
Qualität in der Kita als Chance für den ErzieherInnenberuf
"Beim Ausbau der Betreuungsplätze und der Personalsuche stehen
allerdings mehr die Zahlen im Vordergrund als die Entwicklung von
Qualität bei der Bildung und Betreuung der Kinder sowie die
Attraktivität des Berufsfeldes", sagt Professorin Dr. Anke König,
Leiterin der Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte
(WiFF). "Dabei bietet der Ausbau die Chance, die Kita als Bildungsort zu
etablieren und damit den Erzieherinnenberuf aufzuwerten".
Derzeit
lassen sich zunehmend mehr Menschen zur Erzieherin oder zum Erzieher
ausbilden: Im Ausbildungsjahr 2012/13 schließen laut Bildungsbericht
2012 nach Hochrechnungen knapp 24.000 Personen ihre Ausbildung an einer
Fachschule für Sozialpädagogik ab, 2008/09 waren es rund 16.000. Damit
ist die Anzahl der Absolventinnen und Absolventen um 50 Prozent
gestiegen. Je nach Bundesland nehmen aber nur 65 bis 80 Prozent eine
Tätigkeit in der Kita auf. Viele entscheiden sich für einen anderen
Sektor der Kinder- und Jugendhilfe oder für alternative Berufe bzw.
Ausbildungen.
Zu den Auszubildenden an Fachschulen kommen derzeit
pro Jahr geschätzt 1.000 Absolventinnen und Absolventen
kindheitspädagogischer Bachelor Studiengänge hinzu. Ausgelöst durch die
wachsenden Anforderungen an Kita-Fachkräfte und begünstigt durch die
Bologna-Reform sind in Deutschland seit 2004 71 solcher Studiengänge mit
rund 2.800 Plätzen pro Jahr entstanden. Nach Studien zum Berufseinstieg
nehmen knapp 70 Prozent der Absolventinnen und Absolventen eine
Tätigkeit in Krippen und Kindertageseinrichtungen auf.
Während
die Zahl der Absolventinnen und Absolventen steigt, ist unklar, ob die
Fachkräfte langfristig im Berufsfeld Kita bleiben. "Ausdifferenzierte
Berufsprofile mit Verantwortlichkeiten für Sprachförderung, Inklusion
oder Familienbildung können dazu beitragen, die Arbeitsbedingungen zu
verbessern, Aufstieg innerhalb der Kita zu ermöglichen und die
Fachkräfte zu halten", so Anke König.
Über WiFF
Die
Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte (WiFF) ist ein
Projekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, der Robert
Bosch Stiftung und des Deutschen Jugendinstituts e. V. Die drei Partner
setzen sich dafür ein, im frühpädagogischen Weiterbildungssystem in
Deutschland mehr Transparenz herzustellen, die Qualität der Angebote zu
sichern und anschlussfähige Bildungswege zu fördern.
WiFF wird gefördert durch den Europäischen Sozialfonds.
Kontakt
Uta Hofele, Projektmarketing
089/ 623 06-173
Annemarie Schuldt, Projektmarketing
089/ 623 06-249