind ein Weg, Kita als attraktiven Arbeitsort zu etablieren und die pädagogische Qualität zu steigern.

2. Verbindliche Mindestpersonalstandards: Es müssen verbindliche Personalschlüssel festgelegt werden, die eine hochwertige und verlässliche frühe Bildung, Erziehung und Betreuung gewährleisten. Kindertageseinrichtungen mit benachteiligten Kindern, z. B. mit Sprachförderbedarf oder (drohender) Behinderung brauchen mehr Personal, um die Kinder gut begleiten und fördern zu können. (BAG-BEK e. V. - Stellungnahme).

3. Stärkere Praxis- und Fachberatung: Fachberatung ist ein Schlüssel für mehr Qualität im System Kita. Die AG Fachberatung der BAG-BEK e. V. arbeitet seit vielen Jahren zu diesem Thema und hat wiederholt auf deren Bedeutung hingewiesen (AG Fachberatung - Positionspapier).

4. Ausreichend Kita-Plätze für alle Kinder: Jedes Kind braucht einen Platz in einer Kindertageseinrichtung oder in der Kindertagespflege. Der Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz muss flächendeckend erfüllt werden.

Die BAG-BEK e. V. fordert die Weiterführung des Kita-Qualitätsgesetzes und verbindliche Qualitätsstandards für hochwertige frühe Bildung in Deutschland, um konsequent die Weichen der frühen Bildung, Erziehung und Betreuung auf Qualität auszurichten.


Quelle: Der Vorstand der Bundesarbeitsgemeinschaft Bildung und Erziehung in der Kindheit e. V. BAG-BEK e. V., 10. Mai 2024


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Kommentare (2)

Rüdiger Leins 01 Juli 2024, 10:56

Könnten nicht pensionierte LehrerInnen einen Teil der in Kitas anfallenden Tätigkeiten übernehmen? Man müsste über die Personalakten der Kultusministerien gezielt nachfragen, wer dazu bereit wäre.
Freundliche Grüße

Dr. Erika Butzmann 15 Juni 2024, 19:40

Die positiven Effekte eines Kita-Besuchs trifft im besten Falle auf die Kinder zwischen drei und sechs Jahren zu. Für die U3-Kinder gibt es dafür keine Nachweise, sondern es wird in vielen internationalen Studien festgestellt, dass eine frühe Krippenbetreuung die Kinder übermäßig belastet. Würde den Eltern hier nicht immer etwas Falsches erzählt und würden die Kinder nicht so bedenkenlos früh fremdbetreut, wäre qualifiziertes Personal frei für die Ü3-Kinder.

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