mehrere Kinder

Kita aus Heilbronn und lokales Bündnis aus Arnsberg Erstplatzierte beim Deutschen Kita-Preis 2022

Mit der Verleihung des Deutschen Kita-Preises 2022 in der STATION Berlin feierte die Auszeichnung am heutigen Abend ihr fünfjähriges Jubiläum. Bundesfamilienministerin Lisa Paus und die Geschäftsführerin der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung Anne Rolvering kürten die Preisträger.
„Mit dem 5. Deutschen Kita-Preis wurden bereits 50 Preisträger gekürt. Auch in den nächsten Jahren soll die Auszeichnung Menschen anspornen, ihre großartige Arbeit nach außen zu tragen, damit sie die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen. Denn sie leisten jeden Tag Enormes und sind wichtige Anker im Leben der Kinder und ihrer Familien, gerade in Krisenzeiten wie wir sie im Moment erleben“, sagte Bundesfamilienministerin Lisa Paus beim Startschuss des 6. Durchgangs, auf den sich Kitas und lokale Bündnisse ab jetzt bewerben können. „Wir gratulieren allen, die jeden Tag mit Leidenschaft, Kreativität und Liebe dafür sorgen, dass unsere Kinder bestmöglich gefördert werden und gut aufwachsen können“, beglückwünschte Anne Rolvering, Geschäftsführerin der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, die Preisträger des Abends. Zu Gast waren neben den Vertreter:innen der Finalisten des Deutschen Kita-Preises 2022 auch Vertreter:innen der Preisträger aus den vorherigen Durchgängen. Durch den Abend führte Moderatorin Barbara Schöneberger. Für musikalische Unterhaltung sorgten Tim Bendzko sowie die Al-Farabi Musikakademie.
 
Die Erstplatzierten der Kategorie „Kita des Jahres“ und „Lokales Bündnis für frühe Bildung des Jahres“
Der erste Platz in der Kategorie „Kita des Jahres“ und damit 25.000 Euro Preisgeld gingen an das baden-württembergische Familienzentrum Olgakrippe aus Heilbronn.
 Das Familienzentrum hat die Jury unter anderem mit ihrer besonderen Lern- und Veränderungsbereitschaft überzeugt. Die Pandemie wurde als Chance begriffen, Prozesse zu überdenken, Dinge zu verändern und neue Wege zu gehen. Das Team der Olgakrippe stellt die Partizipation von Kindern klar in den Mittelpunkt. Es ist dem Team wichtig, Kinder an der Gestaltung des Alltages zu beteiligen und sie zu ermutigen, sich in die Gemeinschaft einzubringen sowie Verantwortung zu tragen. An „Kindertagen“ übernehmen die Kinder das Ruder und schlüpfen in die Rollen der pädagogischen Fachkräfte. Sie gehen ans Telefon und dürfen Entscheidungen nach außen vertreten. Das Familienzentrum zeichnet sich durch einen wertschätzenden, stärkebasierten Umgang mit allen Kindern, Pädagog:innen und Familien aus und nimmt deren Heterogenität als besonderen Gewinn wahr.
 
In der Kategorie „Lokales Bündnis für frühe Bildung des Jahres“ belegte das nordrhein-westfälische Bündnis „Familienzentren im Arnsberger Modell“ aus Arnsberg den ersten Platz. Dieses Bündnis erhielt ebenfalls 25.000 Euro Preisgeld. Die Initiative richtet sich nach den Bedürfnissen der Menschen in ihrem Stadtteil und entwickelt passgenaue Angebote für die Bewohner:innen. Die Familienzentren im Arnsberger Modell haben es sich zum Ziel gesetzt, allen Kindern ein gutes Aufwachsen zu ermöglichen. Dafür hat sich das Bündnis die Verwirklichung der Kinderrechte auf die Fahne geschrieben. So gab es beispielsweise einen Kinderrechte-Tag, der durch verschiedene Aktionen und Banner für öffentliche Aufmerksamkeit sorgte. Auch strukturell ist das Bündnis vorbildlich aufgestellt und zeigt eine hervorragende Organisation, die sich im Prozess weiterentwickelt. Die Jury lobt die vielen unterschiedlichen Kommunikations- und Organisationselemente wie die Entwicklung einer Bündnis-App für Smartphones oder Beratungen als „Walk- and Talk”-Angebot, aber auch die festgelegten und verbindlichen Bündnis-Standards. Die Familienzentren im Arnsberger Modell sind somit auf bemerkenswerte Weise unabhängig von einzelnen Personen und dadurch tragfähig und zukunftsweisend aufgestellt.

Zweitplatzierte der Kategorie „Kita des Jahres“
Die Wukaninchen aus Biesenthal (Brandenburg), die AWO Kita Rödgen aus Gießen (Hessen), die FamilienkiTa Emmaus aus Gillenfeld (Rheinland-Pfalz) sowie die Kita „7 Raben“ aus Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) durften sich über ein Preisgeld von je 10.000 Euro und eine Trophäe freuen.

Zweitplatzierte der Kategorie „Lokales Bündnis für frühe Bildung des Jahres“
Auch die Kulturkitas Dortmund (Nordrhein-Westfalen), das Bündnis Hochfeld aus Duisburg (Nordrhein-Westfalen), das Netzwerk Startpunkt Leben aus Konstanz (Baden-Württemberg) sowie Frühe Hilfen und Kita-Sozialarbeit aus Sangerhausen (Sachsen-Anhalt) erhielten ein Preisgeld von je 10.000 Euro und eine Trophäe.

Publikumspreis – ELTERN-Sonderpreis – geht nach Sulzbach im Saarland
Rosa Wetscher, Redaktionsleiterin der Gruner + Jahr Familienredaktion, ehrte auf der Verleihung des Deutschen Kita-Preises 2022 die Katholische Kita Pastor Hein aus Sulzbach mit dem Publikumspreis – dem ELTERN-Sonderpreis. Die Kita hat in einer Online-Abstimmung im April 2022 die meisten Stimmen erhalten. Neben der ELTERN-Sonderpreis-Trophäe bekommt die Kita den „Leseschatz“, also mehrere von der Redaktion des ELTERN-Magazins zusammengestellte Pakete mit Kinderbüchern für Ein- bis Sechsjährige.

1.000 Euro für alle Finalisten ohne Auszeichnung
Auf der Preisverleihung ging niemand leer aus. Auch die Kitas und lokalen Bündnisse ohne Auszeichnung erhielten jeweils 1.000 Euro als Anerkennung für ihre herausragende Arbeit.

Jetzt für den Deutschen Kita-Preis 2023 bewerben
Mit der Verleihung des 5. Deutschen Kita-Preises beginnt auch schon der 6. Deutsche Kita-Preis. Gesucht werden Kitas und lokale Bündnisse, die Kinder konsequent in den Mittelpunkt ihrer pädagogischen Arbeit stellen und bei denen Kinder, Eltern und Fachkräfte aktiv mitwirken können. Entscheidend ist zudem, wie die Teams weitere Institutionen vor Ort einbinden sowie die eigene Arbeit reflektieren und weiterentwickeln. Interessierte können noch bis zum 15. Juli ihre Bewerbung unter www.deutscher-kita-preis.de/bewerbung einreichen.
 
Quelle: Deutsche Kinder- und Jugendstiftung GmbH

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