mehrere Kinder

Kinder als Klimaschützer: Hilfe für „Buschi“ und den Regenwald

20.09.2013 Kommentare (0)

Die systematische Rodung großer Flächen des tropischen Regenwaldes vernichtet den Lebensraum vieler Tier- und Pflanzenarten – zum Beispiel des Orang-Utans – und wirkt sich negativ auf das globale Klima aus. Besonders betroffen sind die Regenwälder in Indonesien, wo in den letzten 50 Jahren über 74 Millionen Hektar vernichtet wurden, eine Fläche doppelt so groß wie Deutschland. Um Palmöl für Lebensmittel, Kosmetika und Waschmittel sowie „Biosprit“ zu gewinnen, werden jährlich bei der Brandrodung indonesischer Torfmoore rund 1,8 Milliarden Tonnen klimaschädlicher Gase freigesetzt. Um bereits Kindern das weltweite Problem und die Folgen für den Klima- und Artenschutz zu erklären, will der Zoo Osnabrück ein multimediales Umweltbildungsprojekt für Schüler umsetzen. Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), übergab ein Bewilligungsschreiben über rund 124.000 Euro für dieses Projekt an Zoo-Geschäftsführer Andreas Busemann.

„Buschi“ ist ein Orang-Utan und lebt im Osnabrücker Zoo. „Er steht in diesem Projekt stellvertretend für viele tropische Tierarten insbesondere auf Borneo und Sumatra, deren Leben und Lebensraum durch die Zerstörung der Regenwälder bedroht wird“, erklärte Reinhard Sliwka, Aufsichtsratsvorsitzender der Zoo Osnabrück gGmbH. Durch umweltpädagogische Programme, Unterrichtsmaterialien und Medienprojekte solle Viert- bis Sechstklässlern die dramatische Situation der Orang-Utans auf Borneo und Sumatra und der Rodung von Tropenwäldern erklärt werden. Darauf aufbauend werde der Zusammenhang zwischen der voranschreitenden Rodung und der Veränderung des globalen Klimas verdeutlicht. Die Kinder sollen außerdem praktische Tipps zum Schutz des Regenwalds im eigenen Lebensumfeld bekommen.

Etwa 40 bis 50 Schulklassen sollen innerhalb von zwei Jahren mit dem Bildungsprojekt, das langfristig in das Programm der Zooschule integriert werde, erreicht werden. „Die beteiligten Klassen bekommen aber nicht nur Informationen über den Verlust der Regenwälder, sondern sollen selbstständig die Verbindung zwischen dem eigenen Lebensstil und den weltweiten Folgen erkennen, sich sozusagen ihr persönliches Regenwald- und Klimaschutzprogramm erarbeiten und ihr Wissen an andere weitergeben“, betonte DBU-Referent Dr. Thomas Pyhel.

Neben Führungs- und Zooschulprogrammen sollen „Regenwald-Koffer“ und „Regenwald-Botschafter-Sets“ entwickelt, begleitendes Schulmaterial für die Lehrer herausgegeben, eine „Regenwald-Kinderzeitung“, eine „Buschi-Kinderzeitung“, ein „Regenwaldfilm“ sowie ein „Regenwald-Song“ produziert werden. „Inhaltlich und medienpädagogisch soll ein Redaktionsteam die Betreuung übernehmen, das aus Schulklassen, der Presseabteilung des Zoos, Zooschulpädagogen und der Neuen Osnabrücker Zeitung besteht. Die Kinderzeitungen sollen als Beilagen in der Tageszeitung veröffentlicht und verbreitet werden“, so Busemann. Die Produktion des Regenwald-Films möchte der Zoo mit os1.TV, dem Regionalsender des Medienhauses NOZ, realisieren. Zu den jeweiligen Teilprojekten sollen Leitfäden der Umweltbildung mit verschiedenen Möglichkeiten zur Umsetzung der Projektideen für Lehrer und Pädagogen entwickelt werden.

Busemann: „Wir wollen die Schüler in die inhaltliche Entwicklung und Produktion einbeziehen und einen neuen kreativen Ansatz für die Vermittlung des Themas testen.“ Auch die 2011 von der DBU geförderte Zoo-Ausstellung „Klimatopia“ solle mit eingebunden und eine Internetseite über die Entwicklung des Projektes angelegt werden. „Der Osnabrücker Zoo greift eine wichtige Thematik auf, um auf eine neue und kreative Weise das junge Zielpublikum erreichen zu können. Dafür sollen unterschiedliche Kommunikationsformen und Medien miteinander verbunden und die Kinder nicht nur als passive Rezipienten fertig entwickelter Bildungsprogramme angesprochen, sondern bewusst aktiv eingebunden werden“, lobte Brickwedde das Vorhaben, das zu einem Vorbild und Modellprojekt für zahlreiche Zoos und Tiergärten werden könne.

Quelle: DBU

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