viele Hände im Sand, die aufeinander ausgerichtet sind

Ein Kommentar zum Buch SEELENPRÜGEL von Anke E. Ballmann

Angelika Mauel

16.01.2020 | Fachbeitrag Kommentare (2)

Psychische Gewalt – unsichtbar wie Luft – zerstörerisch wie ein Orkan« heißt es bei Anke Ballmann. Die Pädagogin vertritt die Auffassung, dass Kinder mehrheitlich im Laufe ihrer Kindergartenzeit von Fachkräften grob behandelt, also psychisch und physisch misshandelt werden. Vom Anschreien bis zur Zwangsfütterung mangelt es nicht an Repressalien. Fachkräfte missachten Gesetze zum Schutz der Kinder. Immer wieder erleben Kinder »Seelenprügel «. Manche Grobheit geschieht sogar vor den Augen der Eltern, die dazu schweigen. Kinder »müssen«(!) alle zur gleichen Zeit schlafen … Bestrafungen wie das Hinausschicken einzelner »Störenfriede « vor die Tür werden als »pädagogische Konsequenz« sowohl von Fachkräften als auch von den Eltern verharmlost. (Man erinnere sich nur an den Nachahmungseffekt, als Katja Saalfrank als »Supernanny« der »stillen Treppe« zu allgemeiner Bekanntheit verhalf.)

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Kommentare (2)

Angelika Mauel 31 Dezember 2020, 13:03

Danke für diesen Kommentar, der sich mit meiner Berufserfahrung deckt und auch dafür, dass die kleine Greta nicht vergessen wird. Was die Einstellung und Weiterbeschäftigung von Sandra M. angeht, ist so viel schief gelaufen, dass Greta wirklich noch leben könnte. Unsere Berufsgruppe muss daraus lernen!

Als ich bald nach dem Antritt einer Stelle als Gruppenleiterin zu dem Schluss kam, dass wegen eines Kindes das Jungendamt kontaktiert werden müsse, reagierte die Einrichtungsleiterin sofort. Bevor jemand vom Jugendamt kam, wurde kurzfristig noch eine Beratungsstelle der Kirche vorgeschaltet. Die Fachberaterin kam schon in der nächsten Woche. Stutzig gemacht hat mich, wie sehr ich von ihr dafür gelobt wurde, dass ich "so früh" reagiert hätte. - Ich fand es unbegreiflich, wie lange meine Vorgängerin nichts unternommen hatte... Daran lässt sich wohl erkennen, dass zügiges Reagieren nicht selbstverständlich ist.

Auch ich finde, dass wir Erzieher entschieden mehr Courage brauchen. Wäre sie da, müsste nicht auf Kinderschutzkonzepte und andere Formen der Schaumschlägerei gesetzt werden.

Ute Pawlicki 26 November 2020, 05:53

Das Thema Gewalt anzusprechen braucht Mut- und keine Studien - Erzieher/innen die mutig sind gibt es nur ganz wenige und nur ganz wenige Träger die es hören wollen und dagegen etwas tun ! Denn höre ich etwas - kann ich nicht mehr so tun als ist alles in bester Ordnung in meinem Haus - auch das bedeutet Mut vom Träger aus. Leider gibt es nicht viele mutige Träger- und glauben Sie mir es gibt Gewalt in Kitas und Menschen die einfach wegschauen oder den Arbeitsplatz räumen weil sie, wenn Sie mutig waren nichts für Kinder verändern konnten. - ich erinnere nur an den Todesfall der kleinen Greta

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