mehrere Kinder

Kostenexplosion im Gesundheitswesen - ein Mythos

29.07.2010 Kommentare (0)

Die Bertelsmann Stiftung hat eine repräsentative Untersuchung zu den Überzeugungen der Bevölkerung im Hinblick auf die Kosten im Gesundheitswesen durchgeführt und diesen Überzeugungen die realen Daten gegnübergestellt. Die Ergebnisse sind überraschend.

Die gesetzlich Versicherten halten die Verwaltungskosten der Krankenkassen  für eine der Hauptursachen der Kostenexplosion im deutschen Gesundheitswesen. Dem Gesundheitsmonitor der Bertelsmann Stiftung zufolge gehen diesem Irrglauben rund 60% nach. Tatsächliegen liegen die Kosten seit Jahrzehnten bei moderaten 5%-6%. 

Von einer Kostenexplosion, von der fast jeder Versicherte (94%) mindestens schon einmal gehört hat, kann keine Rede sein: Zwar soll der Beitragssatz wieder steigen, aber die Ausgaben der Kassen im Vergleich zum Bruttoinlandsprodukt verharren seit zehn Jahren bei rund 7%.

Nach den Ergebnissen des Gesundheitsmonitors vermutet fast jeder Dritte (38%) den medizinisch technischen Fortschritt in Verbindung mit längerer Lebenserwartung als weitere Ursache hinter der angeblichen Kostenexplosion, und fast jeder Fünfte (19%) sieht die Begründung in zu hohen Einnahmen von Ärzten und Kliniken. Richtig ist hingegen, dass die steigenden Kosten im Alter weniger mit Lebensjahren als mit der Nähe zum Tod zu tun haben. Und auch die Ausgaben für die ambulante ärztliche Versorgung sind nicht etwa gestiegen, sondern liegen seit langer Zeit zwischen 17% und 18% der Kassenausgaben.

"Der aktuelle Gesundheitsmonitor belegt, wie sehr solche Mythen verbreitet sind. So ist nahezu jeder dritte gesetzlich Versicherte (32%) von mindestens fünf Mythen überzeugt - darunter weit überproportional viele Beschäftigte des Gesundheitswesens, wie Ärzte, Pflegekräfte oder Krankenhausangestellte. Zudem zeigt sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Glauben an gesundheitspolitische Mythen und der häufigen Lektüre gängiger Informationsquellen, wie Krankenkassenzeitschriften, Tageszeitungen oder Apothekenzeitschriften." Quelle: http://www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xchg/bst/hs.xsl/nachrichten_102416.htm

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