mehrere Kinder

Prävention gegen Essstörungen

09.11.2010 Kommentare (0)

Baden-Württembergischer Staatssekretär Georg Wacker: "Fühzeitige Auseinandersetzung mit dem Thema Essstörungen ist eine wichtige Aufgabe"

„Essstörungen zählen bei Kindern und Jugendlichen mittlerweile zu den häufigsten chronischen Gesundheitsproblemen. Bei der Präventionsarbeit ist auch die Schule gefordert. Deshalb stellen wir zusammen mit den Betriebskrankenkassen kostenfrei Unterrichtsmaterial für Schulen zur Verfügung. Eine frühzeitige Auseinandersetzung mit dem Thema Essstörungen und die Förderung von Lebenskompetenzen ist eine wichtige Aufgabe“, erklärte Kultusstaatssekretär Georg Wacker MdL heute (8. November) im Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium in Bad Cannstatt. Dort wurde auf einer Pressekonferenz des Kultusministeriums und des BKK Landesverbandes Baden-Württemberg das Unterrichtsprogramm zur Prävention von Essstörungen im Rahmen des Projekts bauchgefühl vorgestellt.

„Das Projekt bauchgefühl hat sich zum Ziel gesetzt, Essstörungen bei Jugendlichen vorzubeugen. Den bereits erkrankten Jugendlichen soll durch ein Internet basiertes Beratungsangebot der Einstieg in eine Behandlung erleichtert werden“, erklärte Jacqueline Kühne Stellvertreterin des Vorstandes vom BKK Landesver-band Baden-Württemberg. Der Handlungsbedarf sei groß – nahezu jedes dritte Mädchen im Alter von 11 bis 17 Jahren weise bereits Symptome einer Essstörung auf. Bei den gleichaltrigen Jungen seien 15% von einer Essstörung betroffen.

In Baden-Württemberg stehen Schulen als Ansprechpartner u.a. die Schulpsychologischen Beratungsstellen sowie das Kontaktbüro Prävention im Kultusministerium zur Verfügung. „Die Anzahl der Schulpsychologen wird gerade verdoppelt. Die ersten dreißig neuen Schulpsychologinnen und Schulpsychologen haben bereits ihre Tätigkeit aufgenommen“ so Wacker. Außerdem werde das Präventionssystem in Baden-Württemberg verändert und ausgebaut.

Die Pressekonferenz fand im Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium in Bad Cannstatt statt, an dem sich u.a. die Lehrergruppe „EsKiMo“ (Essstörungen, Kriseninter-vention/psychische Gesundheit und Mobbing) intensiv mit dem Thema beschäftigt. In die Thematik der Essstörung führte eine frühere an Magersucht Erkrankte ein. Die Umsetzung an den Schulen wurde von einer Lehrkraft vorgestellt.

Die Unterrichtsmaterialien wurden vom Institut für Prävention und Gesundheitsförderung an der Universität Duisburg-Essen entwickelt. Geschulte Lehrkräfte aus der Sucht- und Gewaltprävention vermitteln das Programm in ihren regionalen Arbeitskreisen im Zuge einer Fortbildung weiter und stehen als Ansprechpartner zur Verfügung.

Das Unterrichtsprogramm mit den zentralen Themen Funktionen des Essens, Essverhalten und die Frage nach dem eigenen Wohlbefinden wurde für Mädchen und Jungen entwickelt. Es gibt Bausteine, die gemeinsam bearbeitet werden, ebenso wie Module, die geschlechtergetrennt besprochen werden. Zielgruppe sind die Schülerinnen und Schüler der Klassensstufe 6 oder 7. Das vertiefende Material richtet sich an Jugendliche der Klassenstufen 8 oder 9. Die Materialien sind für alle weiterführenden allgemeinbildenden Schularten geeignet und knüpfen an die Bildungspläne an.

Träger des Gesamtprojekts bauchgefühl sind der BKK Landesverband Baden-Württemberg, der BKK Bundesverband, das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familien und Senioren Baden-Württemberg und das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg. Die Schirmherrschaft über das Gesamtprojekt, das auch eine Plattform mit online-Beratung www.bkk-bauchgefühl.de und Informationsmaterial umfasst, hat Sozialministerin Monika Stolz MdL übernommen. Projektpatin ist die Sängerin und Rapperin „La Fee“, die sich mit dem Thema Essstörungen bereits musikalisch auseinandergesetzt hat.

Interessierte Schulen erhalten die Unterrichtsmaterialien kostenfrei über das Kontaktbüro Prävention im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport unter www.kontaktbuero-praevention-bw.de oder Telefon: 0711 / 279-2912.

Quelle: Pressemitteilung des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg vom 08.11.2010
http://www.kultusportal-bw.de

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