
Herausforderungen an das frühpädagogische Berufsfeld
Bei der Umfrage zur Ausbildung und Durchlässigkeit der Ausbildungsgänge bei den Berufen KinderpflegerIn, SozialassistentIn und staatlich anerkannte ErzieherIn (siehe Editorial und Der Weg zur pädagogischen Fachkraft) habe ich auch enige Fragen zu Einschätzungen der Ministerien für die zukünftige Entwicklung in diesem Berufsfeld gestellt. Es gab die Möglichkeit, Aussagen zuzustimmen oder auch Kommentare zu verfassen. Nicht alle Ministerien haben diese Frage beachtet. Dennoch ist es interessant, von ministerialen Stellen einige Einschätzungen zu erhalten.
Das Statement "Wir sehen einem großen Arbeitskräftemangel in diesem Bereich entgegen" wurde von 9 der 15 antwortenden Ministerien angekreuzt. Baden-Württemberg und Hessen betonen jedoch, dass sie die anstehenden Aufgaben gut lösen können, weil die Ausbildungsplätze an Fachschulen und Hochschulen ausgebaut wurden bzw. werden. Der Beschluss der KMK zur Durchlässigkeit wird als Unterstützung zur Erhöhung der Zahl der Fachkräfte wahrgenommen (Hessen).
Das Statement "Wir müssen mehr Durchlässigkeit zwischen den einzelnen Qualifikationsniveaus schaffen" wurde von 6 Ministerien angekreuzt (Berlin, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Thüringen). In diesen Bundesländern ist die Idee einer Durchlässigkeit als Chance für die Beschäftigten wie auch für den Arbeitsmarkt für ErzieherInnen angekommen. Aber auch die anderen Bundesländer weisen Merkmale von Durchlässigkeit auf (s. Der Weg zur pädagogischen Fachkraft).
Die zu geringe Bezahlung von ErzieherInnen („ErzieherInnen werden nicht gut genug bezahl für die anstehenden Aufgaben") wird von Berlin, Hamburg, Thüringen beanstandet.
Die Herausforderungen an die höhere Qualifikation der ErzieherInnen wird z.B. in Mecklenburg-Vorpommern so gelöst, dass die Ausbildung konkret auf die Frühpädagogik bezogen ist (Bildungskonzeption) und es berufsbegleitende Weiterbildungs-Ausbildungen für LeiterInnen gibt. Eine Akademisierung ist für die FachberaterInnen vorgesehen. Im Saarland und in Schleswig-Holstein wird die (Teil-)Akademisierung aus Kostengründen nicht für realisierbar gehalten.