mehrere Kinder

#kitasamlimit & #unsglangts: Stiller Protest wird sichtbar

28.04.2022 Kommentare (0)

Am 28.04.2022 hat der Vorstand des Verbandes Kita-Fachkräfte Bayern e.V. eine gigantische Collage mit den Hashtags #kitasamlimit und #unsglangts, sowie einen offenen Brief mit Forderungen für eine zukünftige Kita-Politik an die bayerische Sozialministerin Fr. Scharf übergeben. Die Collage soll ein Zeichen dafür sein, dass Kitas am bzw. über dem Limit dessen sind, was sie leisten können.

Für die Collage waren alle, die sich an der Aktion beteiligen wollten (z.B. Kita-Personal, Eltern, Träger, PolitikerInnen und alle Interessierten) dazu aufgerufen Bilder mit den Hashtags #kitasamlimit und #unsglangts an den Verband Kita-Fachkräfte Bayern e.V. zu senden und diese in den sozialen Netz- werken zu posten. Insgesamt erhielt der Verband über 500 Bilder die zeigen, dass nicht erst seit der Pandemie ein systemisches Problem in den Kitas vorliegt und es dringend Verbesserungen im Kita- Bereich benötigt. „Die mehrfachen Dankesworte der Politik an pädagogisches Personal und Eltern sind nicht ausreichend. Es braucht strukturelle und qualitative Verbesserungen, die wir in unserem Brief an die Sozialministerin klar benennen.“ – fordert der Vorstand des Verbands Kita-Fachkräfte Bayern e.V.

Die problematische Lage in Kitas beweisen, neben den Erfahrungen der Teilnehmenden auch zahlrei- che Studien wie bspw. der „Ländermonitor frühkindliche Bildungssysteme“ der Bertelsmann Stiftung. Dieser zeigt, dass 38% der unter Dreijährigen und 89% der über Dreijährigen in den Kitas unter einem nicht-kindgerechten Personalschlüssel leiden. Der Fachkräftemangel liegt laut Ländermonitor bis 2030, zwischen 37000 und 46000 fehlenden Kita-FachkräftenDies führt zu einer hohen Belastung der Kinder, sowie des Personals und birgt ein großes Konfliktpotenzial mit allen am Prozess beteiligten Personen, wie Eltern und Träger.

Die Politik arbeitet zu wenig an Plänen für die Bekämpfung des Fachkräftemangels und der Verbes- serung der Arbeits- und Rahmenbedingungen. Stattdessen wird sich der Fachkräftemangel durch den Anspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder in Zukunft noch weiter verschärfen. Mit der Collage soll ein Zeichen dafür gesetzt werden, dass es langfristige Pläne und mehr Investitionen und gesetzliche Vorgaben für eine bessere Qualität dringend notwendig sind.“ – äußert sich der Vorstand des Verbands.

Mit dem offenen Brief, der neben der Collage überreicht wurde, werden 10 Forderungen klar benannt und zum Austausch und mehr Beteiligung aufgerufen. Diese lauten unter anderem: Verpflichtende Vorgabe von Vorbereitungszeiten für Anleitertätigkeiten und Leitungsaufgaben, Entlastung durch Hauswirtschafts- und Verwaltungskräfte, Berechnung des Personalschlüssels pro Breich statt pro Ein- richtung, Einführung von Notfallplänen für Personalmangel, Verpflichtende stellvertretende Einrich- tungsleitungen und die Abschaffung bürokratischer Hürden.

Den gesamten Brief können Sie im hier nachlesen.

Quelle: Verband Kita-Fachkräfte Bayern e.V.

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