Studentin im Hörsaal

Pädagogische Professionalität und subjektive Theorien: Lernen und pädagogisches Handeln im Kindergarten

Prof. Dr. Tanja Brandl-Götz

07.03.2023 | Fachbeitrag, Medienhinweis Kommentare (0)

Die Weiterentwicklung des Kindergartens von der Betreuungseinrichtung zur Bildungsinstitution und das gleichzeitige Entdecken des Kindes als handlungsfähiges Subjekt (Honig 2013) werfen die Frage nach einer erweiterten Professionalität frühpädagogischer Fachkräfte auf. Die verstärkte Lern- und Bildungsorientierung im elementarpädagogischen Diskurs stellt die Qualität pädagogischer Handlungsweisen frühpädagogischer Fachkräfte ebenfalls infrage.

In den Mittelpunkt rückt die Interaktion zwischen Fachkraft und Kind (Alemzadeh 2014) und im Speziellen die Elementardidaktik auf dem Weg vom Instruieren des Erwachsenen hin zum Konstruieren des Kindes. Die Qualität pädagogischer Prozesse entwickelt sich genauso zum Forschungsgegenstand wie die Betrachtung verschiedener Bildungsbereiche im Zusammenhang mit den Bildungsplänen der Länder (Benz/Peter-Kopp/Grüßing 2015).

Schlussfolgernd ist es nicht verwunderlich, dass eine mit diesem Prozess einhergehende vermutete Abnahme der Qualität pädagogischen Handelns frühpädagogischer Fachkräfte zu einem wichtigen Blickwinkel in den aktuellen Forschungsvorhaben geworden ist. Die wenigsten Forschungsvorhaben beschäftigten sich mit den subjektiven Sichtweisen und inneren Begründungen pädagogischer Fachkräfte (Bischoff 2018). Allerdings kann eine Weiterentwicklung des Kindergartens zu einem Bildungsort nicht ohne die pädagogischen Fachkräfte geschehen, die in ihren subjektiven Theorien die Neuorientierung kindlichen Lernens und pädagogischen Handelns repräsentieren. Studien zur Professionalität (Hodapp 2020) zeigen, dass pädagogische Fachkräfte häufig nicht auf wissenschaftsbasiertes Wissen zurückgreifen, sondern subjektiv-biografische Wissensbestände nutzen, um den Anforderungen im pädagogischen Alltag zu begegnen.

Im Rückgriff auf das Forschungsprojekt „Kindliches Lernen und pädagogisches Handeln – Subjektive Theorien angehender KindheitspädagogInnen“ (Brandl 2016), innerhalb dessen StudentInnen des Studiengangs Pädagogik der Kindheit in Leitfadeninterviews zu ihren Sichtweisen auf die beiden Phänomene befragt wurden, wird in diesem Beitrag subjektorientierten Ansätzen zum Lernen und pädagogischen Handeln im Kindergarten nachgegangen.

Es sollen Intentionen und Ziele für das pädagogische Handeln in Institutionen der frühen Bildung aus den Aussagen der befragten angehenden KindheitspädagogInnen aufgespürt und theoretisch anhand von handlungsleitenden Theorien aus der Praxis für Unterricht und Lehre reflektiert werden. Dazu wird zunächst auf das Forschungsprojekt „Kindliches Lernen und pädagogisches Handeln“ als theoretische und empirische Grundlage des Artikels eingegangen (1). Anschließend wird der Begriff ‚Pädagogische Professionalität‘ als Konstrukt im kindheitspädagogischen Studium entwickelt (2) und aus der Sicht der befragten StudentInnen, die anhand von Leitfadeninterviews und vertiefender Struktur-Lege-Bilder (Brandl 2016, S. 102 ff) nachvollzogen wird, formuliert (3). In einen letzten Schritt stehen Schlussfolgerungen für Ausbildung und Studium, die sich mit dem frühpädagogischen Kontext beschäftigen, im Mittelpunkt (4).

Lesen Sie den gesamten Beitrag von Prof. Dr. Tanja Brandl-Götz bei den socialnet Materialien: https://www.socialnet.de/materialien/29733.php

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