
Sachsen: Duale Ausbildung wird gestärkt
Die duale Berufsausbildung soll in Sachsen gestärkt werden. Das gab Sachsens Kultusministerin Brunhild Kurth heute nach einer Kabinettssitzung bekannt.
"Bei der Frage, wie die berufliche Aus- und Weiterbildung in Sachsen
weiterentwickelt werden soll, sind wir wohlüberlegt mit Augenmaß und
anhand eines Kriterienkataloges vorgegangen. Dabei wurden unter anderem
die aktuelle Nachfrage und der Bedarf ebenso berücksichtigt wie
regionale und überregionale Bedeutung der Bildungsangebote. Ziel ist es,
angesichts der sehr erfreulichen Entwicklung auf dem Lehrstellenmarkt
die international hoch angesehene duale Ausbildung zu stärken. Deshalb
werden vollzeitschulische Ausbildungsgänge zugunsten der dualen
Berufsausbildung gestrichen", begründete Frau Kurth die
Kabinettsentscheidung. Der Kabinettsbefassung zufolge wird es die
Berufsfachschule für Sozialwesen weiterhin geben. "Hier gibt es kein
entsprechendes Pendant im dualen Ausbildungssystem. Zudem besteht für
diese Berufsfachschule weiterhin ein großer Bedarf. Dies gilt
insbesondere vor dem Hintergrund, dass der Berufsabschluss
Sozialassistent den direkten Zugang zur Erzieherausbildung ermöglicht.
Ein Beruf, für den sich schon seit einiger Zeit eine große Nachfrage auf
dem Arbeitsmarkt abzeichnet", sagte die Kultusministerin. Das gelte
ebenso für die Berufsfachschule für Pflegehilfe. Auch sie wird
weiterbestehen. »Der Bildungsgang beinhaltet zudem ein attraktives
Ausbildungsangebot für Jugendliche mit Hauptschulabschluss, der bei
entsprechenden Leistungen und Erwerb des mittleren Schulabschlusses den
Zugang zu den Gesundheitsfachberufen eröffnet«, sagte Ministerin Kurth.
Ebenso erhalten bleibt die Berufsfachschule für medizinische
Dokumentation. Keine Abstriche gibt es auch beim einjährigen
Berufsvorbereitungsjahr (BVJ). "Vor allem für Abgänger
allgemeinbildender Förderschulen stellt das BVJ eine effektive
Möglichkeit zur Vorbereitung der Jugendlichen auf eine Berufsausbildung
dar. Deshalb bleibt das BVJ als unverzichtbares Bildungsangebot für
berufsschulpflichtige Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss erhalten.
Auch das auf zwei Jahre angelegte Berufsvorbereitungsjahr, das
sogenannte gestreckte BVJ ist finanziell abgesichert. Wir benötigen das
gestreckte BVJ für lernschwache Schüler aus sozial schwierigen
Verhältnissen", so die Kultusministerin.Nicht abgeschlossen ist die
Prüfung der Bildungsangebote der Fachschule für Gestaltung, Technik und
Wirtschaft. Die Prüfung wird bis Jahresende abgeschlossen sein. »Wir
können angesichts einer steigenden Nachfrage nach Fachkräften
Bildungsangebote nicht nach Belieben und ohne Folgen für die Wirtschaft
verändern. Deshalb werden wir dies intensiv mit den Beteiligten prüfen,
vor allem mit den Handwerkskammern sowie den Industrie- und
Handelskammern. Veränderungen in diesem Bereich sind nur dann
vertretbar, wenn an die Stelle des schulischen Bildungsgangs ein
nachhaltiges und qualitativ gleichwertiges Bildungsangebot treten kann
und die künftigen Fachkräfte in ihrer beruflichen Weiterentwicklung
keinesfalls beeinträchtigt werden«, stellte Kultusministerin Brunhild
Kurth klar.
Folgende Bildungsgänge werden zugunsten der dualen Ausbildung in der Schulordnung gestrichen:
1.Berufsfachschule für Technik Bildungsgänge:
Assistent für Automatisierungs- und Computertechnik
Bekleidungstechnischer Assistent
Chemisch-technischer Assistent
Gestaltungstechnischer Assistent
Technischer Assistent für Informatik
2. Einjährige Berufsfachschule für Technik:
Berufsbereiche:
Bautechnik
Elektrotechnik
Fahrzeugtechnik
Farbtechnik und Raumgestaltung
Holztechnik
Metalltechnik
3. Einjährige Berufsfachschule für Informations- und Kommunikationstechnik
4. Einjährige Berufsfachschule für Gesundheit und Pflege
5. Berufsfachschule für Wirtschaft
Bildungsgänge:
Internationaler Touristikassistent
Assistent für Hotelmanagement
Fremdsprachenkorrespondent
Wirtschaftsassistent