
Sieger des Ulrich Wickert Preises für Kinderrechte 2012 stehen fest
Ulrich Wickert gründete 2011 unter dem Dach der Stiftung „Hilfe mit
Plan“ die Ulrich Wickert Stiftung. Sie unterstützt Kinder-Medienprojekte
und vergibt 2012 zum ersten Mal einen Journalistenpreis für die besten
Berichte und Reportagen zum Thema Kinderrechte. Siegerin des Ulrich
Wickert Preises für Kinderrechte (National) ist die freie Autorin
Carolin Emcke. Sie überzeugte die hochkarätige Jury mit ihrer Reportage
„Der lange Weg zur Gerechtigkeit“. Die freie Journalistin Patience
Chiyangwa erhält für „Case Study from Childline Zimbabwe“ den Preis in
der Sparte International. Mit einem Sonderpreis wird das Medienprojekt
„Girls Making Media“ von Plan in Westafrika ausgezeichnet. Auf dem von
Plan initiierten UN-Mädchentag am 11. Oktober 2012 in Berlin werden die
Preise verliehen.
„Journalisten, die für die Kinderrechte eintreten, nehmen ihren Auftrag
für die Meinungsbildung ernst und zeigen Zivilcourage“, meint Ulrich
Wickert. „In vielen Regionen der Welt leiden Mädchen und Jungen unter
Gewalt, Missbrauch und Diskriminierung. Dieses Unrecht aufzudecken und
bekannt zu machen, ist nicht leicht, aber wichtig. Denn Medienbeiträge
wirken oft als Katalysatoren für eine positive Entwicklung und helfen,
die Lebenssituation von Mädchen und Jungen zu verbessern. Der Ulrich
Wickert Preis für Kinderrechte ist Dank und Anerkennung für diese
Leistungen.“
Carolin Emcke schildert in „Der lange Weg zur Gerechtigkeit“
eindrucksvoll die Gleichgültigkeit gegenüber Gewalt an Mädchen in einem
Dorf in Kenia. Im Mittelpunkt ihrer berührenden Reportage für das
Zeit-Magazin steht die vierjährige Grace, die von einem Nachbarn
vergewaltigt wird. Die Jury lobt die einzigartige journalistische
Qualität und Kraft des Werks, das der Protagonistin ihre Würde lässt und
Atemlosigkeit erzeugt.
Patience Chiyangwas Fallstudie aus Simbabwe rüttelt auf und zeichnet
sich durch eine klare, authentische Sprache aus. Sie beschreibt, wie die
13-jährige Rudo nach dem Tod ihrer Schwester zur Frau des älteren
Schwagers wird. Dieser schlägt und missbraucht sie, bis ein Nachbar über
den Notruf 116 Childline Zimbabwe informiert und ihr geholfen wird.
Das Projekt „Girls Making Media“ von Plan in Westafrika hat laut Jury
Vorbildfunktion. Die Jugendlichen setzen sich mit den Rechten und
Benachteiligungen von Mädchen auseinander und leisten mit ihren
Medienbeiträgen Aufklärung bei Gleichaltrigen und Familien in ihren
Regionen – ein wichtiger Schritt zur Gleichberechtigung in Ghana,
Liberia, Sierra Leone und Togo.
Der Ulrich Wickert Preis für Kinderrechte ist mit insgesamt 18.000 Euro
dotiert. Eingereicht wurden 116 Beiträge aus Print- oder Onlinemedien,
Hörfunk und Fernsehen aus 25 Ländern. Mitglieder der Jury des Ulrich
Wickert Preises für Kinderrechte sind Karl Günther Barth (Hamburger
Abendblatt), Marko Brockmann (Radijojo), Karen Heumann
(kempertrautmann), Brigitte Huber (Brigitte/brigitte.de), Christoph Lanz
(Deutsche Welle), Markus Lanz (ZDF), Paul-Josef Raue (Thüringer
Allgemeine), Ulrich Wickert sowie Dr. Werner Bauch (Plan Deutschland).
Ulrich Wickert unterstützt die Projekte und Kampagnen der
Kinderrechtsorganisation Plan seit 1995 und ist ehrenamtliches Mitglied
des Kuratoriums der deutschen Organisation. 2011 gründete er die Ulrich
Wickert Stiftung unter dem Dach der „Stiftung Hilfe mit Plan“. Sie
vergibt den Journalistenpreis für Berichte und Reportagen, die in
herausragender Weise auf die Kinderrechte (Preis International) und
insbesondere auf die Situation von Mädchen (Preis National) aufmerksam
machen. Ein Sonderpreis würdigt die Medienarbeit von Kindern und
Jugendlichen in den Partnerländern von Plan.
Quelle: ots-Originaltext: Plan International Deutschland e.V. vom 24.7.2012