viele Hände im Sand, die aufeinander ausgerichtet sind

Nachhaltiger Konsum in Kitas: Großes Interesse an Vernetzungstreffen des Klima-Kita-Netzwerks

16.07.2021 Kommentare (0)

Bonn, 1. Juli 2021. Klimaschutz fängt in der Kita an – zum Beispiel bei der Frage, wie Kinder und pädagogische Fachkräfte nachhaltig mit Ressourcen umgehen. Dass dieses Thema immer mehr Einrichtungen beschäftigt, zeigte diese Woche ein digitales Vernetzungstreffen des Klima-Kita-Netzwerkes, organisiert von Innowego – Forum Bildung & Nachhaltigkeit eG. Fast 50 pädagogische Fachkräfte, MultiplikatorInnen und VertreterInnen von Kita-Trägern diskutierten am Dienstag einen Tag lang, wie nachhaltiger Konsum im Einrichtungsalltag aussehen kann. Am Dienstag, 6. Juli, wird die Veranstaltung wegen der großen Nachfrage ein zweites Mal stattfinden.

„Immer mehr Kita-Träger beschließen, sich mit dem Thema Klimaschutz auseinanderzusetzen“, beobachtet Innowego-Vorstand Susanne Schubert. Denn schon Kita-Kinder stellen Fragen zu Nachhaltigkeit: Wie lange lebt Abfall? Wo kommt eigentlich meine Kleidung her? Und was passiert mit Spielzeug, das ich nicht mehr haben will? Wie sich diese Themen kindgerecht erklären und erforschen lassen, dazu tauschten sich Kita-Fachkräfte aus Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und weiteren Bundesländern in Workshops und Diskussionsrunden gemeinsam aus. 

Kinder ernst nehmen und beteiligen

In vielen Einrichtungen lernen Kinder schon früh, Wasser und Strom zu sparen oder Müll richtig zu trennen – erste Schritte auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit sind in vielen Kitas also schon getan. Der nächste Schritt sei es, Kinder selbst an Entscheidungen zum Thema zu beteiligen, betonte Susanne Schubert, die das Projekt Klima-Kita-Netzwerk leitet. Es gehe darum, Kinder und ihre Anliegen ernst zu nehmen. Ihre Fragen böten im Kita-Alltag vielfältige Anlässe, Nachhaltigkeitsthemen aufzugreifen. Eine pädagogische Fachkraft aus Düsseldorf berichtete beispielsweise, dass sie das Kinderparlament wieder einführen wolle. Es sei wichtig, dass Kinder ihren Alltag mitbestimmen dürfen und erfahren, dass ihre Stimme wichtig ist.

Um sich mit Konsum und Verzicht zu beschäftigen, bietet sich etwa eine spielzeugfreie Zeit an. Dabei machen Kinder die Erfahrung, dass sie auch ohne Spielzeug, Kuscheltiere und Bilderbücher einen spannenden Kita-Tag verbringen können. Dabei sollten sie aber mitentscheiden dürfen, wie diese Zeit gestaltet wird, also zum Beispiel wie lange sie auf das Spielzeug verzichten wollen und was als erstes wieder ausgepackt werden soll, weil es ihnen besonders wichtig ist. 

Auch der eigene Stadtteil bietet Möglichkeiten, zu nachhaltigem Konsum auf Entdeckungsreise zu gehen: In der Kleiderkammer, der Reparaturwerkstatt, dem Eine-Welt-Laden oder anderen lokalen Initiativen entdecken Kinder, wie sie selbst zu mehr Nachhaltigkeit beitragen können. Sie hinterfragen, was einzelne Dinge wert sind, wie viele Gegenstände sie in ihrem Leben brauchen und auf was sie möglicherweise verzichten können. Viele Fachkräfte berichteten, dass Kinder heute im Überfluss aufwachsen – und es für Erzieherinnen und Erzieher oft nicht einfach ist, Nachhaltigkeit in einem nicht-nachhaltigen System umzusetzen.

Bundesweite Aktionswoche in der Vorweihnachtszeit geplant

Dass die Themen Klimaschutz und nachhaltiger Konsum derzeit viele Fachkräfte beschäftigen, zeigte die lange Warteliste für die Veranstaltung. Am Dienstag, 6. Juli, wird das virtuelle Treffen deswegen ein zweites Mal stattfinden. 

Das Netzwerktreffen nutzten die pädagogischen Fachkräfte auch, um schon einmal Ideen für die nächste bundesweite Klima-Aktionswoche zu entwickeln, die das Klima-Kita-Netzwerk von Mitte November bis Mitte Dezember plant. Im Mittelpunkt steht dann die Frage, wie sich die Vorweihnachtszeit in Kitas nachhaltig gestalten lässt. 

Für das Projekt „Klima-Kita-Netzwerk – Nachhaltiges Handeln zu Klimaschutz ausbauen und verstetigen“ kooperiert Innowego – Forum Bildung & Nachhaltigkeit eG mit der Umweltstation Lias-Grube, der Naturschutzjugend im NABU (NAJU) und der S.O.F. Save Our Future – Umweltstiftung. Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI). 

Innowego – Forum Bildung & Nachhaltigkeit eG ist ein bundesweiter Partnerverbund mit Sitz in Bonn. Das interdisziplinäre und deutschlandweit vernetzte Team von Innowego besteht aus Expertinnen und Experten für Kinder-, Jugend- und Erwachsenenbildung sowie für Natur- und Umweltbildung. Es verfügt über fundiertes Fachwissen sowie langjährige Erfahrungen mit dem Konzept einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und Projektarbeit.

Quelle: Innowego – Forum Bildung & Nachhaltigkeit eG

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