mehrere Kinder

Richtig essen ist aktiver Umweltschutz

02.05.2011 Kommentare (0)

Jedes fünfte deutsche Kind ist zu dick. Schon im Kindesalter
drohen mit Asthma, Diabetes und Bluthochdruck gesundheitliche Probleme.
Eltern tragen dafür einen Teil der Verantwortung genau wie Erzieher in
Kindertagesstätten. Erstmals in Deutschland sollen nun bundesweit
angehende und bereits aktive Erzieher in ihren Fachschulen durch die
Sarah Wiener Stiftung für gesunde Ernährung sensibilisiert und damit in
die Lage versetzt werden, an ihren Arbeitsplätzen selbst als
„Ernährungs-Botschafter“ aktiv zu werden. Gleichzeitig
informiert sie das Projekt „Landschaft schmeckt“ über die
Umweltauswirkungen des Ernährungsverhaltens. Sarah Wiener – prominente
Fernsehköchin und Initiatorin der Sarah Wiener Stiftung (Berlin) –
nahm heute in Osnabrück von Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde,
Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), für dieses
Projekt eine Förderzusage über knapp 125.000 Euro in Empfang.
 
Im Rahmen einer Kochstunde im Casino der DBU, an der 45 Kinder aus
Osnabrücker Kindergärten sowie Erzieher der Fachschulen für
Sozialpädagogik aus Melle und Osnabrück sowie Helge Weber von „Food
et Event“ als Caterer im Hause der DBU teilnahmen, wies Brickwedde
darauf hin, dass auch die biologische Vielfalt landwirtschaftlich
genutzter Pflanzensorten und Nutztierrassen stark schwinde.
 
Der Schutz der biologischen Vielfalt durch ihre Nutzung sei
mittlerweile ein weithin anerkannter Ansatz zum Schutz der
Biodiversität. Der könne aber nur gelingen, wenn es ein Bewusstsein
und eine Nachfrage nach seltenen Nutzpflanzen oder -tieren gebe und die
Intensität des Nutzungsdrucks auf die Fläche abnehme. Brickwedde: „Was
die Konsumenten heute nicht kennen, fehlt ihnen morgen nicht. Alte
Nutzpflanzenarten und -sorten werden dann nicht mehr nachgefragt.“
Durch das Fördern einer selbst bestimmten eigenen Ernährung und über das
Vermitteln von Wissen über nachhaltigen Konsum werde ein wichtiger
Beitrag geleistet, die Biodiversität zu bewahren. Das sichere die
Vielfalt der Gene, der Organismen und der Ökosysteme.
 
Um das zu vermitteln, sei das gemeinsame Kochen mit Kindern und
Jugendlichen wichtig, hob Sarah Wiener hervor. Doch die gesunde
Ernährung beginne bereits bei der Bodenbearbeitung, beim Züchten von
Pflanzen und Tierarten und vielen weiteren Aspekten der
Lebensmittelproduktion. Erstmals im bundesrepublikanischen Maßstab soll
deshalb der Zusammenhang zwischen biologischer Vielfalt, nachhaltigem
Konsum und gesunder Ernährung in einem innovativen
Umweltbildungsprogramm umgesetzt und in den Abschlussjahrgängen von bis
zu vier Erzieherfachschulen je Bundesland etabliert werden. Flankierend
würden im Alltagsbetrieb von Kindertagesstätten passende
Bildungsangebote umgesetzt.
 
Themen wie die Produktwahl, der Energieverbrauch beim Kochen, die
Bedingungen beim Erzeugen von Lebensmitteln (Energie, Wasser,
Medikamente, Düngemittel etc.) würden ebenso aufgegriffen wie die Folgen
eines zu hohen Fleischkonsums, die Bedeutung alter Rassen und Sorten für
die genetische Vielfalt in der Landwirtschaft, aber auch die Vor- und
Nachteile unterschiedlicher Formen der Landbewirtschaftung. Auch werde
gezeigt, wie positiv sich nachhaltiger Konsum auf die Bedingungen der
Lebensmittelproduktion auswirke.
 
Die Entwicklung eines Handbuchs für Erzieher und weiterer
Bildungsmedien für den
Elementarbereich seien Projektbestandteil, so Brickwedde. Über
zweitägige Weiterbildungen an bis zu vier Ausbildungsstätten je
Bundesland sollten die Bildungsangebote praxisnah umgesetzt und die
Erzieher für ihre späteren Arbeitsstellen geschult werden. Dabei werde
besonderer Wert auf eine saisonale, regionale und biologisch
ausgerichtete Ernährung gelegt werden. Die engagiertesten
Kindertagesstätten sollten durch eine Experten-Jury ausgewählt und
prämiert werden. Brickwedde: „Das Projekt liefert Möglichkeiten,
Aspekte eines nachhaltigen Konsums, Fragen der Nahrungsmittelsicherheit,
der Ressourceneffizienz und der ökologischen Bedingungen der
Nahrungsmittelproduktion in ihrer Verschränkung miteinander zu
thematisieren. Insoweit handelt es sich im bundesdeutschen Maßstab um
ein innovatives Modellvorhaben, das in seiner Ausrichtung auf
unterschiedliche Zielgruppen neue Wege geht.“
Quelle: Presseerklärung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt von heute. www.dbu.de
 

 

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