mehrere Kinder

Petition zur Rettung der Sprachkitas

17.08.2022 Kommentare (7)

Eine Initiative aus Erzieherinnen und Erziehern, Eltern, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Politikerinnen und Politikern sowie Verbänden und Organisationen sehen eine Chance, die Sprach-Kitas doch noch zu retten. Dafür müssen wir so viele Abgeordnete wie möglich im Bundestag vom Erfolg und Nutzen des Programms überzeugen. 

Zentraler Bestandteil der Kampagne „Sprach-Kitas retten“ ist eine beim Deutschen Bundestag eingereichte Petition der Petentin Wenke Stadach, Kita-Leiterin einer Sprach-Kita aus Mecklenburg-Vorpommern. Wenn wir es gemeinsam schaffen, dass in den nächsten Wochen mehr als 50.000 Unterschriften für diese Petition zusammen kommen, wird es eine verpflichtende Anhörung im Petitionsausschuss des Bundestages unter Teilnahme der zuständigen Ministerien geben. Der Erhalt der Sprach-Kitas kommt unseren Kleinsten zugute, denn über Jahre wurden erfolgreiche Strukturen und Kompetenzen aufgebaut. Wir wollen alles dafür tun, damit wir die Sprach-Kitas retten. Hierfür kommt es auf jede Stimme an!

Um das Bundesprogramm Sprach-Kitas zu erhalten, braucht es Druck aus der Zivilgesellschaft und aus der Politik selbst.

Onlinepetition: https://sprachkitas-retten.de/petition

Hier finden Sie weiterführende Informationen: https://sprachkitas-retten.de/mitmachen/eltern-und-interessierte/

Sowie auf Facebook https://m.facebook.com/sprachkitasretten und Instagram https://instagram.com/sprachkitas?igshid=YmMyMTA2M2Y=

Ihre Meinung ist gefragt!

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Kommentare (7)

Thomas 21 September 2022, 10:20

Werte Melanie!

"Die Sprachfachkräfte, die mehrheitlich ErzieherInnen sind, sollen wieder in den Gruppendienst. Ein Großteil unserer Einrichtungen in München arbeitet auf Sparflamme und mit deutliocheweniger Gruppen und/oder mit kürzeren Öffnungszeiten als es möglich wäre, da es überall pädagogische Fachkräfte fehlen."

... und selbst wenn diese zusätzlichen Fachkräfte zum Großteil "ausgebildete Erzieher" sind, so haben sie sich in den letzten Jahren (bei mir waren es gut 6 Jahre) entsprechend fortgebildet und spezialisiert, weshalb sie nun eigentlich für den normalen Kinderdienst überqualifiziert sind! Das ist für mich zum Beispiel der Grund, weshalb ich NICHT zurück in den Kinderdienst möchte!!!!

Sie machen weiterhin den Fehler zu denken, dass diese zusätzlichen Fachkräfte vom eigentlichen Personal abgezogen wurden! Falsch, wie der Titel schon sagt ... "zusätzliche Fachkräfte" ... wenn die zusätzliche Fachkraft aus den eigenen Reihen stammt, hat der Träger sogar für Ersatz zu sorgen!!! Denn die zusätzliche Fachkraft ist vom Kinderdienst freigestellt und darf auch nicht beim Personalschlüssel für den Kinderdienst mitgerechnet werden!!!

Wie einige Vorredner*Innen hier bin auch ich der Meinung, dass Sie den Sinn hinter dem Bundesprogramm NICHT verstanden haben! Ich habe die ersten Jahre als zusätzliche Fachkraft für sprachliche Bildung (im Bundesprogramm) auch leider in einer Einrichtung und bei einem Träger verschwendet, der sich überhaupt nicht für die Grundsäulen des Programmes noch für die richtige Umsetzung interessiert hat. Glücklicherweise habe ich noch rechtzeitig den Absprung geschafft und bin seit einigen Jahren in einer bilingualen Einrichtung mit privatem Träger, der sich wirklich für das Programm interessiert und es 1:1 in seinen beiden Einrichtungen umgesetzt hat. Selbst wenn das Programm zum Jahresende wirklich enden sollte, werde ich hier weiter mit 20 Stunden wöchentlich als Fachkraft für sprachliche Bildung außerhalb des Kinderdienstes beschäftigt werden. Gottlob gibt es noch solche Träger, die nicht auf Sparflamme arbeiten, die einen ordentlichen Personalschlüssel vorweisen und bei denen die Erziehung und Bildung der Kinder im Vordergrund steht!

Su 24 August 2022, 08:42

Ich halte es für dringend erforderlich die Sprachkitas weiter zu fördern.
Anstatt Fördermittel und Kräfte einzusparen sollten zusätzliche Förderkräfte eingestellt werden .

Theresa 19 August 2022, 18:37

Ich glaube, Melanie übersieht hier wichtige Punkte bzw.vermischt sie.
Zum einen sind viele FSK keine Erzieher, sondern bspw. Logopäden. Zum anderen hat sich über die Zeit klar herausgestellt, dass der FSK ganz klar auch eine Verantwortung fur den Erhalt der Qualität in diesen Säulen zukommt. Das kann selbstverständlich in einigen Kitas auch anders gelöst sein - aber bei vielen ist es so. Dass Qualitätssicherung immer begleitend erfolgen muss und keinesfalls ab einem Pkt.x als Selbstläufer abgehakt werden kann, sieht man nicht nur in Bezug auf Kita-Sprachförderung/-bildung usw., sondern in verschiedensten wirtschaftlichen Bereichen. Bei der Zusamnenarbeit mit den Familien muss z.B. klar gesagt werden, dass das im gehabten Umfang die meisten Kita-Teams nicht stemmen können.
Einen wichtigen Punkt hat Melanie ebenfalls außer Acht gelassen: es ist nicht so, dass die Kitas nun endlich die FSK wieder normal im Erzieherdienst einsetzen könnten - nein: diese Stellen sind als reguläre Stellen gar nicht im Schlüssel vorgesehen! Nur durch die Gelder des Programms hatten die Kitas diese Kräfte zusätzlich zur Verfügung!
Und nicht zuletzt sind auch Erzieherinnen, welche FSK sind, im Rahmen des Programms fachlich weitergebildet, verfügen über besondere Fachkenntnisse und Kompetenzen. Diese werden aber im Gegensatz zur HPZ nirgendwo anerkannt, wenn man wieder in den Gruppendienst eingesetzt wird.
Insofern ist die Kita von Melanie bundesweit wohl eher eine Ausnahme, wenn alle da bleiben können, eigentlich nie gebraucht wurden und sich selbstverständlich gern künftig im Gruppendienst wiederfinden möchten.
Oder aber sie selbst hat den Sinn und die vielfältigen Aufgaben der FKSB nicht verstanden und darum nie schätzen gelernt.
Auch solche Meinungen muss man akzeptieren.

Melanie 19 August 2022, 15:36

Ich habe den Sinn und den Inhalt des Programms bestens verstanden, unsere Einrichtungen waren von Anfang an mit dabei. Ich habe nirgends geschrieben und nie gemeint, dass es um "Sprachförderung" ging. Klar hatte das Programm 3+1 Säulen. Für uns, ein Träger, der mehrere Kitas in sozialen Brennpunkten betreibt, war aber eindeutig die "sprachfördernde" Haltung und Interaktion das Wichtigste, weil der Integrationsgedanke und die Zusammenarbeit mit den Eltern eh schon immer grundlegend war. Die Digitalisierung konnten wir auch außerhalb des Sprach-Kita Programmes angehen und weiterentwickeln. Eine andere, umfassendere Methode und finenzielle Quellen waren für uns zweckmäßiger und umfangreicher. Das, was wir in 6 Jahren nicht ausprobieren/umsetzen/verstetigen konnten, wird jetzt auch nichts mehr. Es ging im Programm immer um Verstetigung, um kollegiale Beratung und um Weitergabe neuer Methoden und nicht hauptsächlich darum, dass "die Sprachfachkraft" selbst das macht, was in den Gruppen nicht passiert. Da wir schon von Anfang an mit dabei waren, kann ich sagen, dass die Inhalte und Methoden, die bis jetzt nicht verinnerlicht und umgesetzt wurden, werden jetzt auch nicht mehr nachgeholt. Die Foristin Birgit kann ruhig behaupten, dass ich "blauaugig" bin, auf jeden Fall haben 6 von 6 ZFKs bei meinem Träger ihre Bereitschaft signalisiert, in der Zukunft beim Träger zu bleiben und im Gruppendienst weiter zu arbeiten. Wir werden ihnen auch entgegenkommen.
Nach 6 Jahren ist dies für uns besser, wichtiger und zielführender als diese erfahrene, herausragende Fachkräfte als ZFKs zu beschäftigen. Nicht zuletzt können wir dadurch einige Gruppen mit normalen Öffnungszeiten anbieten, statt die Kinder um 2 nach Hause zu schicken.

Birgit 19 August 2022, 14:58

Reaktion auf den Kommentar von Melanie
Ich glaube, du hast da etwas falsch verstanden. In dem Bundesprogramm Sprachkitas geht es nicht um Sprachförderung, sondern um frühkindliche Bildung. Und das Programm sollte überhaupt nicht mehr befristet sondern verstetigt werden. Denn so steht es schließlich auch im Koalitionsvertrag.
Und die ZFK wird, wenn das Programm gestrichen wird, auch wegfallen. Denn ZFK bedeutet schließlich zusätzliche Fachkraft. Und es ist ziemlich blauäugig zu glauben, dass diese engagierten Menschen dann automatisch in die Kitagruppen übernommen werden.
Ich finde jedenfalls, dass alle Kinder ein Recht auf Bildung haben. Und dieses Programm legt einen guten Grundstein für Kinder und ihre Familien.

Ela 19 August 2022, 11:53

Es ist leider nicht korrekt, wenn hier kommentiert wird, es ginge ausschließlich um Sprachförderung. Darüber hinaus gab es im Jahr 2021 ein Interessenbekundungsverfahren für neue Sprach-Kitas. Diese haben sich erst auf den Weg gemacht und hatten somit keine „jahrelange Möglichkeit“ das Team zu den vier Handlungsfeldern (Alltagsintegrierte sprachliche Bildung; Inklusive Pädagogik; Zusammenarbeit mit Familien und Digitale Medien) zu beraten.

Eine Streichung des Bundesprogramms geht an den Bedürfnissen von 500.000 Kindern und den fast 8.000 Sprachfachkräfte vorbei. Wer gibt den Kindern eine Stimme, wer fragt nach ihrer Sichtweise??? Mit der Umsetzung des Bundesprogramms ist es möglich, dass Kinder sich für ihre Bedürfnisse einsetzen können. Die partizipative Interaktion mit den Kindern ist ein essenzieller Pfeiler im Bundesprogramm „Sprach-Kitas“.

Gerade in den letzten zwei Jahren haben die Sprachfachkräfte und Fachberatungen sich für die Sicherung der pädagogischen Qualität eingesetzt. Das Bundesprogramm ist folglich nicht nur „schön“, sondern zählt zu den größten Initiativen zur Qualitätsverbesserung in der frühkindlichen Bildung!

Melanie 18 August 2022, 16:32

Das Programm war schön aber auch lang genug. Teams und Kollegen hatten jahrelang die Möglichkeit, die sprachfördernde Haltung zu verinnerlichen und sollten dies weiter praktizieren. Die Sprachfachkräfte, die mehrheitlich ErzieherInnen sind, sollen wieder in den Gruppendienst. Ein Großteil unserer Einrichtungen in München arbeitet auf Sparflamme und mit deutliocheweniger Gruppen und/oder mit kürzeren Öffnungszeiten als es möglich wäre, da es überall pädagogische Fachkräfte fehlen. Das ist wichtiger als noch 2 jahre Sprach-Kita Programm.

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