Gruppe von ErzieherInnen

Gute Kita-Pädagogik für eine positive Zukunft

Pädagogik ist auf Zukunft ausgerichtet: Sie packt Kindern heute den Rucksack für ihr zukünftiges Leben. Wie kann das gut gelingen? Während des Zukunftskongresses für Bildung und Betreuung „Invest in Future“ am 26. und 27. September 2017 in Stuttgart geben unter anderem die Autorin Freya Pausewang sowie Professorin Dr. Maike Rönnau-Böse Antworten auf diese Frage. Hier auf erzieherin.de geben sie Einblicke in ihre Themen.

Wer heute im Kita-Alter ist, wird wahrscheinlich in 20 oder 30 Jahren einen Beruf ausüben, den es heute noch gar nicht gibt. Wie gelingt es, Kinder in der Kita auf ein Leben vorzubereiten, das wir uns jetzt kaum vorstellen können?

Die Sozialpädagogin und Autorin Freya Pausewang lenkt den Blick auf Phasen im Kita-Alltag, die vielerorts eher als Lückenfüller gelten: das sogenannte Freispiel. „Im gemeinsamen Spiel üben Kinder soziale Kompetenzen ein. Sie erleben die Bildung von Gemeinschaft, sie entwickeln Ideen und spinnen sie gemeinsam weiter. Sie handeln Spielregeln untereinander aus und sie lernen den Umgang mit Konflikten“, sagt Freya Pausewang. Spielsituationen, in denen ein Kind seine Vorstellungen einbringt, dafür Aufmerk­sam­keit und Anerkennung erhält und sich als Teil eines Teams fühlen kann, seien Momente des Glücks und der Begeisterung.

Materialien, die Möglichkeiten eröffnen

„Diese Begeisterung kommt vor allem dann auf, wenn Kinder eigenständige Lösungen entwickeln können“, sagt die Sozialpädagogin. „Daher sind Spiel-Materialien wichtig, die den Kindern Freiheit lassen, wie Stöcke, Papprollen, Becher, Brettchen etc. Beschließen zwei Kinder z.B. daraus eine Burg zu bauen, sind Kreativität und Ideenreichtum gefragt. Das Ergebnis ist offen.“ Legten die Kinder dagegen ein Puzzle, wäre das ganz anders: Es ginge ausschließlich um richtig oder falsch und das Ergebnis sähe schließlich genauso aus, wie bei allen anderen, die dieses Puzzle zusammensetzen. „Wir sollten aufhören unseren Kindern etwas vorzudenken“, sagt die Invest-in-Future-Referentin. „Wenn Kinder in Zukunft neue Lösungsstrategien für globale Herausforderungen finden sollen, dann sollten sie im freien Spiel ihre eigenen Herangehensweisen erproben können. Und: Wir sollten Raum schaffen für diese ‚Arbeit’ und sie wertschätzen!“ 

Kinder sicher und stark machen

Kinder stärken für die Herausforderungen des Lebens: Das ist das Thema von Professorin Dr. Maike Rönnau-Böse von der Evangelischen Hochschule Freiburg. Während des Kongresses „Invest in Future“, der vom Konzept-e Netzwerk für Bildung und Betreuung veranstaltet wird, referiert sie über Resilienz in der Kita. „Resiliente Menschen verfügen über Schutzfaktoren und können dadurch auch schwierige Lebensphasen gut bewältigen. Zu diesen Faktoren zählt zum Beispiel eine hohe Selbstwirksamkeitsüberzeugung. Das bedeute, dass ein Mensch damit rechnet, durch sein Handeln etwas zu bewirken und zu verändern. Hilfreich ist es außerdem, die eigenen Gefühle verlässlich wahrzunehmen, sie einordnen und mit anderen über sie sprechen zu können“, sagt die Expertin. „Die eigenen Stärken und Schwächen zu kennen und gegebenenfalls um Hilfe zu bitten, sind ebenfalls zentrale Faktoren, um herausfordernde Lebenssituationen erfolgreich zu meistern.“ Außerdem benennt Rönnau-Böse gute soziale Kompetenzen, Problemlösefähigkeiten und Bewältigungs­strategien als wichtige Resilienzfaktoren. Genau diese Faktoren üben Mädchen und Jungen im freien Spiel mit anderen Kindern in besonderem Maße ein.

Weitere Informationen zum Kongress Invest in Future, das komplette Programm sowie die Möglichkeit für eine Online-Anmeldung finden Interessierte unter: www.invest-in-future.de. Für Fragen steht Projektkoordinatorin Nicole Lessig (Tel.: 0711-656960-35, E-Mail nicole.lessig@konzept-e.de) zur Verfügung.

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