mehrere Kinder

Mathematische Kompetenzen, Selbstkontrolle und Absolventenumfrage in "Frühe Bildung"

Hilde von Balluseck

20.07.2014 Kommentare (0)

Die neue Ausgabe der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Frühe Bildung steht nicht unter einem Schwerpunktthema, sondern vereint Arbeiten aus verschiedenen Gebieten.

Der Artikel von Rose Vogel zeigt auf, "dass sich die Rekonstruktion zweidimensionaler und dreidimensionaler Objekte des Alltags und der Mathematik durch Kinder über die Zeit verändert. Außerdem wird deutlich in welcher Weise multimodale Impulse durch die begleitende erwachsene Person und das Material-Raum-Arrangement mathematisches Handeln von Kindern in verschiedenen Erkundungs- und Lernarrangements rahmen und beeinflussen können" (aus dem Abstract). Wenn allerdings angeregt wird, dass ErzieherInnen im Artikel beschriebene Methoden zur Diagnostik (von was?) anwenden können, fragt man sich, wie sich diese hochkomplexen Forschungsergebnisse mit einer Anwendung in der Praxis vereinbaren lassen.

Im Artikel von Bernhard Hauser, Franziska Vogt, Rita Stebler, Karin Rechsteiner werden Forschungsergebnisse berichtet, nach denen die spielintegrierte Frühförderung mathematischer Kompetenzen von Vorschulkindern in ihren Auswirkungen der trainingsbasierten überlegen ist. Unklar bleibt, warum sechsjährige Kinder, an denen die Forschungsergebnisse erzielt wurden. noch im Kindergarten sind.

Eine Zusammenstellung informiert über Beiträge zur frühen mathematischen Bildung im Deutschen Bildungsserver.

Im Beitrag von Anna Neubauer, Caterina Gawrilow, Marcus Hasselhorn wird ein Projekt vorgestellt, in dem untersucht wurde, ob sich die Selbstkontrolle von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund unterscheidet. Bei der größeren Gruppe der Kinder mit Migrationshintergrund handelte es sich um türkische Kinder in sozial schlechteren Verhältnissen als es die Kinder ohne Migrationshintergrund waren. In der Selbstkontrolle unterschieden sich die beiden Gruppen jedoch nicht. Hingegen hatten türkische Kinder ohne Migrationshintergrund, also in der Türkei lebend, eine geringere Selbstkontrolle als die beiden genannten Gruppen in Deutschland. Die AutorInnen verweisen auch auf die Vorteile einer migrantischen Sozialisation.

Nicole Kirstein und Klaus Fröhlich-Gildhoff berichten über eine Studie mit AbsolventInnen kindheitspädagogischer Studiengänge in Baden-Württemberg. Das Ergebnis unter anderem: "In der Berufseinstiegsphase zeigt sich ein – im Vergleich zum Kompetenzniveau bei Studienabschluss – signifikanter Zuwachs in den Bereichen Didaktik, Zusammenarbeit mit Eltern und Beziehungsgestaltung, während ein Kompetenzabbau in den Bereichen Vernetzung sowie Forschung und Wissenschaft zu beobachten ist. Arbeitszufriedenheit generieren die Befragten insbesondere aus der Zusammenarbeit mit den Kindern, während unzureichende Rahmenbedingungen des Berufsfeldes und ebenso die strukturelle wie monetäre Gleichstellung mit beruflich ausgebildeten ErzieherInnen Unzufriedenheit hervorrufen" (aus dem Abstract).

Ein Artikel von Detlef Diskowski reflektiert Fragen des Wunsch- und Wahlrechts der Eltern.

Weitere Kurzbeiträge befassen sich mit den Kompetenzen frühpädagogischer Fachkräfte im Spannungsfeld von normativen Vorgaben und Praxis und mit einem Ratingverfahren zur Einschätzung der Interaktionsqualität zwischen einer Fachkraft und einem Kind unter drei Jahren. 

 

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