
Kindertagesförderung in Schweden und Mecklenburg-Vorpommern
"Miteinander und voneinander lernen" – so lautete das Motto einer gemeinsamen Fachtagung gestern im Schweriner Schloss, zu der die Schwedische Botschaft und die Ministerien für Bildung, Wissenschaft und Kultur sowie Arbeit, Gleichstellung und Soziales in Mecklenburg-Vorpommern eingeladen hatten.
Rund 200 Fachleute aus beiden Ländern tauschten ihre Erfahrung bei der frühkindlichen Bildung und Erziehung aus. Zu der Tagung wurde auch der Botschafter Schwedens in Deutschland, Staffan Carlsson, erwartet.
Gegenstand der Diskussionen war u. a. ein Vortrag der namhaften schwedischen Wissenschaftlerin Prof. Ingrid Pramling Samuelsson, die Nordische Studien zur Didaktik der frühen Kindheit vorstellte. Ursula Armbruster vom Schwedischen Bildungsministerium informierte über das System der Kindertagesbetreuung in Schweden sowie über die Zusammenarbeit mit den Eltern. Über die Rolle der Fach- und Praxisberatung im Prozess der Entwicklungsförderung von Kindern referierten Prof. Marion Musiol und Prof. Hans-Werner Klusemann von der Hochschule Neubrandenburg.
Arbeits- und Sozialministerin Manuela Schwesig kündigte weitere Verbesserungen im Kita-Bereich an. "Die Koalition hat vereinbart, dass wir noch mehr für unsere Kinder in den Kitas tun wollen. Deshalb wollen wir die Betreuungsquote in unseren Einrichtungen weiter verbessern, damit die Kleinen noch besser gefördert werden können. Von Sommer 2013 an soll die Quote von 1:17 auf 1:16 und von Mitte 2015 an auf 1:15 sinken." Auf ihrer Schweden-Reise vor einem Jahr habe sie das Konzept der nordischen Nachbarn mit den kleinen Gruppen sehr beeindruckt. "Ich freue mich, dass wir dieses Konzept auch in den Koalitionsverhandlungen umsetzen konnten."
Bildungsminister Mathias Brodkorb sagte: "Bildung für alle von Anfang an – das ist das Leitmotiv für die Bildungskonzeption für 0- bis 10-jährige Kinder, die seit Sommer 2010 in den Kindertageseinrichtungen angewandt wird. Damit bieten wir in unserem Land einen Handlungsrahmen an, der eine große Akzeptanz bei den Erzieherinnen und Erziehern genießt und von ihnen selbst mit gestaltet wurde und wird. Für die Erarbeitung und ständige Fortschreibung der Bildungskonzeption hat sich das Prinzip "Aus der Praxis, mit der Praxis und für die Praxis" bestens bewährt. Dabei sind uns die Erfahrungen aus Skandinavien sehr willkommen."