Illusorisch: Rechtsanspruch für Flüchtlingskinder
860 Kinder unter 6 Jahren leben in Berliner Flüchtlingsheimen. Nur 50 von ihnen besuchen eine Kita. Damit ist der Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz für diese Kinder Makulatur. Die Gründe: Die Flüchtlinge sind nicht informiert, die Kitas befinden sich nicht in der Nähe der Asylbewerberheime, die für die Beratung zuständigen Jugendämter befinden sich oft in anderen Bezirken, weil die Zuständigkeit für die Familie durch das Geburtsdatum des Vaters festgelegt wird (siehe tageszeitung vom 17./18. August).
Wenn Flüchtlingskinder nicht in die Kita gehen, heißt dies, dass sie ohne ausreichende Deutschkenntnisse in die Schule kommen. Wenn sie denn eine solche besuchen. Viele Schulen haben nicht genug Plätze, so dass die Wege für die Kinder lang werden. Die Erstklässler kommen in die Regelklassen. Für die anderen werden neue Lösungen gesucht. So wurde für schulpflichtige Flüchtlingskinder aller Altersgruppen in Charlottenburg-Wilmersdorf eine "Klärungsstelle für Schüler und Schülerinnen ohne Deutschkenntnisse" ins Leben gerufen (taz von heute).