Spielsteine

Kita-Sozialarbeit - Vernetzung im Fokus

Prof. Dr. Nurdin Thielemann & Prof. Dr. Noreen Naranjos Velazquez

28.10.2025 | Forschung Kommentare (0)

Kita-Sozialarbeit entfaltet ihre Wirkung im Zusammenspiel mit Familien, Trägern, Jugendhilfe, Schulen und weiteren Akteur:innen im Sozialraum. Damit Unterstützung gelingen kann, braucht es tragfähige Beziehungen und abgestimmte Kooperationsstrukturen. Doch wie gut sind diese Netzwerke tatsächlich ausgebaut, und wie werden sie von Fachkräften erlebt?

Eine aktuelle Online-Studie untersucht erstmals bundesweit, wie sich die Vernetzung in der Kita-Sozialarbeit gestaltet. Im Mittelpunkt steht, 

  • ob Kooperationen bestehen, 
  • wie regelmäßig sie genutzt werden und 
  • wie tragfähig sie sind. 

Damit wird die Annahme aufgegriffen, dass Kita-Sozialarbeit nur im Verbund mit anderen Akteur:innen des Sozialraums wirksam werden kann und gelingende Praxis auf stabilen Beziehungsgeflechten basiert (Thielemann, 2022; Naranjos Velazquez, 2025a). 

Forschungszugang und Zielsetzung

Die Studie orientiert sich an einem quantitativen Forschungszugang. Mit einem standardisierten Online-Fragebogen werden Reichweite, Zusammensetzung und Qualität der Netzwerke systematisch erfasst (Seel & Hanke, 2015; Naranjos Velazquez, 2025b). Auf diese Weise sollen Muster und Schwerpunkte der Vernetzung in der Kita-Sozialarbeit sichtbar gemacht und regionale Unterschiede vergleichbar werden. Geprüft werden kann zudem, welchen Anteil Kita-Sozialarbeit am neuerlichen Auftrag der sozialräumlichen Öffnung von Kitas insgesamt hat. 

Eingeladen zur Teilnahme sind pädagogische Fachkräfte in Kitas, Leitungen, Kita-Sozialarbeiter:innen, Mitarbeitende in der Hortarbeit sowie Trägervertretungen. Die Befragung ist anonym, dauert etwa 5–10 Minuten und bietet die Möglichkeit, Praxiserfahrungen in die wissenschaftliche Weiterentwicklung des Handlungsfelds einzubringen.

Bedeutung für Praxis und Professionalisierung

Die Ergebnisse können dazu beitragen, Kita-Sozialarbeit als Handlungsfeld weiter zu profilieren, gelingende Vernetzungsstrukturen sichtbar zu machen und Kooperationen im Sozialraum gezielt zu stärken. Eine systematische Erfassung solcher Beziehungsnetzwerke ermöglicht nicht nur eine empirische Fundierung, sondern liefert auch wertvolle Anhaltspunkte für Qualitätsentwicklung und Steuerung auf Träger- und Kommunalebene.

Mitmachen lohnt sich: Das Info-Poster und der QR-Code zur Teilnahme stehen über researchgate.org bereit. Jede Rückmeldung hilft, Kita-Sozialarbeit empirisch zu verankern und ihre Vernetzungsarbeit sichtbarer zu machen.

Kontakt:
 Prof. Dr. Nurdin Thielemann – nurdin.thielemann@iu.org
 Prof. Dr. Noreen Naranjos Velazquez – noreen.naranjos-velazquez@iu.org

Literaturverzeichnis

Naranjos Velazquez, N. (2025a). Vernetzung in der Kita-Sozialarbeit: Evidenzbasierter Auf- und Ausbau. In N. Thielemann (Hrsg.), Kita-Sozialarbeit: Grundlagen, Konturen, Perspektiven (S. 184–194). Kohlhammer.

Naranjos Velazquez, N. (2025b). Vernetzung messen in der Kindheitspädagogik: Netzwerkforschung in frühpädagogischen Einrichtungen als Tool für Träger und Wissenschaft zugleich. Das Portal für die Frühpädagogik. https://www.erzieherin.de/vernetzung-messen-in-der-kindheitspaedagogik.html

Seel, N. M., & Hanke, U. (2015). Erziehungswissenschaft (5. Aufl.). Springer.

Thielemann, N. (2022). Kita-Sozial-Arbeit – Ziele, Konzepte und Varianten. Soziale Arbeit, 71(1), 9–14. 

Über die Autor:innen

Prof. Dr. phil. Nurdin Thielemann ist Professor für Soziale Arbeit an der IU Internationalen Hochschule am Standort Magdeburg. Seine Schwerpunkte liegen in Professionstheorie und Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit; explizit in der konzeptionellen Weiterentwicklung von Kita-Sozialarbeit.

Prof. Dr. phil. Noreen Naranjos Velazquez ist Professorin für Soziale Arbeit an der IU Internationalen Hochschule am Standort Rostock. Sie forscht zu Netzwerken der Frühen Hilfen und Kita-Sozialarbeit sowie zum Einsatz digitaler und KI-basierter Tools in der frühpädagogischen Forschung und Praxis.

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