mehrere Kinder

Menschenrechtsinstitut fordert verstärkte Anstrengungen für inklusive Bildung

27.12.2016 Kommentare (1)

Anlässlich des Internationalen Tags der Menschen mit Behinderungen fordert das Deutsche Institut für Menschenrechte die Bundesländer auf, sich verstärkt anzustrengen, inklusive Bildung zu verwirklichen.
„Immer wieder stellen Politiker die Inklusion in der Schule zur Disposition – das ist nicht zielführend“, erklärt Valentin Aichele, Leiter der Monitoring-Stelle UN-Behindertenrechtskonvention des Instituts. Deutschland sei jedoch durch die UN-Behindertenrechtskonvention zu inklusiver Bildung in der Regelschule verpflichtet. Die Länder müssten sicherstellen, dass die notwendigen finanziellen und personellen Ressourcen bereitgestellt würden. „Um ein inklusives Bildungssystem erfolgreich aufzubauen, muss die sonderpädagogische Förderung systematisch in die allgemeine Schule verlagert werden“, so Aichele weiter. Dazu gehöre es auch, Sonderschulen schrittweise aufzugeben. Nur so könnten hochwertige inklusive Angebote für alle gesichert werden.
Auch die Vereinten Nationen kritisierten 2015, dass der Großteil der Schülerinnen und Schüler mit Behinderungen in Deutschland segregierte Förderschulen besucht. Sie forderten Deutschland auf, dafür zu sorgen, dass alle Schüler Zugang zu einem qualitativ hochwertigen, inklusiven Bildungssystem haben.
Das Institut ist mit dem Monitoring der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention betraut worden und hat hierfür die Monitoring-Stelle UN-Behindertenrechtskonvention eingerichtet. Es hat gemäß der UN-Konvention (Art. 33 Abs. 2 UN-BRK) den Auftrag, die Rechte von Menschen mit Behinderungen zu fördern, zu schützen und die Umsetzung der Konvention in Deutschland zu überwachen.
Weitere Informationen auf der Themenseite Bildung der Monitoring-Stelle UN-Behindertenrechtskonvention: http://www.institut-fuer-menschenrechte.de/monitoring-stelle-un-brk/themen/bildung/

Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Instituts für Menschenrechte vom 2.12.2016

Ihre Meinung ist gefragt!

Diskutieren Sie über diesen Beitrag.

Kommentare (1)

susanne heimrod 02 Januar 2017, 14:06

inklusion- eine super-gute sache, richtig und wichtig, und zumindest in vielen berliner kinderläden lange schon selbverständlich.bis hierhin kein "aber"!

doch dann hört das selbstverständliche so ganz plötzlich wieder auf, wenn die kinder in der schule sind und nicht ins system dort "passen". einige kinder brauchen kleine gruppen, um sich auf das geschehen fokussieren zu können, aber mit 20-30 anderen in einem raum klappt das nicht. die folge: die kinder werden verhaltensauffällig, werden laut, drehen auf, ärgern andere und brngen die pädagogischen fachkräfte vor ort an ihre grenzen. das wiederum hat zur folge, dass diese kinder vom normalen schulalltag ausgeschlossen werden, in dem sie für ein paar tage schulverbot bekommen und es danach unterricht nur noch für 2 std. am tag für sie gibt.das berliner schulamt hält an den entscheidungen der schulen fest. kein einzelfall, sondern mittlerweile an mehreren schulen alltag.

wo bleibt da das recht auf bildung, wo bleibt da das recht auf teilhabe am leben mit anderen kindern? , die leidtragenden sind die auffälligen kinder, die störenfriede und natürlich ihre eltern- wie soll mann/frau bei nur 2 std. schulzeit des kindes seiner/ihrer arbeit weiterhin nachgehen können und wer unterstützt die eltern in ihrem täglichen "kleinkampf" zu hause, wenn nicht mal die ausgebildeten fachkräfte in den schulen das schaffen?

inklusion braucht für jedes kind bedarfsgerechte voraussetzungen, von denen unser berliner schulsystem leider noch sehr weit entfernt ist.viele pädagoginnen und pädagogen sind außerordentlich bemüht, trotz der zum teil außerordentlich schlechten bedingungen.,es braucht aber pädagogen, die nicht nur ihren stoff und die klasse als ganzes im blick haben dürfen, sondern eben auch jedes einzelnen kind mit seinen individuellen bedürfnissen fördern und unterstützen können.

an dieser stelle müssen wir deutlich mehr tun- es kommt im endeffekt dann auch allen zugute und der wunderbare vorsatz von inklusion ist nicht nur ein schön-klngendes schlagwort..

Kommentar schreiben




Die angegebene E-Mail-Adresse wird nicht dargestellt, sondern nur für eventuelle Benachrichtigungen verwendet.


Bitte schreiben Sie freundlich und sachlich. Ihr Kommentar wird erst nach redaktioneller Prüfung freigeschaltet.





Ihre Angaben werden nicht an Dritte weitergegeben. Weitere Hinweise zum Datenschutz finden Sie im Impressum.