mehrere Kinder

Kita kann doch jeder – oder etwa nicht?!

02.05.2022 Kommentare (0)

Reaktion auf den BR24-Artikel – „Personalprobleme in Kitas: Ukrainerinnen sollen helfen“

Der Verband Kita-Fachkräfte Bayern e.V. reagiert mit seinem neusten Brief an die bayerische Sozial- ministerin Fr. Scharf auf ein Interview, dass diese dem Bayerischen Rundfunk gegeben hat. Daraus ist der Artikel „Personalprobleme in Kitas: Ukrainerinnen sollen helfen“ entstanden, der am 29.04. ver- öffentlicht wurde.

Im Interview spricht Fr. Scharf an, dass Menschen mit pädagogischer Ausbildungdie aus der Ukraine geflohen sind, bei uns als Fachkräfte anerkannt werden könnten. Es heißt im Artikel „Wir werden die ukrainischen Mütter brauchen, um die Kinder zu betreuen.“ Der Verband kritisiert an dieser Stelle die Fokussierung auf die Betreuungstatt auf die umfangreiche Bildungs-, Erziehungs-, und Beziehungs- arbeit, die in Kindertageseinrichtungen geleistet werde. Deshalb sei auch eine fundierte und qualitativ hochwertige Qualifikation für pädagogisches Personal aus wissenschaftlicher und praktischer Erfah- rung unbedingt notwendig.

Der Verband pflichtet der Ministerin beidass die Qualifikation von Menschen, die aus dem Ausland kommen, anerkannt werden soll. Jedoch müsse es dafür klare Regelungen geben, die eine gute Qua- lität in den Kitas sichert, z.B. eine Einzelfallprüfung darüber, ob die Ausbildung bzw. das Studium der Menschen, die aus anderen Ländern kommen unserem Qualifikationsniveau und dem Verständnis von Bildung und Erziehung entspricht, die Beibehaltung des B2-Sprachniveaus und eine Nachqualifi- zierung in wichtigen Bereichen, die im Brief konkret benannt werden. Auch Traumatisierungen der Menschen mit Fluchterfahrungen müssten therapiert werden, bevor an den Einsatz in Kindertagesein- richtungen gedacht werden könne.

Auch die Kompensation des Fachkräftemangels aufgrund des 2025 beginnenden Ganztagsanspruchs für Grundschulkinder, auf den der Verband in der Vergangenheit bereits mehrmals hingewiesen hat, wird im Brief angesprochen. Im Artikel heißt es, dass die Qualifikations-Standards bei ErzieherInnen diskutiert werden müssten, was auch eine Senkung der Anforderungen bedeuten könne, denn es gehe darum „möglichst viel und möglichst unkompliziert Menschen zu gewinnen, die uns bei der Be- treuung helfen“. Darüber seien die Beschäftigten empört und der Verband sehe dies äußerst skep- tisch. Zudem gebe es auch im pädagogischen Bereich Menschen, die nicht für den Beruf geeignet seien. Neben der umfangreichen Fachkompetenz sind auch personale Kompetenzen und noch viele weitere Fähigkeiten Grundvoraussetzungen um in Kindertageseinrichtungen arbeiten zu können. Der Verband erarbeite derzeit Lösungsstrategien zur Bekämpfung des Fachkräftemangels und möchte dafür gerne auch in den Austausch mit der Politik treten. Es stehe jedoch bereits fest, dass sich dabei immer für Qualität statt Quantität eingesetzt werden wird, da man sich über die negativen Auswirkun- gen einer mangelhaften frühkindlichen Pädagogik für die Kinder und die gesamte Gesellschaft bewusst sei.

Quelle: Verband KIta-Fachkräfte Bayern

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